StartseiteMagazinKolumnen(K)ein feuchtes Erziehungsmittel

(K)ein feuchtes Erziehungsmittel

Satirische Gedankensplitter: Es darf geschmunzelt werden!

Lange hatten die beiden Kinder gemüdet, sie möchten endlich auch einen Pool im Garten. Denn erstens sei der Sommer so grässlich heiss, und zweitens waren im Quartier diese Plastik-Gummi-Dinger wie Pilze aus den Rasen geschossen. Also wer etwas auf sich hielt, hatte so ein Plantschbecken, und lediglich in dessen Dimension konnten die Eltern im ewigen Wir-haben-es-eben-Wettbewerb ihre netten Nachbarn noch in den Schatten (oder ist es doch eher die Sonne?) stellen.

Item. Dem Gestürm der Knaben und dem Druck der Gesellschaft konnte meine Nichte schliesslich nicht mehr Stand halten, so dass mir die Jüngelchen beim Besuch kürzlich von weitem zuriefen: «Schau nur, den Superpool, den uns Mami gekauft hat!» In der Tat: Da stand ein imposantes blaues Ding im romantischen Garten hinter dem Haus, mit einer Blache hermetisch verschlossen, denn der Inhalt soll ja nicht durch Blätter oder Insekten verunreinigt werden. Daneben das obligate Leiterchen, Bälle, Gummiringe, Schwimmflügelchen.

Kaum hatten wir uns an diesem prächtig-heissen Tag in den Schatten gesetzt, ging es los: «Mami, dürfen wird jetzt endlich in den Pool?» – «Nein, nach dem Mittagessen vielleicht, wenn ihr brav seid!» Das Mahl mit herrlichen Grilladen und knackigen Salaten verlief so, wie es eben mit kleineren Kindern so zu verlaufen pflegt. «Kannst du warten mit dem Essen, bis alle geschöpft haben? – Nein, Ketchup gibt es nicht zum Kartoffelsalat! – Sitz endlich ruhig auf deinem Stuhl! – Wo sind deine Sandalen? – Entweder Eistee, oder nichts! Und wenn ihr jetzt nicht endlich Ruhe gebt, wird am Nachmittag nicht gebadet!» Dass eine Gabel mit einem aufgespiessten Stück Servela durch die Gegend flog, wäre vermutlich noch durchgegangen. Dass aber die beiden Knirpse unter dem Tisch gegenseitig kräftig gegen das Schienbein des anderen traten, brachte das Fass zum Überlaufen: «Fertig, mit dem Baden im Pool ist heute nichts! Marsch, aufs Zimmer!»

Als die beiden mit hängendem Köpfen kleinlaut von dannen gezottelt waren, erlaubte ich mir (reifer Mann, der ich bin) eine ganz zurückhaltende, diplomatische und psychologisch gut überlegte Frage an die junge Mutter: Ob sie nicht vielleicht eventuell unter Umständen allzu streng mit ihren Kleinen umgehen würde, und ob die Strafe des Nichtbadens nicht möglicherweise etwas gar streng sei? Schliesslich lade doch der Pool bei dieser Hitze zum Bade!

Da lächelte sie (mild, wie meine Frau meinte beziehungsweise sadistisch, wie ich es empfand) und meinte: «Baden? In diesem Pool? Darin hat es doch gar kein Wasser! Den habe ich bloss als Erziehungsmittel gekauft – und am Schluss resultiert immer ein Badeverbot. So ein Plastikbassin ist doch das Letzte: Es braucht Wasser, es braucht Chemie, man muss es reinigen, auf die plantschenden Kinder aufpassen – nein, nein!»

Allerdings (und ich setzte meinen ganzen Charme und meine Lebenserfahrung ein) rang ich meiner sonst so sehr geschätzten Nichte doch noch ein Zugeständnis ab. «Gut, wenn du meinst – vielleicht füllen wir nächsten Sommer halt doch einmal Wasser ein. Falls die Buben den ganzen Winter parieren! Sonst…»

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