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Schlafberatung im Seniorenalter

Schlaf ist neben regelmässiger Bewegung und ausgewogener Ernährung ein Hauptpfeiler unserer Gesundheit. Fundiertes Fachwissen und eine individuelle Schlafberatung sind gefragt, wenn erholsamer Schlaf und eine gute Lebensqualität im Seniorenalter angestrebt werden.

Der Schlaf im Alter
Die Schlafdauer ist im Alter von 30 bis 50 Jahren relativ konstant und nimmt danach nicht etwa ab, sondern eher leicht zu. Hingegen ist im höheren Alter die Fähigkeit, nachts ohne Unterbruch zu schlafen, vermindert, denn Schlafunterbrüche wegen Wasserlösen, Schmerzen oder schlafbezogenen Atem- und Bewegungsstörungen nehmen zu. Weil die Dauer von Wachzeiten in der Nacht gerne überschätzt wird, kann der Eindruck eines kürzeren Schlafs entstehen. Mit dem normalen Altern nimmt auch die Fähigkeit ab, tagsüber pausenlos aktiv und wach zu sein, sodass kurzes Einschlafen am Tag – gewollt oder unbemerkt – auftreten und einen allfällig verkürzten Nachtschlaf kompensieren kann.

Viel bedeutsamer als die Schlafdauer, die ohnehin sehr individuell ist, werden im Alter Unregelmässigkeiten im Schlaf-Wach-Rhythmus zum Problem. So werden Schichtarbeit und Reisen mit Zeitzonenwechsel zunehmend schlechter toleriert. Für eine gute Schlaf- und Lebensqualität im Alter ist ein stabiler Tagesrhythmus von Schlaf, Mahlzeiten, Sozialkontakten und Aktivitäten von zentraler Bedeutung. Der Licht-Dunkel-Rhythmus von 24-Stunden und damit auch der körpereigene biologische Taktgeber werden zunehmend durch die elektronischen Medien geschwächt, denn diese machen es möglich, dass wir auch nachts mit Licht und Unterhaltung stimuliert werden. Zur Stärkung unserer inneren Uhr und einer regelmässigen Tagesstruktur helfen häufige Aufenthalte am Tageslicht und ein gut abgedunkeltes Schlafzimmer in der Nacht.

Finde Deine gesunden Schlafgewohnheiten
Mit der Pensionierung werden wir in der Lebens- und Tagesgestaltung freier, was oft mit unregelmässigen Schlafzeiten und mit einer Verlängerung der im Bett verbrachten Zeit einhergeht. Liegt eine Person mit einer täglichen Schlafdauer von 7 Stunden während 8 Stunden im Bett, so ist logischerweise eine Stunde Wachheit dabei. Wachzeiten in der Nacht treten in der Regel nach zirka 4 Stunden Schlaf auf, was jenen Leuten grosse Mühe bereitet, die glauben, Durchschlafen sei für die Erholung wichtig. Eine muntere Wachphase in der Nachtmitte ohne körperliche und seelische Beschwerden entspricht aber keiner Krankheit und wird am sinnvollsten bei einer beschaulichen oder leichten Tätigkeit ausserhalb des Bettes verbracht, bis wieder ein Schlafdrang aufkommt.

Eine gute Gesundheit bis ins hohe Alter ist etwas vom Wertvollsten. Entsprechend suchen viele Seniorinnen und Senioren regelmässige Bewegung im Freien, gehen in Turnstunden oder in ein Fitnesscenter und lassen sich in altersgerechter Ernährung beraten. Der Schlaf als Quelle der Gesundheit wird noch kaum berücksichtigt, obwohl bereits ein einziges Beratungsgespräch die Schlaf- und Lebensqualität anhaltend verbessern kann. Bei einer klinischen Schlafberatung werden körperliche Faktoren der Schlafqualität beurteilt und die individuell empfehlenswerten Schlafgewohnheiten und Massnahmen detailliert erklärt. Damit können unnötige Untersuchungen und wirkungslose Therapien vermieden werden. Qualifizierte Beratungsstellen gibt es noch zu wenige. Auf der Webseite von NetzwerkSchlaf.ch findet sich eine Liste von Schlafexperten. Das von der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz unterstützte Netzwerk hat zum Ziel, die Schlafgesundheit in der Schweiz zu verbessern.

Dr. Daniel Brunner, Somnologie & Schlafcoaching GmbH

 http://www.somnologie.ch


 

 

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