StartseiteMagazinGesellschaftDer Tannenbaum und die Modelleisenbahnen

Der Tannenbaum und die Modelleisenbahnen

O Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter. Erinnerungen an eine besinnliche und verrückte Zeit, an das Lagerfeuer und den Samichlaus, die Krippe und eine Modelleisenbahn.

Tannenbäume haben mich das ganze Leben lang begleitet. Auch heute noch im Seniorenalter. Wenn ich morgens aufwache und aus dem Fenster schaue, sehe ich eine Weihnachtsbaumplantage. Die Christbäume, die hier wachsen, werden verkauft. Ab und zu äugt neugierig ein Reh aus dem angrenzenden Wald und rennt bei einer verdächtigen Bewegung eines Menschen davon: Es ist Jagdzeit. Wenn der Schnee nun doch noch einmal leise rieseln und die Gegend in eine zauberhafte Landschaft verwandelt sollte, dann kommen Erinnerungen hoch.

Erinnerung an eine Waldweihnacht in den Walliser Wälder, wo wir Pfadfinder (mein Pfadiname: Giraff) um ein Lagerfeuer und einen mit Kerzen verhängten Tannenbaum sassen und zu Gitarrenklängen unseres Leiters Weihnachtslieder sangen.

Erinnerung an den verzweifelten Versuch meiner Mutter, mir den Drang, den Christbaum mit einer Wesa-Modelleisenbahn zu verschönern, auszutreiben. Ich fand damals, das Christkind müsste die Geschenke endlich mit der Bahn anliefern. Die Bahn führte mitten durch die Krippe. Meine sieben Geschwister hatten grosse Freude.

Erinnerung an meine Auftritte als Samichlaus bei unzähligen Familien in Brig und besonders an den Besuch in einer Primarschulklasse. Da sass ich nun vor 40 Kinder. Neben mir die vier Schmutzli und der Lehrer. Beim Vortragen des Sündenregisters drückte mir plötzlich die Mitra so stark auf die Schläfen, sodass mir schwarz vor den Augen wurde. Ich musste zu einer Notlüge greifen und entfernte mich für eine kurze Zeit, um draussen nach dem Esel zu sehen, den es natürlich nicht gab. Ich sehe noch heute die grossen Augen der Kinder. Es wurde dann doch noch eine würdige Feier.

         
Christbaum mit Kerzen                                            Christbaum mit elektrischen Lämpchen
Erinnerung an die Weihnachtsfeiern der eigenen Familie. Der Baum musste immer eine Weisstanne und mindestens 2.50 Meter hoch sein und es kamen nur brennende Kerzen in Frage.

Spätestens als die Enkel um den Baum kraxelten, die Süssigkeiten vom Baum rissen und den Christbaum in eine gefährliche Schieflage brachten und als dann noch der Hund wedelnd die schönsten Kugeln zertrümmerte, mussten wir uns schweren Herzens entscheiden: Von jetzt an gibt es nur noch einen Tannenbaum mit elektrischen Lichtern.

O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter.

Erinnerung, als ich für den Regionalfernsehsender „TeleTell“ den Weg von der Fällaktion des grossen Tannenbaums in Malters bis zum Aufstellen und Schmücken vor dem Einkaufszentrum in Ebikon filmisch festhielt.

Zu einem Weihnachtsbaum gehört auch eine Krippe. Und wie eine Krippe aussehen kann, zelebriert meine Schwester jedes Jahr in ihrer Wohnung im Wallis. Die Krippe hat inzwischen Kultcharakter erreicht. Aus dem ganzen Wallis strömen eingeladene Besucher in die Wohnung, wo sie meine Schwester als Samichläuse einkleidet und zum gemeinsamen Singen auffordert.

Krippenfiguren: Handwerker bei der Arbeit

Sogar Jasser haben in der Krippe Platz

In der Krippe piepst und summt es, wie auf einem Flohmarkt – meine ehemalige Eisenbahn war im Vergleich sehr bescheiden.

Da sitzt ein Fischer an einem See und fischt, da hämmert der Schuhmacher auf den Sohlen herum und der Bäcker backt Brötchen.

Da spinnt eine alte Frau mit Kopftuch den Faden und der Schmid schmiedet auf dem Ambos. Alles raffiniert beleuchtet und elektrisch betrieben.

In einem anderen Zimmer klettert der Samichlaus eine Leiter hoch und ein Engel posaunt Weihnachtsmelodien.

Und da gibt es natürlich auch das Christuskind mit Maria und Josef.

Es ist ein Ros’ entsprungen….

Fotos: Josef Ritler

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