StartseiteMagazinGesundheitGesund essen ist die beste Therapie

Gesund essen ist die beste Therapie

Jetzt kommt wieder die Weihnachtszeit mit ihren süssen Versuchungen – und manchmal schleicht sich der Gedanke ein: Ist das nicht etwas zuviel des Guten, respektive des Süssen?

Denn Diabetes – es geht da um Altersdiabetes oder korrekter Diabetes mellitus Typ 2 – ist seit längerer Zeit bei Älteren zu einem Schreckgespenst geworden. Rund 16 Prozent der Männer und 12 Prozent der Frauen in höherem Alter leiden schweizweit an der Krankheit, die, unbehandelt, zu schweren körperlichen Schäden führen kann.

Eine Studie des Institus für Sozial-und Präventivmedizin der Universität Zürich zeigt auf, dass die Krankheit zwischen 1995 und 2008 deutlich zugenommen hat. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wird Diabetes in Europa mittlerweile als Epidemie eingestuft. Rund zehn Prozent aller Gesundheitskosten in Europa entfallen heute auf die Behandlung von Diabetes und deren Folgekrankheiten, wobei rund 90 Prozent aller Diabetiker an Diabetes mellitus Typ 2 leiden.

Ein langsamer Prozess

Die Diagnose ist häufig ein Schock: Man spürt nichts, fühlte sich so weit wohl und dann dies: Plötzlich spricht der Arzt von der Zuckerkrankheit und ordnet Tests an. Dabei sind es wohl nur die Pralinen gestern, die wohl etwas zuviel waren oder der Stress, der die Werte in die Höhe treibt. Aber Diabetes entsteht nicht von einem Tag auf den andern, ist vielmehr auf eine dauernde Überforderung der Bauchspeicheldrüse zurückzuführen.

Natürlich ist nicht nur Zucker der «Sünder» bei Diabetes, mangelnde Bewegung und Übergewicht sind weitere Risikofaktoren. (Bild Bernadette Reichlin)

An dieser Überlastung oder vielmehr der daraus folgenden Insulinresistenz ist meist zu schweres, zu süsses und zu viel Essen schuld, gepaart mit zu wenig Bewegung. Fakt ist, dass laut Erhebungen der Schweizerischen Diabetes-Gesellschaft bei rund der Hälfte der Diabetiker noch keine Diagnose gestellt wurde oder anders ausgedrückt, dass nicht rund 500’000 Personen in der Schweiz, sondern doppelt soviele zuckerkrank sind und es im Durchschnitt rund sieben Jahre dauert, bis eine Diabetes Typ 2 entdeckt wird.

Bluttests wären sinnvoll

Denn Diabetes verläuft lange Zeit recht unauffällig. Das heisst, treten Symtome auf wie Durst, häufiges Wasserlassen, Gewichtsabnahme oder sogar Sehstörungen, dann ist die Krankheit bereits recht fortgeschritten. Deshalb sollten bei Personen ab dem 40. Altersjahr der Blutzucker regelmässig kontrolliert werden, vor allem, wenn plötzlich erhöhte Blutdruckwerte gemessen werden, jemand zu Übergewicht neigt oder wenn es bereits Diabetiker in der Familie hat.

Diabetes mellitus Typ 2 wurde lange als «Altersdiabetes» bezeichnet. Im Gegensatz zum Typ 1, wo das Hormon Insulin im Körper kaum oder gar nicht gebildet wird und deshalb von aussen zugeführt werden muss, ist die Insulinproduktion im Alter «nur» vermindert, kann aber vom Körper nicht mehr richtig verwertet werden. Dieser Typus findet sich heute aber nicht mehr nur bei älteren Personen, auch übergewichtige Jüngere können an dieser Form der Zuckerkrankheit leiden, die schwere Folgeschäden wie Ablagerungen in Arterien, Nieren- und Nervenschäden, aber auch Erektionsstörungen nach sich ziehen kann. (siehe auch Seniorweb Wissen «Diabetes kann ins Auge gehen» https://seniorweb.ch/knowledge-article/diabetes-kann-ins-auge-gehen.)

Zu Beginn einer Therapie reicht es oftmals, auf eine gesunde, kalorien- , eiweiss- und fettreduzierte Ernährung umzustellen und sich regelmässig und ausdauernd zu bewegen. Dazu kommen vielleicht Tabletten, die die Insulinausschüttung anregen. (Über die richtige Ernährung bei Diabetes wird in einem späteren Artikel informiert.) Wichtig ist zudem, genügend Vitamin D zu sich zu nehmen, was nachweislich das Diabetesrisiko verringert.

Über weitere Massnahmen und Therapien informiert am kommenden Samstag die Sendung «gesundheitheute», um 18.10 Uhr auf SRF 1.

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