StartseiteMagazinKulturNiklaus von Flüe in der Musik

Niklaus von Flüe in der Musik

Bruder Klaus, der Mystiker vom Flüeli-Ranft, hat nicht nur Gläubige und Politiker bewegt, er hat auch zahlreiche Komponisten und Musiker inspiriert – bis in die heutige Zeit.

Bereits ein Jahr nach seinem Tod komponierte Heinrich von Gundelfingen 1488 das lateinische „Officium Sancti Nicolai“, welches die vom Einsiedler Pater Roman Bannwart OSB initiierte „Schola Romana Lucernensis“ im Jubiläumsjahr auf einer Tournee zu Gehör bringt. Gundelfingen hat den Eremiten Bruder Klaus im Winter 1480/81 offenbar besucht und  danach eine aufwändige Handschrift und das gregorianische Stundengebet verfasst und sie der Stadt Luzern geschenkt. Die Biographie enthält auch die Skizze eines Rades, das sowohl für Radspeiche als auch für Lichtstrahl steht und als „Sachsler Meditationsbild“ bekannt ist, welches der Landesheilige besass.

Oratorien, Messen und Kantaten zu Ehren von Bruder Klaus

Die bekannteste Musikschöpfung ist das szenische Oratorium „Nicolas de Flue“, eine dramatische Legende von Denis de Rougement, die von Arthur Honegger für die Landeausausstellung 1939 als pazifistische Botschaft vertont wurde. Wegen der Generalmoblimachung konnte das eindringliche Werk aber erst 1941 uraufgeführt werden.

Das Sachsler Meditationsbild mit dem Rad- und Lichtstrahlsymbol

Doch bereits 1874 verfasste der Deutsche Georg Wilhelm Rauchenecker eine schweizerische Friedenskantate namens „Niklaus von Flüe“. Er war Geiger im Tonhalle-Orchester Zürich und pflegte sogar Kontakte zu Richard Wagner, in dessen Orchester er spielte. 1873 wurde er auch noch Direktor des Musikkollegiums Winterthur.

Zur Heiligsprechung erklang am Pfingstsonntag 1947 in Sachseln unter freiem Himmel die „Messe zu Ehren des. Hl. Niklaus von Flüe“ von Johann Baptist Hilber, seines Zeichens als Komponist und Musikpädagoge im Raume Innerschweiz omnipräsent. Er war u.a. auch Gründer und Leiter der Schweizerischen Kirchenmusikschule Luzern und Ehrenbürger von Stadt und Kanton Luzern. Weniger bekannt ist, dass er bereits 1917 die Bruderklausen-Kantate „Der Friedensmann“ verfasste und 1944 zum 300-jährigen Bestehen der Hofkirche Luzern die Kantate „Weltnot und Erlösung“ nachfolgen liess. Mit 1947 ist auch „Das Wunder“ – Instrumentalsätze zum Geistlichen Spiel auf einen Text von Silja Walter – datiert, das Albert Jenny, Kirchenmusiker, Chorleiter und Musiklehrer am Kollegium in Stans, komponierte.

Damit nicht genug: Auch der Gersauer/Basler Komponist Benno Ammann hat eine Bruderklausen-Messe geschrieben (Missa „Defensor Pacis“), die 1947 von der Cappella Sistina im Petersdom uraufgeführt wurde. Eine besondere Verehrung zollte zudem der Tessiner Organist, Komponist und Musiklehrer Josef Garovi Bruder Klaus mit zahlreichen Vertonungen, darunter die bedeutende „Missa festiva in honorem S. Nicolai de Flüe“.

Gemälde-Porträt mit dem Eremiten Bruder Klaus im Obwaldner Flüeli-Ranft

Zur jüngeren Garde mit Bruder-Klaus-Schöpfungen gehört Carl Rütti aus Freiburg i.Üe., dessen Sinfonie „Visionen des Niklaus von Flüe“ 2014 das Licht der Musikwelt erblickte. Und am 24.9.17 erfolgt an der Jesuitenkirche Luzern die Feuertaufe einer Auftragskomposition Rüttis, die Pascal Meyer, auch er Freiburger, mit seinem Collegium Musicum Luzern zu dessen Namenstag realisieren wird.

Die Volksmusik steht da nicht abseits. Der Dirigent und Organist Heinz Willisegger, bekannt in Jodlerkreisen, hat auf einen Text von Silvia Windlin „eine Bruder Klaus Jodler-Messe“ geschrieben, die am 21.2.17, seinem Geburtstag, in Obwalden uraufgeführt wurde. Im Oktober folgt dann noch die Geburtsstunde der Kantate „Dorothea“ für Solojodel, Männerchor und Orchester des jungen Obwaldner Musikers Joël von Moos.

Auch der Gemeindegesang zu Ehren des prophetischen Deuters soll eine Erweiterung des Repertoires erfahren. Das Liturgische Institut der deutschsprachigen Schweiz hat einen Wettbewerb ausgeschrieben mit der Aufgabenstellung, neue Bruder-Klausen-Lieder sollten in verschiedenen Gottesdienstformen Verwendung finden. Einsendeschluss ist der 30. April 17, eine namhafte Jury wird darüber befinden.

 

Hinweise auf Veranstaltungen, Konzerte und Gottesdienste:

– 600 Jahre Niklaus von Flüe / Bruder Klaus: www.mehr-ranft.ch

– Schola Romana Lucernensis: www.scholaromana.ch/Agenda

– Messe Carl Rütti zum Gedenkjahr: www.jesuitenkirche-luzern.ch

– Bruder Klaus Jodler-Messe: www.bkjm.ch

– Kantate Dorothea: www.joelvonmoos.com/dorothea

– Wettbewerb Gemeindegesang: www.liturgie.ch

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