StartseiteMagazinGesundheitGegen viele Übel ist ein Kraut gewachsen

Gegen viele Übel ist ein Kraut gewachsen

Kräutermedizin ist Volksmedizin. Seit altersher bedienen sich Menschen in der Natur, wenn es zu lindern, auszukurieren oder zu heilen gilt. Was lange als Grossmutters Hausapotheke belächelt wurde, wird heute in klinischen Studien erforscht und vermehrt wieder angewendet. Phytotherapie und klassische Schulmedizin nähern sich an.

Das Wissen um die heilende Wirkung von Pflanzen ist uralt, auch wenn die Kräutermedizin im Zuge der pharmazeutischen Errungenschaften der Neuzeit etwas in den Hintergrund gedrängt wurden. In unseren Breitengrade waren es vor allem die Klöster, die das Wissen um die Heilkräfte der verschiedensten Pflanzen erforscht, bewahrt und weiter kultiviert haben.

Klosterfrauen und Naturforscher

So hat zum Beispiel Hildegard von Bingen (1098-1179), eine deutsche Äbtissin des Benediktinerordens, mit ihren Schriften, die später unter dem Titel «Physica» zusammengefasst wurden, eine eigentliche Heilmittellehre geschaffen. Basierend auf dem Wissen der Antike – Hippokrates in Griechenland, Plinius der Ältere in Rom und etliche andere – und versetzt mit dem uralten Wissen aus der Volksmedizin beschrieb sie rund 300 Heilpflanzen, ihre Anwendung und Wirkung. Nicht alles hält den heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen stand, aber das Werk der Klosterfrau hat doch bis heute überdauert und ist immer noch fester Bestandteil der Volksmedizin.

Hildegard von Bingen ist in der Volksmedizin heute noch, nach mehr als 900 Jahren, ein Begriff.

Im Laufe der Jahrhunderten hielt die Pflanzenkunde zum Wohle der Gesundheit, nebst den oft seit Generationen alten Überlieferungen in der Volksmedizin, auch Einzug in Arztpraxen. Zum Beispiel beim Zürcher Arzt und Naturforscher Conrad Gessner (1516-1565) oder beim Pfarrer und Naturarzt Johann Künzle (1857-1945). Beide Wissenschafter entwickelten, basierend auf der Basis der Kräutermedizin, neue Heilverfahren. Ihr Wissen und das vieler anderer «Volksmediziner» war besonders in ländlichen Gegenden lange Zeit weit verbreitet. Bis auch dort der medizinische Fortschritt die traditionellen Hausmittel in den Hintergrund rückten.

Altbekannt, altbewährt

Aber der Kamillentee gegen Bauchschmerzen, Holundersirup gegen Erkältungen, Fenchel gegen Blähungen, mit Salbeitee gurgeln, ein Brennesselaufguss zur Entwässerung oder ein kleines Kissen, gefüllt mit Lavendel- und Jasminblüten bei Schlafproblemen und nächtlicher Mückenplage – solche Rezepte sind vor allem bei Älteren doch noch sehr präsent.

Der schwarze Holunder ist aus der Volksmedizin nicht wegzudenken. Seine Blüten liefern einen würzigen, entwässernden und stimmungsaufhellenden Tee, die schwarzen Beeren liefern starke Antioxidantien und Holundersirup oder – saft stärkt die Immunabwehr.

Und junge Mütter, die nicht immer gleich zum Kinderarzt rennen wollen, greifen vermehrt wieder auf solches Wissen zurück. Zum Beispiel auf den Saft einer dünn aufgeschnittenen und mit reichlich Zucker versetzten Zwiebel, der dem hustenden Kind schnell Linderung bringt. Und das ganz ohne Beipackzettel und den darauf aufgeführten Nebenwirkungen.

Wuchsen früher die Heilkräuter in der unmittelbaren Umgebung, in den Gärten, den Wiesen und Alpweiden oder im Wald, haben sich heute die Grenzen erweitert. Kurkuma wird als fast universales Heilmittel angepriesen, Ingwer, Chili, Aloe, Galantwurzel oder die Goji-Beere auch.

Das Wunderkraut aus China

Eine uralte chinesische Heilpflanze, Gynostemma pentaphyllum, wird bei uns unter dem umständlichen Namen «Kraut der Unsterblichkeit» geführt. Und (fast) so soll es wirken: herzstärkend, stresslindernd, senkt Blutdruck, Cholesterin, Blutzucker und Blutfette, stärkt das Immunsystem und lindert Schlafstörungen. Was will man mehr? Und das Beste kommt noch: Dieses Wunderkraut kann unter der Bezeichnung «Jiaogulan» in Gartencentern gekauft werden und wächst mit etwas Winterschutz auch bei uns. Die Blätter der Schlingpflanzen können als Tee verwendet werden oder Salaten und exotischen Gerichten den gewissen «unsterblichen» Touch geben.

Ein umfassender Wegweiser zum sinnvollen Einsatz der Käutermedizin kann dieser Beitrag nie und nimmer sein. Im Handel gibt es aber viele handliche Ratgeber und vielerorts werden auch Kräuterexkursionen und Kurse angeboten.Ganz allgemein kann festgehalten werden, dass auch bei der Phytotherapie der Grundsatz gilt: «Viel hilft nicht immer viel». Und nur mit Kräutermedizin werden wir unseren Zivilisationskrankheiten wohl kaum Herr. Aber für kleine Gebresten, leichte Unpässlichkeiten und vorübergehende Beschwerden können Wickel, Tee oder Kräutersalben durchaus hilfreich sein.

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