StartseiteMagazinGesellschaft600 Jahre Bruder Klaus

600 Jahre Bruder Klaus

2017  feiern wir das 600. Geburtstagsjahr von Niklaus von Flüe. Eigene Erfahrungen mit dem Kraftort Flüeli-Ranft und Bruder Klaus.

Vieles wurde inzwischen über den Landesheiligen Niklaus von Flüe (1417-1487) geschrieben, über die identitätsstiftende Leitfigur mit seiner zeitlosen, vorbildlichen Kernbotschaft und weltweiten Inspiration in Mystik und Spiritualität sowie über seine Stärken und Schwächen.

Viele sind zur Einsiedelei in die Ranftschlucht gepilgert und haben über den Sinn des Lebens nachgedacht und gebetet.

Von zwei Erlebnissen soll hier die Rede sein, die ich als Journalist miterleben durfte.

Das Erdbeben und die Wallfahrer

Am 14. März 1964 erschütterte ein Erdbeben den Kanton Obwalden. Es rüttelte und schüttelte, krachte und donnerte. Elektrische Drähte in Schwingung erzeugten Lichtbögen. Strom- und Telefonverbindungen fielen aus.

In Alpnach war die Wasserversorgung unterbrochen. Grabdenkmäler kippten um, von der  Kernser Pfarrkirche stürzte eine Bruder-Klaus-Statue herab. In Geschäften flog Ware von Gestellen, Schokolade-Osterhasen wurden zertrümmert. Aus Sicherheitsgründen mussten Gottesdienste in Turnhallen und Singsäle verlegt werden.

In Kerns schlief ein Bewohner nur noch mit der Axt neben seinem Bett, um sich bei einem Einsturz des Hauses selber befreien zu können. Es entstand ein Schaden von 5 Millionen Franken.

Einen Monat lang bebte die Erde noch 150 mal. Die Angst ging um, Gastarbeiter reisten ab, Kirchen und Häuser drohten einzustürzen, für Kollegi-Schüler begannen die Ferien vorzeitig.

Am 20. März pilgerten 5000 Gläubige zum Flüeli-Ranft, um für die Abwendung der Erdbebengefahr zu beten. Allen voran der damalige Bundesrat Ludwig von Moos. Seither hat es im Kanton Obwalden kein Erdbeben mehr gegeben.

Bei der Wallfahrtskirche beteten die Pilger

Der Papst und Bruder Klaus

20 Jahre später besuchte Papst Johannes Paul II auf seiner Schweizer Reise den Wallfahrtsort und zitierte Bruder Klaus.

„Macht den Zaun nicht  zu weit… Mischt euch nicht in fremde Händel.“

In der Verzweiflung und Angst bemüht man bis heute den Glauben an einen möglichen Schutz des Heiligen.

Selbst  unter der Kuppel des Bundeshauses steht eine Bruder-Klaus-Statue, die Hand schützend und segnend vor sich haltend.

Da standen wir nun auf einem schmalen Feldweg und warteten auf den Papst, der mit einem Heli anreiste. Auf einem Bödeli standen hohe Würdenträger und Politiker, die den Papst als erste begrüssen sollten.

Inmitten der Geistlichkeit entdeckte ich plötzlich  Bischof Ernst Heinrich Karlen, den ich kurz vorher im damaligen Rhodesien besucht hatte. Der Walliser war Bischof von Bulawayo. Ich hatte über die Schweizer Missionare im Kriegsgebiet berichtet und wir freuten uns auf das Wiedersehen auf dem Flüeli-Ranft. Bischof Karlen war extra wegen der Begegnung des Papstes mit Niklaus von Flüe aus Rhodesien, dem heutigen Simbabwe, in die Innerschweiz gereist.

Während unseres angeregten Gesprächs merkten wir nicht, dass der Papst inzwischen gelandet und auf dem Fussweg unterwegs war. Als ich ihn fotografierte, geriet ich in eine Gruppe wartender Fans, und es war nicht mehr aufzuhalten: Der Papst ist mir dabei auf die Füsse getreten.

Dichtes Gedränge auf dem Flüeli-Ranft. Alle wollen den Papst berühren.

Was der Papst sagte

Beim im Freien gehaltenen Gottesdienst und später am Grab von Bruder Klaus in der Pfarrkirche in Sachseln erinnerte der Papst an die Geschichte des Stanser Ereignisses, wies auf den Frieden im eigenen Land und das Leben und Wirken von Bruder Klaus und seiner Frau Dorothee hin.

«Was die Schweiz und ihre Beziehungen zu anderen Staaten betrifft, so hat Bruder Klaus damals seinen Mitbürgern nach der Überlieferung diesen Rat gegeben: «Macht den Zaun nicht zu weit… Mischt euch nicht in fremde Händel.»

 

«Ja, ‚macht den Zaun nicht zu weit’, aber scheut euch nicht, über den Zaun hinauszuschauen, macht die Sorgen anderer Völker zu euren eigenen und bietet über die Grenzen hinweg eine helfende Hand, und dies auch auf der Ebene eurer staatlichen Organe und Finanzmittel. Die internationalen Organisationen mit Sitz in Genf bedeuten eine ehrende Verpflichtung für die ganze Schweiz und für jeden einzelnen Schweizer.»

Und zum Wirken von Bruder Klaus fügte er an:“Dank deiner gütigen Vorsehung fand Bruder Klaus in Dorothee eine verständige Gattin, die mit ihm um die Kraft gerungen und gebetet hat, deinem göttlichen Willen zu gehorchen.

Du hast Dorothee berufen, an Stelle ihres Gatten die Verantwortung für Familie, Haus und Hof zu übernehmen, damit der Weg des Heiligen frei werde für das Leben im Ranft, frei für das Gebet, frei für deinen Auftrag, Frieden zu stiften.“

Fotos: Josef Ritler

Mehr: www.bruderklaus.com

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