StartseiteMagazinKulturErwin Hofstetter & Henri Spaeti «Zwiesprache»

Erwin Hofstetter & Henri Spaeti «Zwiesprache»

Der Zeichner und Plastiker Erwin Hofstetter und der Maler und Objektkünstler Henri Spaeti arbeiten in der Sommerpause in den Ausstellungsräumen der Galerie Stans. Sie entwickeln im Dialog Zusammenhänge zwischen ihren Werken und den Räumen.

Beide bringen ein Gespür für Zwischentöne und Raumbeziehungen mit. Die besonderen architektonischen Begebenheiten des Flury-Hauses als ehemaliges Wohn- und Werkstattgebäude und die Feinheiten des Umbaus zur Galerie sehen sie als anregenden Hintergrund für die Begegnung ihrer Arbeiten vor Ort.

Im Erdgeschoss wird die vorhandene Raumhöhe ausgenutzt mit zwei fingierten Säulen, die auch die unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden Künstler zum Thema haben. In den zwei anschliessenden Räumen realisiert Henri Spaeti eine Bodenarbeit und Erwin Hofstetter einen installativen Eingriff.

Die Räume im Obergeschoss werden gemeinsam im Dialog als Environment bespielt. Bezugspunkt für Auswahl und Anordnung der Arbeiten bildet der noch spürbare Wohnungscharakter der heutigen Galerie. Mit Objekten und Zeichnungen gehen die beiden Künstler auf die Räumlichkeiten ein. Die Räume bestimmen die Präsentation der ausgewählten Gipsobjekte, Bilder und Zeichnungen.


Hofstetter/Spaeti-Sichtschutz 2024, Holzpfähle, Schilfmatte, Gips, Farbe

Im Aussenraum sind eine gemeinsam erstellte Installation im Garten und eine Skulptur von Erwin Hofstetter im Innenhof zu sehen. Die Edition 11 als Markenzeichen der Galerie Stans Bei Besichtigungen und gegenseitigen Atelierbesuchen wurde das Konzept für die Ausstellung entwickelt.


Erwin Hofstetter, Tischgesellschaft

Durch die vorhandene aufklappbare Verbindung vom Parterre zum ersten Stock der Galerie Stans wurden Hofstetter und Spaeti zum gemeinsam entwickelten und hergestellten Bild-Objekt mit dem Titel «Klappe» angeregt. Die elfteilige Edition wird während der Ausstellung zu Vorzugsbedingungen angeboten.


Erwin Hofstetter, Cordhose, Draht, Gips, Winkelprofile

Erwin Hofstetter arbeitet mit Gips und Gipser-Latten. Die spezifischen Materialeigenschaften prägen im Prozess der Bearbeitung die Formen der Gipsobjekte. Quer auftauchende Ideen werden als Ableger für neu einsetzende Arbeits-Stränge verwendet.


Henry Spaeti, Blackboard, «Cielo» 2028, Acryl, Kreide, Fettstift auf Sperrholz

Wichtig ist Hofstetter «die Möglichkeit des Findens, die Begegnung mit bis dahin nicht Vorgedachtem.» Das Zusammenspiel der einzelnen Objekte animiert Erwin Hofstetter dazu, sie in Gruppen zu inszenieren. Die entstehende Dynamik erzeugt aus den Einzelstücken einen Vielklang. Das bildhauerische Vokabular der Werke und der Werkkombinationen ermöglicht den Betrachtenden eigene Wahrnehmungen und Interpretationen zu entdecken und die Denk- und Arbeitsweise des Künstlers nachzuvollziehen. Die Arbeiten von Henri Spaeti umkreisen eine «weiche» Abstraktion. In den 80-er Jahren, während Aufenthalten in Paris und New York, entwickelte er seine bis heute für ihn typische Pastell-Farbpalette, die er als poetisch-konstruktive Setzung anwendet. Im neueren und aktuellen Schaffen spielen neben der fixen Farbpalette feine Rasterlinien als Bildkomponenten eine Rolle.


Henry Spaeti, «pavimento» Fräsung, Holz, Acryl, Bootslack, Holzdruck

Charakteristisch sind auch die in weisser Kreide oder Kohle geschriebenen Zahlen und Wörter oder Wortfetzen. Für Henri Spaeti «ermöglicht Kunst einen Zugang zur Welt, zum Denken und zum Fühlen, zu den Dingen, die unsere Welt ausmachen». In seinen Objekten, Bildern und Installationen thematisiert er «Malerei als Konzept, Konzept als Zeichnung, Zeichnung als Form, Form als Inhalt, Inhalt als Oberfläche, Oberfläche als Farbe, Farbe als Materie, Materie als Zeit, Zeit als Struktur, endlos kreisend».

Die Ausstellung «Zwiesprache» von Erwin Hofstetter und Henri Spaeti in der Galerie Stans dauert  bis zum 29. September. Sie ist jeweils von Donnerstag bis Sonntag bei freiem Eintritt zu sehen.

Informationen über www.galeriestans.ch.

Fotos: Josef Ritler

Spenden

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, Sie zum Denken angeregt, gar herausgefordert hat, sind wir um Ihre Unterstützung sehr dankbar. Unsere Mitarbeiter:innen sind alle ehrenamtlich tätig.
Mit Ihrem Beitrag ermöglichen Sie uns, die Website laufend zu optimieren, Sie auf dem neusten Stand zu halten. Seniorweb dankt Ihnen herzlich.

IBAN CH15 0483 5099 1604 4100 0<

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Beliebte Artikel

Mitgliedschaften für Leser:innen

  • 20% Ermässigung auf Kurse im Lernzentrum und Online-Kurse
  • Reduzierter Preis beim Kauf einer Limmex Notfall-Uhr
  • Vorzugspreis für einen «Freedreams-Hotelgutschein»
  • Zugang zu Projekten über unsere Partner
  • Massgeschneiderte Partnerangebote
  • Buchung von Ferien im Baudenkmal, Rabatt von CHF 50 .-