Abstrakte Bilder und eine Mickey Mouse-Geschichte im Kunstmuseum ist eine von vielen Überraschungen am internationalen Comix-Festival Fumetto in Luzern.
Amorphe Skulpturen und abstrakte Bildern vor bunten Wänden erlebt der Besucher zurzeit, wenn er die Werke von Bertrand Lavier (68) im Luzerner Kunstmuseum beim Bahnhof besucht. Und er fragte sich: Wo ist der Comic?
Der Boden ist mit violettem Teppich ausgelegt, die Wände sind hellgrün und gelb gestrichen. Man spaziert ein in die bunte Comicswelt. Im Raum stehen drei Plastiken, an den Wänden hängen abstrakte Bilder.
Man taucht ein in die eigene Vorstellung von erlebten Geschichten von Mickey Mouse und staunt, wie der in Paris lebende, französische Konzeptkünstler Bertrand Lavier eine Mickey-Mouse-Geschichte aus dem Jahre 1977 künstlerisch umgesetzt hat.
In dieser Bildgeschichte schleppt Minnie ihren Mickey in eine Ausstellung. Dort wird ein Bild gestohlen und es geschehen zwei Morde, sodass sich Mickey statt mit der Kunst, mit der Aufklärung der Verbrechen beschäftigen muss.
Die in dieser Comic-Story frei erfundenen Kunstwerke, die Walt Disney Productions Serie, die im Jahre 1984 gestartet und seither ausgestellt wurde, hat Lavier in echte Ausstellungsobjekte verwandelt, die auf dem Kunstmarkt längst hoch gehandelt werden. Das Centre Georges Pompodou hat Lavier 2001 mit einer Retrospektive geehrt. Seine Walt Disney Productions zählen zu seinen bedeutendsten Werkzyklen.
Bertrand Lavier mit seiner gelben Skulptur
Der Künstler beleuchtet und verwischt die Grenzen zwischen den Medien, zwischen Realität und Fiktion, Zwei- und Dreidimensionalität. Mit der Auflösung herkömmlicher Muster verfolgen Bertrand Lavier und Fumetto das gleiche Ziel: Indem sie Hoch- und Populärkultur zusammenbringen, regen sie das Publikum an, tradierte Grenzen zu überdenken.
Die Ausstellung im Kunstmuseum reiht sich an verschiedene Ausstellungen in Luzern und Emmen.
Sie dauern bis 9. April 2017
Mehr auf: www.fumetto.ch
Fotos: PD und Josef Ritler