16:8 heisst eine Methode, um ohne grossen Aufwand abzunehmen. Sie ist eine Variante des Intervallfastens. Ob man nun 16 Stunden pro Tag aufs Essen verzichtet oder innerhalb einer Woche Fastentage einlegt, Teilfasten soll gesund sein. An der Technischen Universität Berlin erschien nun eine Studie zum Thema. Hier der Pressetext:
Intervallfasten werden heute verschiedene Fastenvarianten genannt, vom stundenweisen Fasten innerhalb eines Tages bis zum tageweisen Fasten innerhalb einer Woche. Allen ist eine mittlerweile nachgewiesene gesundheitsfördernde Wirkung gemeinsam, von der Gewichtsabnahme über eine Stoffwechsel-Umstellung bis hin zur sogenannten Autophagie, einem intrazellulären Selbstreinigungsprozess, für dessen umfassende Beschreibung der Japaner Yoshinori Ohsumi 2016 mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet wurde.
Ohne Aufwand und ohne Kosten
„Bei jungen Erwachsenen ist derzeit die 16:8-Methode sehr populär“, erklärt Dr. Franz-Werner Dippel, einer der Autoren der Berliner Studie. „Wir wollten prüfen, ob sich das Intervallfasten auch für ältere Menschen eignet, was bisher nicht untersucht worden ist.“ Ganz wichtig war dem Team ein pragmatischer Ansatz für die Durchführung des Fastens, denn, so Dippel, ausschlaggebend für den langfristigen Erfolg einer Ernährungs- beziehungsweise Fastenintervention sei die möglichst niedrigschwellige Einbindungsmöglichkeit des Fastenmassnahme in den Alltag
Nein, so ist Essen nach der Uhr natürlich nicht gemeint! (Bilder pixapay)
„Sie sollte keine Kosten verursachen, keinen besonderen Aufwand darstellen oder invasive Massnahmen beinhalten und sich gut in den Tagesablauf integrieren lassen. Auch haben wir auf die Erfassung von Energiegehalt und Zusammensetzung der Nahrung sowie auf die Dokumentation des Bewegungsverhaltens verzichtet.“ Erfasst wurden während der Studie auch Parameter wie Blutdruck, Puls oder Urinzusammensetzung.
An 97 Prozent der Tage mehr als 14 Stunden gefastet
Insgesamt 74 Probanden mit einem Durchschnittsalter von 64,3 Jahren, sowohl normal- als auch übergewichtige Personen, nahmen an der Studie teil. Die Fastentagebücher zeigten: An 97 Prozent aller Studientage wurden Fastenzeiten von mehr als 14 Stunden oder mehr erreicht. Die Gewichtsdifferenzen lagen schliesslich zwischen minus sechs bis plus ein Kilogramm.
Eine Gewichtsreduktion von ein bis zwei Kilogramm monatlich gilt gemäss den Leitlinien der Deutschen Adipositas-Gesellschaft als gesundheitlich unbedenklich und ist auch aus medizinischer Sicht von Bedeutung. „Das Studienergebnis erfüllt damit die allgemeinen Anforderungen an eine erfolgreiche Ernährungsintervention und kann deshalb als guter Abnehmerfolg für die untersuchte Altersgruppe gewertet werden“, freut sich Franz-Werner Dippel, der selbst promovierter Medizinbiologe ist und in der Industrie und der klinischen Forschung tätig war.
Er und das achtköpfige Autorenteam der Ernährungsstudie hatten sich im übrigen mit dem Thema „Entzündungen“ beschäftigt und den Einfluss verschiedener Faktoren auf Entzündungsprozesse untersucht, wie zum Beispiel Schlaf, Stress, Bewegung, Ernährung und Fasten.
Stefanie Terp, Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni Technische Universität Berlin.