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Der Apéro vor dem Apéro

Satirische Gedankensplitter: Es darf geschmunzelt werden!

Ohne Apéro geht heutzutage gar nichts mehr.

Zwar gibt es ihn seit Menschengedenken, den Aperitiv, das «alkoholische Appetit anregende Getränk». Vor einem gediegenen Essen im privaten Rahmen oder einem festlichen Bankett mit zirka 300 Leuten ist er ebenso Pflicht wie die Fliegenkrawatte des Herrn und das Cocktail-Kleidchen der Dame. Wobei dank Chips, Salzgebäck, Erdnüsschen oder Schinkengipfeli und Chääschüechli der knurrende Magen derart in die Schranken gewiesen wird, dass beim Auftischen (endlich!) des Chateaubriand oder des Kalbsfilets double der Appetit längst erfolgreich totgeschlagen wurde…

Der Apéro hat sich indessen – vor allem bei uns Schweizern – ausgebreitet wie ein Krebsgeschwür. Bei Vernissagen in Galerien ist das Apéro-Buffet so reichhaltig, dass viele der Schickeria vergessen, die Bilder zu betrachten (was bei den Werken einzelner Künstler allerdings von Vorteil ist). Kein Neueintritt in eine Firma (oder Entlassung) ohne Apéro, kein Hochzeitsfest, Apéro vor dem Fussballmatch oder danach – um zu feiern oder den Frust wegzuschwemmen. Apéro nach dem Gottesdienst (nicht zu verwechseln mit dem Abendmahl). Ja, mittlerweile kommt es bereits vor, dass bei Abdankungen ein Apéro das traditionelle Leidmahl ersetzt. Neueröffnung, Tag der offenen Tür, Autoshow, Tupperware-Party…

Ohne Apéro geht heutzutage gar nichts mehr. Das haben auch die politischen Parteien gemerkt, deren Veranstalter samt Referenten zunehmend allein in viel zu grossen Sälen sassen. Das hat sich geändert, seit «im Anschluss an die Diskussion wird ein Apéro offeriert» programmiert wird. Nicht, dass die abgedroschenen Themen und oft gottlos langweiligen Anlässe wirklich jemanden interessieren würden. Doch das wird in Kauf genommen, wenn hinterher ein, zwei, zehn Gläschen auf fremde Rechnung geschluckt werden können. Und wenn’s hoch kommt, liegt auch eine Gratis-Bratwurst drin.

Den Vogel abgeschossen haben in unserem Städtchen unlängst aber jene hochkarätigen Veranstalter, die zu einer «unverbindlichen Info-Veranstaltung mit Fachausstellung» luden. Anvisiert wurden die Hausbesitzer, denen als Einstieg ein Welcome-Drink kredenzt wurde. Und als Abschluss – Sie erraten es richtig – ein Apéro. Also ich frage mich noch heute, aus welchem Grund in der Halbzeit des anderthalbstündigen Meetings keine Erfrischung gereicht wurde…

Und was lernen wir daraus? Wer inskünftig zu einem Apéro einlädt und etwas auf sich hält, serviert vorgängig einen Apéro. Und das lässt sich mit der Zeit problemlos toppen: der Apéro vor dem Apéro zum Apéro.

Prost!

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