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Kritische Anmerkungen

Das Buch von Manfred Spitzer: «Digitales Unbehagen» enthält eine Sammlung von Kolumnen. Der Autor schrieb diese im Jahre 2019 für die Südwestpresse im deutschen Ulm. Und äusserte sich über «Risiken, Nebenwirkungen und Gefahren der Digitalisierung».

Wie der Autor Manfred Spitzer im Vorwort zum Buch «Digitales Unbehagen»schreibt, kreisten seine Gedanken dabei meist um das Smartphone, das am meisten verbreitete und von jedem Nutzer am meisten genutzte digitale Endgerät.

Die Themen

Das Inhaltsverzeichnis weckt die Leselust. Da erscheinen Titel wie «Digitale Seitensprünge» oder «Morbus Google» oder «Schwarmdummheit». Die Texte sind kurz, in sich abgeschlossen und können nach Lust und Laune herausgegriffen und gelesen werden. Den roten Faden bildet das Unbehagen, das den Autor beim Betrachten des Umganges der Menschen mit der digitalen Welt, ergreift.

Ganz hart geht er mit der Bildungspolitik und ihrem Einsatz der digitalen Mittel ins Gericht: «Aus sehr vielen Studien weiss man schon lange, dass digitale Medien die Kluft zwischen starken und schwachen Schülern nicht verkleinern, wie oft behauptet wird, sondern vergrössern».

Sind digitale Medien hilfreich oder fördern sie die «Schwarmdummheit»?

Als Leserin fühlte ich mich immer wieder in meinen eigenen Gedanken und Fragen bestätigt. Wobei ich diese, vor der Lektüre des Buches von Spitzer, meist meinem Alter, dem späten Eintritt in die digitale Welt zugeschrieben hatte. Als «digital immigrant» konnte ich ja nicht dieselbe Beziehung zu all diesen faszinierenden Möglichkeiten der digitalen Welt haben wie Menschen, die damit aufgewachsen waren, also wie «digital natives».

Umso verblüffter war ich, von der elfjährigen Tochter des Autors zu lesen, dass sie sich schon zuweilen Sorgen darum mache, «dass manchen ihrer Mitschüler das Smartphone wichtiger zu sein scheint als ihre Freunde». Das «Unbehagen» ergreift offenbar nicht nur ältere Menschen.

Der Autor

Manfred Spitzer, geb. 1958, studierte Medizin, Philosophie und Psychologie. Er leitet die psychiatrische Universitätsklinik in Ulm und das damit verbundene Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen. Er gilt als einer der bekanntesten Gehirnforscher Deutschlands. Von ihm sind verschiedene Sachbücher zu Themen des Einflusses der digitalen Welt auf die Menschen im Buchhandel erhältlich.

Im Vorwort schreibt er, dass er bei zufälligen Begegnungen auf dem Ulmer Wochenmarkt Zuspruch von Lesern für seine Kolumnen bekam, was dazu führte, dass daraus das vorliegende Buch entstand.


Der Vollständigkeit halber weise ich darauf hin, dass ich beim Stöbern im Internet auch auf einen totalen Verriss der Ausführungen, Thesen und Schlussfolgerungen von Manfred Spitzer gestossen bin. Den fand ich in der Süddeutschen Zeitung vom 8. Mai 2018. Der Schreiber des entsprechenden Artikels, Jan Stremmel, nennt Manfred Spitzer einen ebenso «erfolgreichen wie umstrittenen Sachbuchautor». Die Überschrift seines Artikels lautet: «Über einen, der aus Ängsten Geld macht». Seine Bücher, welche zu Bestsellern wurden, würden von angesehenen Forschern als «unseriös» und «irreführend» bezeichnet.

Selbstverständlich habe ich auch die Website von Jan Stremmel: «janstremmel.com» aufgesucht. Er ist, geboren 1985, Reporter, Journalist, Moderator und schreibt auch für die Süddeutsche Zeitung. Mein Urteil über ihn, anhand des einzigen Artikels, den ich von ihm gelesen habe: «Schreiben kann der Mann!»

Fazit

Da ging ich doch einfach in die Buchhandlung und fragte meinen Buchhändler nach einem neueren Buch, das ich für Seniorweb besprechen könnte. Am liebsten hätte ich eines über die digitale Welt. Es wurden mir drei Bücher gezeigt. Ich wählte das von Manfred Spitzer. Da habe ich offensichtlich in ein Wespennest gegriffen. Für eine vertiefte Auseinandersetzung eignet sich eine einfache Rezension nicht. Aber so schnell werde ich nicht aufgeben. Ungefähr im Sinne des Sprichwortes: «Die schlechtesten Früchte sind es nicht, woran die Wespen nagen».

Manfred Spitzer: «Digitales Unbehagen. Risiken, Nebenwirkungen und Gefahren der Digitalisierung. 2020 mvg Verlag, Münchner Verlagsgruppe GmbH, D-80636 München
ISBN 978-3-7474-0224-5

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