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Jubiläums-Tour des Swiss Orchestra

Das Swiss Orchestra feiert sein fünfjähriges Bühnenjubiläum und festigt mit seiner zehnten Tournee seine Vorreiterrolle als national tourendes Sinfonieorchester der Schweiz. Die Gründerin und Dirigentin Lena-Lisa Wüstendörfer ist bekannt dafür, dass sie ihrem Publikum verborgene Schätze der Schweizer Klassik präsentiert.

Das Swiss Orchestra erweckt in Vergessenheit geratene Werke der Schweizer Klassik und Romantik zum Leben. Wüstendörfer betont: «Nur Wenige sind sich heute bewusst, welche musikalischen Schätze des 18. und 19. Jahrhunderts hierzulande verborgen liegen – auch im sinfonischen Bereich, auf den wir uns konzentrieren.» Sie zeigt mit Virtuosität und musikgeschichtlichem Gespür, welche Aktualität in diesen vergessenen Kompositionen bis heute anklingt, und kombiniert diese mit beliebten Stücken des Konzertrepertoires.

Eine Tournee in C

 Unter dem Titel «Divine Swiss Classics» spannt das Swiss Orchestra auf seiner Jubiläumstournee den Bogen von der Klassik bis in die Gegenwart. «Unsere Jubiläumstour feiern wir in C», sagt Wüstendörfer und fügt an: «Wir eröffnen den Abend mit Friedrich Theodor Fröhlichs (1803-1836) bewegter Ouvertüre in c-Moll. In derselben Tonart schliesst Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 an, welches in Fröhlichs Geburtsjahr uraufgeführt wurde.»

Fast vergessen, und nun wieder häufiger gespielt: der Aargauer Komponist Theodor Fröhlich.

Theodor Fröhlich ist ein fantasievoller Aargauer Komponist der Frühromantik. Er wird zunehmend von Künstlern und Orchestern gespielt. So hat etwa der Weltklasse-Tenor Jan Bostridge erst kürzlich Fröhlichs Liederzyklus «Esther und Johannes» mehrmals aufgeführt und auf CD eingespielt. Auch die Konzertouvertüre zu Dyhrns «Konradin», mit welcher das Swiss Orchestra sein Konzert in der Tonhalle Zürich eröffnete, hat dramatische Kraft und interessante Bläser-Partien.

Ein Pianist der feinen Töne

Der Zürcher Pianist Teo Gheorghiu, bekannt geworden als Wunderkind Vitus aus dem gleichnamigen Schweizer Filmklassiker, war der Solist in Beethovens 3. Klavierkonzert. Er nahm sich diesem eher verhaltenen Konzert mit subtiler Virtuosität an. Sein Anschlag ist raffiniert und ermöglichte ihm delikate Piani. Zudem gestaltete er mit sicherer agogischer Freiheit und hielt das Tempo ruhig. Seine sanften, quirligen Triller überzeugten ebenso wie seine dahinhuschenden Läufe. Das Publikum war begeistert.

Ausverkauft in Zürich

Die Tonhalle Zürich war so gut wie ausverkauft. Ein schöner Erfolg für das Swiss Orchestra. Es hat sich in den fünf Jahren hörbar konsolidiert. Was hat sich am meisten verändert? «Als Orchester zeichnet uns eine Offenheit und Neugier aus,» so Wüstendörfer. «Wir erkunden nicht nur selten gespielte Werke der Schweizer Musikgeschichte, sondern wir vermögen mittlerweile auch das klassische Repertoire lebendig zu gestalten.»

Lena-Lisa Wüstendörfer leitet das Swiss Orchestra seit seinen Anfängen.

Neben Beethoven ist in diesem Programm auch Mozarts Jupiter-Sinfonie zu erleben. Davor kam das Stück «Tree Talk» der Schaffhauser Komponistin Helena Winkelman zur Aufführung und wurde mit viel Applaus gewürdigt. Es bietet einen vielschichtigen Streicherklang mit zwei Solo-Celli. Mozarts strahlende Jupiter-Sinfonie steht ebenfalls in C-Dur. Hier konnte sich das Swiss Orchestra unter der souveränen Leitung von Lena-Lisa Wüstendörfer voll entfalten. Kammermusikalische Feinheit wechselte mit temperamentvollem Auftrumpfen.

Was bringen die nächsten fünf Jahre?

 Fünf Jahre sind für ein solch «freies» Orchester ein bemerkenswertes Jubiläum. Dass das Swiss Orchestra 2022 in der Andermatt Konzerthalle seine Residenz gefunden hat, ist sicher hilfreich. Was möchte Wüstendörfer in den kommenden fünf Jahren noch erreichen? «Wir erfreuen uns bereits einer guten Resonanz. Das Konzept findet Anklang, das Publikum kommt. Das Interesse an der Schweizer Musikgeschichte wächst stetig. Unser Ziel ist es, noch mehr Menschen für die einzigartigen Klänge der Schweizer Klassik zu begeistern und diese über die Landesgrenze hinaus bekannt zu machen.»

Nach Konzerten in St. Gallen und Zürich geht die Tour weiter nach Fribourg (Fr, 15.11.) Muri (Sa, 16.11.) und Andermatt (So, 17.11.). www.swissorchestra.ch

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