Die Künstlerin mit Ateliers in Hergiswil NW und Arlesheim erforscht das Medium Papier und prähistorische Felsgravierungen weltweit. Jetzt stellt sie ihre Werke in der Galerie Stans aus.
Sie ist in internationalen Sammlungen vertreten. Unter dem Titel «Pulpe – Pigmente – Petroglyphen» gibt die Künstlerin erstmals in der Zentralschweiz einen Einblick in ihr umfassendes Werk. Es reicht von Papierkunst (Paper Art) über die Erforschung prähistorischer Felszeichnungen (Petroglyphen) bis zu Installationen in Wüsten- und Bergregionen Asiens und Arabiens.
Narrationen entfalten. Foto: Ruth Koch
Die in Hergiswil NW und Arlesheim lebende Künstlerin ist eine der wichtigsten Protagonistinnen der Papierkunst. Ihr Buch «Die Sprache des Papiers – Eine 2000-jährige Geschichte» ist zu einem Standardwerk geworden.
Neue Welten, Tuschezeichnung, gefärbte und gegossene Maulbeerstrauchfasern auf Leinwand
In San Francisco, wo sie anfangs der 1980er Jahre studierte, wurde Therese Weber erstmals mit Papierkunst konfrontiert – sie sollte eine wichtige Grundlage ihres Schaffens werden. Forschungsprojekte zur Kultur des Papiers führten die Künstlerin sehr früh in ferne Länder, hauptsächlich nach Ost- und Zentralasien.
Therese Weber vor ihren Werken: Das wesentliche liegt dazwischen. Washi
Seit ihren ersten Experimenten mit reliefartigen, mehrschichtigen Objekten aus zerfasertem, im Wasser suspendierten Maulbeerbaumrindenbast (Pulpe), erweitert sich Webers Werk und ihr künstlerisches Schaffen stetig und konsequent.
Shifu, Farbproofs, gefaltet und geschnitten
Weitere Elemente wie Fotografie, Zeichnung und Frottage kamen hinzu, letztere im Rahmen ihres Forschungsprojekts über Felsbildkunst. Viele Arbeiten entstanden auf Expeditionen und Erkundungsreisen in verschiedenen Kulturräumen. Die Künstlerin schafft Installationen, flüchtige Skulpturen im freien Raum, oft in kargen, aber mystischen Landschaften. Ihr Objekt im Garten der Galerie Stans trägt den Titel «Archive im offenen Raum in Arabien».
Neue Welten, Tuschezeichnung, gefärbte und gegossene Maulbeerstrauchfasern auf Leinwand
Das metallene Faltbuch (Leporello) weist nicht nur auf die Bedeutung dieser frühen Buchform hin, sondern vermittelt Informationen in Bild und Text von zwei Zeitepochen: Fotografische Dokumente aus der Nefud-Wüste (Saudi-Arabien) in Konfrontation mit den Druckplatten von Therese Webers Buch «Hand and Mind».
Neue Welten, Tuschezeichnung, gefärbte und gegossene Maulbeerstrauchfasern auf Leinwand
Die Ausstellung «Pulpe – Pigmente – Petroglyphen» von Therese Weber dauert bis 25. Mai 2025 und ist jeweils von Donnerstag bis Sonntag bei freiem Eintritt geöffnet. Informationen über www.galeriestans.ch.
Fotos: Josef Ritler