StartseiteMagazinKolumnenHeisssporne im Abseits

Heisssporne im Abseits

Wenn ein Schweizer Offizier und Juso-Aushängeschild in Paris vermummt an einer gewalttätigen Demonstration teilnimmt und verletzt wird – was dann?

Er heisst Alain Roth und kandidiert als Präsident der Juso Oberaargau für den Gemeinderat von Langenthal. So weit, so gut. Nun will ihn die SP Langenthal von der Wahlliste streichen, weil Roth bei schweren Ausschreitungen gegen das Arbeitsmarktgesetz offenbar als Krawalltourist anwesend war und aufgrund einer Tränengasgranate eine schwere Verletzung erlitt. Die Empörung der Juso Schweiz ist nun aber gross, und die Juso Oberaargau zeigt sich solidarisch: Sie bekundet auf einem Facebook-Eintrag ihre uneingeschränkte Sympathie und bezeichnet Alain Roth als Opfer von Polizeigewalt. Die Juso Oberaargau vermeldet, man stehe zu 100 Prozent hinter ihrem Präsidenten. «Alain hat sein demokratisches Recht wahrgenommen und seine Pflicht als Sozialist erkannt.» Er habe sich sogar bis über die Landesgrenze hinaus «für unsere Sache» engagiert. Die Vermummung sei hingegen nicht nachvollziehbar, hiess es aber seitens Stefan Ryser, Präsident der SP Langenthal. «Wir wollen nicht weiter mutmassen, warum er vermummt war.»

Diese Art von zur Schau getragener internationaler Solidarität, die mit grosser Gewaltbereitschaft einher geht, erweckt Argwohn und wäre ohne die Verletzung des Juso-Aktivisten, der auch als Informatik-Projektleiter arbeitet, gar nicht publik geworden. Wie kommt ein Schweizer Offizier dazu, derart doppelgesichtig zu agieren? Hier die demokratische Gesinnung, auf Gemeindebene politisch Verantwortung zu übernehmen, dort die schwarze Tarnkappe mit entlarvendem Ausgang?

Doppelbödig erscheint auch die Haltung der frisch gebackenen Präsidentin der Juso Schweiz, Tamara Funiciello, die sich einerseits freimütig als italienischer Wirtschaftsflüchtling bezeichnet und „als Aktivistin und Feministin von Kopf bis Fuss und Sozialistin mit Leib und Seele, stolzer Gutmensch, Antinationalistin und Antikapitalistin aus Überzeugung…“ und sich nun auf Facebook mit Alain Roth folgendermassen solidarisiert: „Danken möchte ich dir. Danken für deinen Einsatz für eine bessere Welt. Danken für deinen Mut für unsere Ideen und unsere Überzeugungen einzustehen. Danken für deine Solidarität mit unserer gemeinsamen Sache.“

Dass sie auch das Hirngespinst einer 25-Stundenwoche für die Schweizer Wirtschaft propagiert, weil „wir deutlich weniger arbeiten sollten“ – der Digitalisierung sei Dank – gehört in die gleiche Kategorie reiner Provokation wie die Forderung nach uneingeschränkter Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit aller Menschen, also Asyl für jedermann. Freude schöner Götterfunken! Die Utopie als Spielwiese für Phantasten und Abenteurer? Wie heisst es so schön: Wer mit 20 nicht links denkt, hat kein Herz, und wer mit 40 immer noch daran festhält, keinen Verstand.  

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