StartseiteMagazinKolumnenAHV: Hauptsorge der jungen Menschen

AHV: Hauptsorge der jungen Menschen

Das Jugendbarometer 2018 der Credit Suisse erregt Aufsehen – zu Recht.

„In der Schweiz gilt bei den Jugendlichen die Altersvorsorge und Fragen rund um die AHV neu als Hauptsorge, während gleichzeitig die Ausländer- und Flüchtlings-Thematik an Wichtigkeit verloren hat“, schreibt die CS zur ihrer Studie “Jugendbarometer 2018*.

Wer hätte das gedacht und doch: Es kann uns eigentlich nichts Besseres passieren. Unsere jungen Menschen in unserem Land treibt um, was wir seit 20 Jahren schlicht sträflich vernachlässigen: die Sanierung des wichtigsten und auch beliebtesten Sozialwerkes der Schweiz, die finanzielle Sicherstellung der AHV. Und es ist gut so, dass sich die jungen Menschen bereits in ihrer Zeit der Ausbildung mit ihrer Altersvorsorge auseinandersetzen, sich zunehmend Gedanken um ihre beruflichen Chancen machen und eben auch darüber nachdenken, wie sie sich in ihrer beruflichen Tätigkeit ein finanziell gesichertes Leben im Alter erschaffen können. Sie sehen aktuell, dass die AHV zunehmend und zusehends in eine finanzielle Schieflage gerät, dass sich die Politik ungemein schwertut, zu sanieren, was dringend zu sanieren ist, dass auch das Schweizer Stimmvolk nicht oder noch nicht einer Lösung zuzustimmen gewillt ist.

Der „Blick“ hat diese Woche das Thema schwergewichtig in die Schlagzeilen gesetzt. Die Redaktion der Boulevard-Zeitung hat alt Bundesrätin Eveline Widmer Schlumpf befragt, sie hat JungpolitikerInnen zu Wort kommen lassen. Eveline Widmer sagte eigentlich nur einen bleibenden Satz: „Die Jungen werden zu stark belastet.“ Zur Lösung fiel ihr nichts mehr ein. Und auch von den jungen Politikerinnen war nichts Besonderes zu vernehmen. Die bürgerlichen Jungs meinten, man müsse den Umwandlungssatz in der zweiten Säule senken, das Rentenalter der Frauen erhöhen und damit gleich für alle weiter heraufsetzen. Und auch von der Chefin der Jungsozialisten war nur ein bekannter Gedanke zu lesen: „Es gibt nur einen Weg, die zweite Säule ist abzuschaffen. Aufbauend auf der AHV, ist eine Volkspension zu schaffen.“ Die einen wollen flicken, sich mit einem noch tieferen Umwandlungssatz gar selber benachteiligen, und die Jungsozialisten wollen einen Kraftakt in Szene setzen, der in der Umsetzung nie eine Chance haben wird.

So bleibt, was auf der politischen Agenda steht. Bereits in der September-Session wollen die eidgenössischen Räte ein Paket schnüren, gegen das vor allem die Medien Sturm laufen: den sogenannten Kuhhandel, die Verknüpfung der Unternehmenssteuer-Reform mit der Sanierung der AHV. Bei allen Bedenken, das ist ein Weg, der nun zu gehen ist. Das von unseren Vätern sorgsam aufgebaute „Drei-Säulen-Prinzip“ der Altersvorsorge hat sich seit Jahrzehnten bewährt, es ist 10mal revidiert und vor allem verbessert worden. Mit der verknüpften Vorlage wird die AHV bis etwa 2025 finanziell gesichert. In den nächsten Jahren ist sie aber grundlegend zu sanieren. Der Weckruf der jungen Menschen sollte auch in Bundesbern nicht ungehört verhallen. Im Gegenteil. Die Sorgen der jungen Menschen sind ernst zu nehmen. In der Studie heisst es auch: „Zwar ist das Interesse an institutioneller Politik mitzuwirken – etwa im Rahmen einer Partei – weiterhin gering. Politisches Engagement an sich ist allerdings wieder zunehmend in.“

*Für das CS-Jugend-Barometer sind in den USA, in Brasilien, Singapur und in der Schweiz jeweils rund 1000 16- bis 25-Jährige befragt worden.

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