StartseiteMagazinGesundheitLeichtfüssig in den Sommer

Leichtfüssig in den Sommer

Sommerzeit ist Reisezeit, aber auch Zeit, im Garten oder auf dem Balkon die Sonne zu geniessen. Allerdings können Sommerhitze und langes Sitzen in Kombination unangenehme, wenn nicht sogar gefährliche Folgen haben. Gerade im Alter, wenn die Venen nicht mehr so elastisch und leistungsfähig sind.

Auch jüngere Personen können an Krampfadern oder Besenreiser leiden. Aber im Alter treten doch vermehrt Venenprobleme auf. Geschwollene und schwere Beine, dieses Gefühl, dass gegen Abend die Schuhe zu eng werden, ist eine typische Alterserscheinung.

Im Sommer kommen etliche Faktoren zusammen, die sich ungünstig auf die Funktion der Beinvenen auswirken können: Hohe Temperaturen, die dazu führen, dass sich die Blutgefässe ausdehnen, um so Wärme abzugeben und ein durch die Hitze bedingter Flüssigkeitsmangel, der zu einer Eindickung des Blutes und zu unelastischen Venenwände führen kann. Dazu bewegen sich viele ältere Personen nicht mehr so häufig, wenn es draussen heiss ist.

So ein Sessel ist zwar sehr bequem, aber stundenlanges Sitzen ist trotzdem nicht zu empfehlen.

Aber langes Sitzen, auch im Auto, in der Bahn oder im Flugzeug, führt zu einer ganzen Reihe unangenehmer Begleiterscheinungen. Denn wenn die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes in den Beinvenen gehemmt wird, kann es zu schmerzhaften Venenentzündungen und im Extremfall zu Thrombosen kommen. Dabei verklumpen Blutplättchen in den tiefen Beinvenen zusammen mit anderen Blutbestandteilen zu kleinen Blutgerinnseln, sogenannten Thromben. Löst sich so ein Blutpfropf und wandert in der Blutbahn Richtung Herzen, droht eine Lungenembolie. Und die kann je nach Grösse dieses Pfropfens lebensgefährlich sein. Aber davon soll in diesem Beitrag nicht explizit die Rede sein.

Venen leisten Schwerarbeit

Zuerst mal ganz von vorne: Venen transportieren das Blut Richtung Herzen. Das heisst, die Venen in den Beinen müssen den Blutfluss wieder nach oben pumpen. Venenklappen in den Gefässen verhindern, dass das Blut, der Schwerkraft folgend, nach unten fliesst. Hilfe bekommen sie von der Beinmuskulatur – sofern die aktiviert wird. Hitze- oder altersbedingt kommt es vor, dass diese Klappen – bei einem Auto würde man von Rückschlagventilen sprechen – nicht mehr dicht schliessen. Das Blut fliesst also statt nach oben, teilweise wieder nach unten, staut sich an den Knöcheln. Dabei wird Flüssigkeit in das umliegende Gewebe abgegeben – eh voilà, da sind die geschwollenen, schweren Beinen, die Ödeme.

Schematische Darstellung der Venen im Blutkreislauf.

Dass nur von Venen die Rede ist und die Arterien, die ja auch Blut transportieren, ausgeklammert werden, hängt damit zusammen, dass Arterien das Blut vom Herzen weg leiten und dabei in den Beinen also der Schwerkraft folgen können. Die Gefässwände der Venen sind zudem dünner und enthalten weniger elastische und muskuläre Fasern. Und sie müssen richtig arbeiten, um das Blut von den Füssen wieder zum Herzen pumpen. Funktioniert diese «Arbeit» nicht mehr richtig, entstehen Krampfadern. Das sind nichts anderes sind als erweiterte, verdickte, manchmal knotige Venenabschnitte, durch die das Blut schimmert. Harmlos, einfach ästhetisch unschön sind Krampfadern aber keineswegs. Sie gehören in ärztliche Behandlung!

Verantwortlich für viele Venenprobleme ist eine genetisch bedingte oder degenerative, das heisst, dem Alter geschuldete Bindegewebsschwäche. Genetisch heisst, dass die Neigung zu schwachem Bindegewebe in der Familie liegt. Wobei Frauen etwas häufiger betroffen sind als Männer. Dieser Risikofaktor lässt sich kaum beeinflussen, ebenso wenig wie das Altern. Aber man kann Venenproblemen doch einiges entgegensetzen.

Kleines Fitnessprogramm für die Beinvenen

Zuerst mal sollte auf ein normales Körpergewicht geachtet und in den heissen Wochen auf zu enge Kleidung und zu hohe Schuhe verzichtet werden. Dazu kommt Bewegung, Bewegung und nochmals Bewegung. Wer bei heissem Wetter im Freien nicht mehr so aktiv sein mag, behilft sich vielleicht mit einem Hometrainer oder steigt im kühlen Treppenhaus mehrmals bis zum obersten Stock und wieder herunter. Oder Sie wippen regelmässig von den Zehenspitzen zu den Fersen. Hilfreich ist auch die sogenannte «Venenpumpe»: Sitzend werden die Beine lang ausgestreckt und mit den Füssen kleine Kreise in die Luft gezeichnet. Dazwischen werden die Zehen immer wieder mal kraftvoll angezogen.

Aber auch einfaches Aufstehen und sich Bewegen, möglichst jede Stunde einmal, hilft, den Kreislauf in Schwung zu bringen. Das gilt auch für Reisen jeder Art. Und wann immer möglich sollten die Beine hochgelagert und so die Venenfunktion unterstützt werden. Auch eine leichte Erhöhung des Fussendes im Bett fördert nachts den Rückfluss des Blutes Richtung Herzen.

Kalte Wassergüsse bringen an heissen Tagen Erleichterung. (b.r.)

Dazu muss darauf geachtet werden, genug zu trinken. Zwei Liter Wasser oder Kräutertee sollten es an heissen Tagen schon sein. Apropos Wasser: Ein kalter oder zumindest kühler Wasserstrahl an den Beinen als Abschluss der morgendlichen Dusche ist ein kleines Fitnessprogramm für die Venen. Empfiehlt sich auch nach einem längeren Sonnenbad. Dabei wird die Brause, am rechten Fuss beginnend, einige Male langsam bis übers Knie und wieder zurück geführt. Dasselbe dann am linken Bein. Braucht nur am Anfang etwas Überwindung.

Für längere Reisen und langem Sitzen empfehlen sich auch Kompressionsstrümpfe, vor allem, wenn sich bereits Venenprobleme bemerkbar machten. Im Fachhandel gibt es zudem kühlende Cremes oder Gels, die oft auch entzündungshemmende Substanzen enthalten.

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1 Kommentar

  1. Vielen Dank für die Anregungen im Artikel.
    Es stimmt, dass ich an heissen Tagen meine Aktivitäten reduziere. Oft werden dann andere Zeiten genutzt. Morgen und abends. Nachmittags eher ruhen. Die Beingüsse werde ich ausprobieren.
    Venenpumpe…. ist das nicht auch gegeben, wenn ich im Sitzen die Füsse abwechselnd auf die Zehen und auf die Fersen kippe?

    Freundliche Grüsse

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