Vor welchen Misserfolgen fürchten sich Jugendliche? Auf welche Erfolge hoffen sie? Mit dem neuen Tanzstück «Top oder Flop» bringt TanzLuzern in der Box eine aussergewöhnlichen Zusammenarbeit auf die Bühne.
Massenhaft Geld haben, beliebt sein, Karriere machen oder auf Instagram einen Haufen Follower haben: Was definiert Erfolg? Und was das Gegenteil davon? Die neuste Tanzproduktion von TanzLuzern setzt sich genau mit diesen Fragen auseinander – aus der Perspektive von Jugendlichen.
Um sicherzustellen, dass die Sichtweisen und Realitäten der jungen Zielgruppe auch wirklich im Zentrum des Tanzstücks stehen, wurde ein ungewöhnlicher Weg der Stückentwicklung beschritten: eine Zusammenarbeit mit der Klasse C1a der Sekundarschule Avanti in Hochdorf LU.
So besuchten sich das künstlerische Team und die Schülerinnen und Schüler gegenseitig an der Schule, wie auch in den Tanzstudios des Luzerner Theaters, um in gemeinsamen Workshops Stichworte und Bewegungen zum Thema Erfolg und Misserfolg zu sammeln.
Statt selbst auf der Bühne zu stehen, amten die Schülerinnen und Schüler sozusagen als Co-Autoren des Tanzstücks. Sie liefern Motive, inhaltliche Bezüge und Perspektiven, welche in die Choreografie mit einfliessen. Von Freundschaften, Berühmtsein, von Applaus und einem schönen Leben träumen sie, und fürchten sich vor Peinlichkeiten, dem Scheitern und dem Traurigsein.
«Auch, wenn meine künstlerische Handschrift auf jeden Fall spürbar ist, wäre ohne den Blickwinkel der Schülerinnen und Schüler ein ganz anderes Werk entstanden», sagt Luca Signoretti in Bezug auf den Prozess. Der mehrfach ausgezeichnete Choreograph tanzte fünf Jahre im Tanzensemble des Luzerner Theaters, bevor er sich 2014 ganz der Choreographie zuwandte.
In Luzern wohnt Signoretti jedoch nach wie vor, nutzt die Stadt nun als Basis für seine erfolgreiche Karriere als freischaffender Choreograf. In der vergangenen Spielzeit kehrte er in seiner neuen Rolle auch ans Luzerner Theater zurück, indem er die Choreografie für die interdisziplinäre Produktion «Staatstheater» übernahm. Mit «Top oder Flop» kreiert er erstmals eine reine Tanzproduktion für TanzLuzern. Auf einer Bühne, die sich dank beweglicher Elemente immer wieder verwandelt, ist ein abendfüllendes Werk entstanden, das mit poetischen Bildern, feinem Witz und höchst abwechslungsreichem Tanz die ganze Widersprüchlichkeit der Welt junger Menschen auf die Bühne bringt.
Spieldaten: Mi 08.02. (20.00 Uhr) / Do 09.02. (20.00 Uhr) / Di 14.02. (20.00 Uhr) / Mi 01.03. (20.00 Uhr) / Fr 03.03. (20.00 Uhr) / Sa 04.03. (20.00 Uhr) / Do 09.03. (20.00 Uhr) / Fr. 10.03 (20.00 Uhr)