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Elektronisches Patientendossier

Das digitale Zeitalter hat jetzt auch im Gesundheitswesen Einzug gehalten. Wir Patienten, die  Ärzte und Spitäler müssen umdenken. Spezialisten haben in Zürich orientiert.

Im Gesundheitswesen ist eine Revolution im Gange. Das elektronische Patientendossier wird künftig die bisherigen Arbeitsweisen und Akten ablösen. Weltweit wird geforscht und nach Lösungen gesucht, wie man die Probleme des Datenschutzes lösen kann.

Die Spezialisten informierten: v.l. Adrian Lobsiger, Dr. med. Yvonne Gilli und Mathis Brauchbar

Im Hotel Marriott in Zürich gab Dr. Med. Yvonne Gilli, Zentralvorstand FMH, einen Überblick über das elektronische Patientendossier. Mathis Brauchbar, Vorstand Verein Daten und Gesundheit, zeigte die Folgen der Digitalisierung und Perspektiven der Patienten auf und Adrian Lobsiger, Eidg. Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter, nannte die Probleme der Privatsphäre und Sebstbestimmung beim elektronischen Patientendossier.

Viele haben beim Hausarzt den Wechsel ins digitale Zeitalter schon erlebt. Während die älteren, vor der Pensionierung stehenden Ärzte Mühe haben, sich mit den neusten Gegebenheiten anzufreunden, gehen die jüngeren Ärzte spielerisch mit der Digitalisierung um. Sie sind auch mit den neusten Geräten ausgerüstet.

Unterschiede gibt es auch bei den älteren Patienten. Viele haben Mühe, mit der Zeit Schritt zu halten. Andere haben Schrittzähler, Pulsmesser am Arm und sie googeln ihre Krankheit, um mit dem Arzt ein Streitgespräch zu führen. Die Zeit und die Entwicklung kann man nicht aufhalten.

Während vor allem in den USA schon seit Jahren geforscht wird, ist die Schweiz vergleichsweise spät dran.

 

Dr. Yvonne Gilli dazu:“Das elektronische Patientendossiergesetz als Teil der bundesrätlichen Strategie für eine digitale Schweiz war ein Impulsgeber. Wie in allen Ländern entwickelte sich die Digitalisierung im Gesundheitswesen dezentral in den Spitälern (home grown solutions). Sie erfasste in einem ersten Schritt Verwaltungsdaten und Apparatemedizin, um in einer zweiten Phase die konkrete medizinische Dienstleistung am Patientenbett zu unterstützen, nicht zuletzt durch die Entwicklung institutions- und länderübergreifender technologischer Standards.“

Und weiter:“Die Idee einer elektronischen Patientenakte erscheint auf den ersten Blick nicht nur zeitgemäss, sondern auch überzeugend einfach. Das ist der Grund, warum sowohl von Seiten der Politik als auch von Seiten der Patienten und Patientinnen überhöhte Erwartungen in dieses Kommunikationsmittel gesetzt werden.“

Mathis Brauchbar wies auf seinen am rechten Arm angebrachten Pulsmesser hin und führte aus:“ Fast alle Menschen erzeugen heute Gesundheitsdaten ausserhalb des Gesundheitssystems, zum Beispiel mit Apps, Smartwatches, Fitnessbänder, Internet-Suchen oder in Apotheken (selbstgekaufte Medikamente). Wir sehen uns heute einer enormen Menge an Gesundheitsdaten gegenüber, die teilweise schlecht geschützt sind, aber auch kaum genutzt werden können.“

Der Patient habe künftig Zugang zu seinen  Gesundheitsdaten. „Voraussetzung für das Sammeln der Gesundheitsdaten ist ein Recht auf Kopie aller Daten, die gespeichert werden.“

Und weiter:“Gesundheitsdaten können einen hohen Nutzen haben, etwa um die Forschung voranzutreiben, eine präzisere Diagnostik und individuellere Behandlung zu entwickeln und um die Gesundheits­versorgung qualitativ zu verbessern.“

Datenschutz und Datensicherheit seien für den Erfolg des elektronischen Patientendossiers unerlässlich, erklärte der Datenschutzbeauftragte

Adrian Lobsiger. „Sie sind entscheidend für die Akzeptanz bei den Patientinnen und Patienten, die ein Recht auf informationelle Selbstbestimmung haben. Patientinnen und Patienten entscheiden, ob sie ein EPD haben wollen, und die Daten im EPD gehören ihnen. Sie bestimmen, wer auf welche Daten Zugriff hat. Die Transparenz über die Datenbearbeitungen ist nach heutigem Stand gewährleistet.“

Da die Technik rasante Fortschritte macht, ist das praktische Vorgehen in allen Belangen nicht in Stein gemeisselt. Wird ein System eingeführt, ist es innert kurzer Zeit schon wieder überholt. Für uns Patientinnen und Patienten bleibt der Wunsch an den Arzt, uns im Gespräch in die Augen zu schauen und nicht nur auf den Bildschirm zu starren.

Das Rezept kann er beispielsweise gerne übers Internet an die Apotheke übermitteln und vom Spital auf dem gleichen Weg die Röntgenbilder erhalten.

Bilder: Josef Ritler

 

 

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