Fotodok zeigt in der Kornschütte in Luzern die Fotowerkschau «Beyond Borders» mit acht Fotografinnen und Fotografen bis 29. Dezember 2021
Sie zogen alle in die weite Welt hinaus und kehrten mit spannenden und einfühlsamen Bildern zurück. Die Stiftung Fotodokumentation Kanton Luzern (Fotodok) stellt nun in der Kornschütte ihre Werke aus.
Alexandra Wey, Al-Nour Wal Amal – ein ägyptisches Orchester
Da ist einmal Alexandra Wey, die Pressefotografin aus Zug , die 2015 nach Kairo reiste und die Stiftung Al-Nour Wal Amal besuchte, die sich seit 1954 dafür einsetzt, dass Mädchen ohne Augenlicht Zugang zu Bildung haben. Im Stadtteil Heliopolis befindet sich das Musikinstitut, wo die Schülerinnen vom achten Altersjahr an musikalisch geschult werden. Die Bilder zeigen sehbehinderte Musikerinnen bei den Proben.
Rumänien. Franca Pedrazzetti
Auch Franca Pedrazzetti aus Luzern arbeitet als Pressefotografin für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf Dokumentationen, wie beispielsweise die Veränderung von Orten und der Alltag von Menschen mit ihren Lebensgeschichten. Sie fuhr nach Bukarest, suchte ältere Menschen, die auf der Strasse leben müssen. 5000 Obdachlose gibt es in Bukarest.
Pakistan. Martin Bissig
Martin Bissig hat sich als Bikefotograf einen Namen gemacht. Er fotografiert zusammen mit Profis wie Nino Schurter und für Kunden wie RedBull und Adidas. Seine eigene, erzählerische Bildsprache ist visuelles Drama, für das kein Aufwand zu gross ist. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Die in der Ausstellung präsentierten Werke entstanden in Pakistan, Tibet, Iran und Israel.
Italien. Matteo Gariglio
Matteo Gariglio ist ein Schweizer Dokumentarfilmer und Fotograf. Zurzeit arbeitet er an diversen Film- und Fotografieprojekten, die sich mit den Spuren der Ahnen auseinandersetzt. Darum reiste er in das Heimatland seines Grossvaters, nach Italien. In seiner fotografischen Arbeit setzte er sich mit der Frage auseinander, was wir von unseren Vorfahren in uns weitertragen.
Daniel Infanger ist Fotograf, Kameramann und Regisseur. Er ist in Engelberg aufgewachsen. Geprägt und beeinflusst von den Bildern des Kinos Engelberg führte sein Weg letztlich zur Fotografie. Er hat an zahlreichen Gruppenausstellungen teilgenommen und hat verschiedene Preise für die schönsten Schweizer Bücher erhalten. Er reiste im VW Bus nach dem Waldbrand durch die Provence.
Melchior Imboden aus Stans NW war Dekorateur und hat sich mit der Gestaltung, Typografie, Fotografie und Kunst beschäftigt. Später war er Dozent für Fotografie und Grafikdesign und arbeitete in Designbüros in Mailand, Basel und Zürich. Als Fotograf reiste er rund ums Mittelmeer, nach Südamerika, Costa Rica und den Norden Mexikos und vor allem in die Städte Berlin, Paris ua. Man fühlt sich beim Betrachten der Bilder mitten in den Städten.
Christian Indergand & Max Ehrengruber, Fernweh
Christian Indergand und Max Ehrengruber arbeiten seit 2015 kollaborativ zusammen. Sie beschäftigen sich hauptsächlich mit den visuellen Phänomenen des öffentlichen und institutionalisierten Raums. Das Werk Fernweh sind insgesamt 26 verschiedene Postkarten, deren Motive sich aus der vom Kanton Luzern geführten Statistik «Logiernächte ausländischer Gäste nach Herkunftsland» ableiten.
Zum neuen Konzept der Fotowerkschau hat man die mehrfach ausgezeichnete kolumbianische Fotografin Juanita Escobar eingeladen. Sie reiste Anfangs Dezember 2021 in die Schweiz und hat sich fotografisch intensiv mit unserer Region beschäftigt.
Zudem sind in der Ausstellung Werke vom Luzerner Fotograf Max A. Wyss (1908-1977) zu sehen. Die Stiftung Fotodokumentation wahrt die Urheberrechte des Nachlasses von Max A. Wyss. Zu sehen sind Bilder, die 1931 während seiner Reisen in Tansania und in Irland entstanden sind.
Titelbild: Franca Pedrazzetti. Obdachlos in Bukarest