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Chance der Digitalisierung nutzen

Welche Folgen hat die Digitalisierung im Zeitalter des langen Lebens? Diese Frage stand im Zentrum der Innovage-Tagung im GDI in Rüschlikon.

Das Internet vernetzt unsere Gesellschaft, die Automatisierung veränderte unsere Industrie, Roboter übernehmen unsere Arbeit. Ökonomen sagen der technischen Entwicklung eine grössere Wirkung vorher als der Erfindung der Dampfmaschine oder Elektrizität. An der Innovage-Tagung im Gottlieb-Duttweiler-Institut GDI in Rüschlikon, organisiert vom regionalen Innovage-Netzwerk Zürich, zeigte der Zukunftsforscher Stephan Siegrist, Gründer und Leiter der Think-Tank-Firma W.I.R.E. in Zürich, mögliche Folgen der Digitalisierung im Zeitalter des langen Lebens auf.

Neue Denkmodelle für die Lebensgestaltung gefordert

Gefordert sind neue Denkmodelle für die Lebensgestaltung angesichts der demografischen Entwicklung und des technischen Fortschritts. Für Siegrist ist klar, dass das lineare Lebensmodell unserer Vorfahren der Vergangenheit angehört und dass heute ein Modell der Flexibilität gefordert ist. Mit der Digitalisierung ist das Leben nicht einfacher geworden, sondern komplexer, was die Suche nach langfristigen Lösungen ungemein erschwert. Doch unsere Gesellschaft kommt nicht umhin, die mit der Digitalisierung verbundenen Herausforderungen in Beruf und Freizeit zu akzeptieren und als Chance für neue Lebens- und Arbeitsmodelle zu nutzen.

Stephan Siegrist: Die Herausforderungen der Digitalisierung ohne Angst angehen.

An ein paar Beispielen zeigte Siegrist in seinem engagierten und kurzweiligen Referat auf, welche neue Gestaltungsmöglichkeiten in Beruf und Alltag die Digitalisierung mit sich bringt: mehr Transparenz über Verhalten und Gesundheit, Entwicklung vernetzter Strukturen im Alltag, mehr soziale Kontakte durch virtuelle Realitäten. Der technische Fortschritt ermöglicht mehrere Freiheiten und Anpassungen: individuelle Arbeitszeitmodelle mit neuen Gestaltungsmöglichkeiten in Freizeit und Familie, Elternwerden in der zweiten Lebenshälfte, Karrieremachen in jeder Lebensphase, Wohnen im Mehrgenerationenhaus, Entlastung durch Roboter in Haushalt und Pflege, Lieben künstlerischer Wesen. Der Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.

IT-Kompetenz von Innovage stärken: Eine der Innovage-Gruppen beim Diskutieren.

Heute ist die Gesellschaft gefordert, zwischen erwartbarer und wünschbarer Zukunft zu entscheiden, ein autarkes Leben zu führen, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen. Zu den Herausforderungen der Zukunft zählt Siegrist die Definition neuer gesellschaftlicher Leitlinien, die Anpassung der Arbeits- und Bildungskonzepte, des Wohnungsbaus und der immer komplexeren Familienstrukturen sowie der Förderung alternativer Vorsorgemodelle, um nur einige der Handlungsfelder zu nennen. Diese Herausforderungen gelte es ohne Angst anzugehen.

Digitalisierung mit «gesundem Menschenverstand» nutzen

In der kurzen Fragerunde fehlte es nicht an kritischen Einwänden, etwa den Verlust sozialer Kompetenz, die Gefahr der Entmenschlichung, doch insgesamt überwog die Meinung, dass die Chancen der Digitalisierung mit «gesundem Menschenverstand» zu nutzen sind. Nach der Mittagspause wurden in Gruppen über das Gehörte diskutiert und mögliche Schlussfolgerungen für jeden persönlich und für Innovage gezogen. Unter anderem resultierten Vorschläge wie, generationenübergreifende Projekte zu fördern, die Mitgliedschaft bei Innovage mit Blick auf die erforderlichen Digitalisierungskenntnisse zu verjüngen, sich auf ethische und menschliche Aspekte der Digitalisierung zu fokussieren, für die Innovage-Mitglieder Weiterbildung in Sachen IT-Kompetenz anzubieten.

Musikalische Auflockerung mit Christoph Greuter und seinen Gitarren und Zupfinstrumenten. (Fotos: Ernst Peter Hebeisen)

Umrahmt wurde die Tagung mit musikalischen Einlagen von Christoph Egger, der einige Leckerbissen seines Könnens an Gitarren und Zupfinstrumenten präsentierte und dafür viel Applaus erhielt. Zum Abschluss hiess Denise Moser, Präsidentin Innovage Schweiz, die neuen Beraterinnen und Berater willkommen.

Innovage Schweiz stellt der Gesellschaft Erfahrung und Fachwissen ihrer Mitglieder unentgeltlich für gemeinnützige Projekte zur Verfügung. Innovage wurde 2006 von Migros-Kulturprozent und Hochschule Luzern / Soziale Arbeit konzipiert und umgesetzt. Seit 2010 ist Innovage eine selbständige schweizerische Non-Profit Organisation mit dem Dachverband Innovage Schweiz und neun selbständigen regionalen Netzwerken.

Mehr über Innovage unter innovage.ch

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