StartseiteMagazinKolumnen„Diamant“ auf dem Vierwaldstättersee

„Diamant“ auf dem Vierwaldstättersee

Das Erlebnis war einmalig! Aber ich werde es wiederholen!

Meine langjährige Freundin aus den USA meldete sich an. Zusammen mit ihrer Tochter. Vom Mittwochabend bis am Montagmorgen würden sie in Luzern Halt machen. Ich solle kein Programm organisieren, war in ihrem Mail zu lesen. Sie möchten herumbummeln, mit mir zusammen sein und reden. Und wir einigten uns auf ein Motto, das wir seinerzeit von einer lieben, gemeinsamen Bekannten übernommen hatten: „Play it by ear“.

Wir hatten uns seit einigen Jahren nicht mehr gesehen. Die Tochter, damals ein Mädchen im Teenageralter, war eine beeindruckende junge Frau geworden. Aber wir tauschten aus, wie wenn wir uns erst letzte Woche getroffen hätten. Und das „Programm“? Ich glaube, meine Schutzengel haben das Programm für uns gemacht. Es enthielt lauter Höhepunkte, wir meinten beim Abschiednehmen, wir hätten Wochen zusammen erlebt. Und alles wurde kurzfristig entschieden. Der Zauber Luzerns bei strahlend schönem Wetter leuchtete über allem.

Die Tochter wollte rennen gehen. Natürlich, das hatte sie schon immer gemacht. Eine Freundin erzählt mir jeden Sonntagabend, dass sie um den Rotsee gerannt sei. Also, wo kamen wir mit dem öV auf direktestem Weg zum Rotsee? Wir landeten beim Haus der Ruderer. Die Tochter entschwand und wir zwei „ältere Damen“ unterhielten uns prächtig auf einer der roten Bänke mit Blick auf den beruhigenden Seespiegel, umgeben von Natur.

Jetlag einerseits, Alter anderseits gaben jeden Tag Anlass, eine Siesta einzuschalten. Aber etwas Kultur musste doch sein. Ich erinnerte mich, dass im Luzerner Theater eine Ballettauffürung auf dem Plan war: „Timeless“. Was passte besser? Wir sahen die drei kurzen Stücke, meine Gäste waren beeindruckt. Und der „Zufall“ wollte es, dass wir zwei Tage später, in der „Theaternacht“, die nachmittags um 14.00 Uhr begann, der Chefin unseres Balletts, Kathleen McNurney, begegneten. Uns mit ihr unterhalten konnten. Sie erzählte, dass sie neue Ensemblemitglieder habe auswählen können. Achthundert Bewerbungen habe sie gehabt. Und als sie meinen Gleichmut sah, wiederholte sie, achthundert junge Künstler hätten nach Luzern kommen wollen! „Aha“ dachte ich, „wir sind offenbar attraktiv“!

Einen nächsten Höhepunkt erlebten wir am Sonntagmorgen. Den Auftritt der „Bündner Chöre“ im Konzertsaal des KKL. Moderiert wurde der Anlass mit Sachkunde und Schalk von Eveline Widmer-Schlumpf. Ihr Vater war schon Mitglied der „Viril Ligia Grischa“ gewesen. Gegründet wurde dieser Chor 1852 mit dem Ziel, „den romanischen Männergesang zu fördern“. Neben der Ligia traten das „Ensemble cantus firmus Surselva“ und der junge Chor der „Incantanti“ auf. Meine Gäste verstanden kein Romanisch, ich auch nicht. Und doch erlebten wir höchsten Genuss. Was hätten ich denn noch bieten können, das typischer schweizerisch gewesen wäre als die „Ligia Grischa“, die seit Jahrzehnten bei den eidgenössischen Gesangfesten auftritt?

Aber das Glanzlicht von allem war die Abendrundfahrt mit dem neuen Schiff „Diamant“. Es hätte Platz für 1000 Fahrgäste, zum Glück kamen nicht so viele. Seine Jungfernfahrt absolvierte das Motorschiff am 4. Mai 2017. Es muss noch entdeckt werden. Gemäss Prospekt ist es das erste klimaneutrale Kursschiff der Schweiz. Mich beeindruckte aber etwas anderes. Das Schiff hat einen Lift! Das allerdings sei neu auf dem Vierwaldstättersee. Nicht aber in der Flotte aller Schiffe auf den Schweizer Seen, wurde mir erklärt. Und, der Lift sei eine Konsequenz des eidgenössischen Gleichstellungsgesetzes für Behinderte. „Tiens“, sagte ich zu mir. „Es ist doch nicht alles nutzlos, was die in Bern beschliessen“. Auch wenn man das aufgrund der Parlamentsberichterstattung in den Medien manchmal denken könnte…!

Wir fanden in der Höhe des Schiffes ein kleines ungedecktes Zwischendeck mit Blick in Fahrtrichtung und waren eineinhalb Stunden einfach selig. Die Sonne schien immer noch hell vom Himmel. Das Wasser glänzte und glitzerte. Pilatus, Rigi, Stanserhorn, die mit noch etwas Schnee bedeckten Berge im Hintergrund bildeten eine überwältigende Szenerie. Das Schiff fuhr, ja wie soll ich das nur beschreiben: ruhig, sanft, geräuschlos. „Smooth“ sei der Ausdruck dafür, sagten meine Gäste. Wir wurden verwöhnt mit Getränken und Häppchen à discretion.

Diese Abendrundfahrt war einmalig! Kann aber jeden Freitag wiederholt werden! Was ich sicher auch tun werde. Mit oder ohne Gäste!

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