Sturm und Sterne

Heute Nachmittag soll er kommen, der Herbststurm. Er wird durch die Gegend fegen – und wir Gartenbesitzer müssen dann am Samstag das viele Laub zusammenfegen. Diese Sorgen kannten die Badibetreiber im Sommer nicht. Auch wenn die Presse gross «Sturm auf die Badis» titelte. Und anfügte, eine Limitation sei schwierig. Wäre auch nicht sinnvoll. Denn eine Limitation stammt aus dem Vermessungswesen und bezeichnet in erster Linie eine Begrenzung der Fläche. Eine Limitierung allerdings, die Begrenzung der Eintritte, wäre denkbar. Wenn auch ziemlich unpopulär. Eine Limitation des Sturms könnten wir kommende Nacht vielleicht brauchen. Soll sich über dem Meer austoben.

Bleiben wir am Himmel. Jetzt werden wieder Sterne vergeben, die am Gourmethimmel. Der Küchenchef kontrolliert jeden Tag jedes einzelne Tablar. Da hat er viel zu tun. Beginnt er wohl im Geschirrschrank, wechselt dann zu den Pfannen, dann zu dem Gewürztablar und dem Gestell mit den Vorräten? Kommt er da überhaupt noch zum Kochen? Eine solche tägliche Kontrolle, vom Chef selbst vorgenommen, wäre ziemlich übertrieben. Aber dass er jedes Tablett, das seine Küche verlässt, also jedes Gericht, das serviert wird, nochmals prüft, das zeugt von seinem Engagement als Spitzenkoch.

In einer anderen Küche steigen Zimt und Kardamom in die Luft. Ein Gewürzfeuerwerk, abgeschossen aus einem Kochlöffel? Wohl kaum. Es sind die Düfte, die Aromen der Gewürze, die dem Schreibenden in die Nase steigen. Die Gewürze aber, die bleiben besser in der Pfanne.

Zum Dessert: Sie fabriziert Pralinen für hungrige Mäuler. Also leider kein süsser Abschluss zum Kaffee. Aber Pralinen für Hunde, Katzen, Kühe, Esel? Nein, für Vögel, obwohl die ja keine Mäuler, sondern Schnäbel haben. Der Text erklärt das: Den glänzenden Pralinen können selbst die bescheidensten Elstern nicht widerstehen. Dass die kreative Konditorin nicht für Tiere – nur die haben Mäuler – produziert, lässt sich nach dieser Einleitung leider nur erahnen. Schade.

Nun zu den Gästen: Die waren so gekleidet, als besuchten sie eines der zahlreichen Oktoberfeste: Dirndl gab es aus Samt, Coral oder Tweet, wird vermeldet. Letztere dienten der Kontaktaufnahme per Handy. Die können ganz schön heiss werden, diese Kurznachrichten. Noch wärmer wird es aber, wenn die Dirndl aus Tweed wären. Deshalb sind sie wohl so selten. Noch seltener sind nur die aus Coral. Dafür härter.

 

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