In der Schweiz gehören immer weniger Menschen einer Religion an. Auch der Anteil der Bevölkerung, der religiöse Praktiken ausübt, nimmt weiter ab.
Insbesondere der Besuch von religiösen Veranstaltungen oder Gottesdiensten hat im Vergleich zu vor zehn Jahren deutlich abgenommen. Gleichzeitig glauben weniger Personen an Gott, auch unter denjenigen mit Religionszugehörigkeit. In schwierigen Momenten des Lebens oder im Falle einer Krankheit spielen Religion oder Spiritualität aber weiterhin eine Rolle für die Mehrheit der Bevölkerung. Dies zeigen die ersten Ergebnisse der Erhebung zur Sprache, Religion und Kultur des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Laut BFS hat in den vergangenen 50 Jahren der Anteil der Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit in der Schweiz auf Kosten der evangelisch-reformierten sowie der römisch-katholischen Religionsgemeinschaft kontinuierlich zugenommen. Mit 36% gehört bereits über ein Drittel der Bevölkerung ab 15 Jahren keiner Religionsgemeinschaft an. Wenn Personen Ihre Religionszugehörigkeit aufgeben, sind die Beweggründe in erster Linie der fehlende oder verlorene Glaube sowie das nicht einverstanden sein mit Stellungnahmen der jeweiligen Religionsgemeinschaft. Insbesondere unter ehemaligen Katholikinnen und Katholiken ist letzterer der Hauptgrund für das Verlassen der Religionsgemeinschaft.
Religiöse Praxis nimmt ab
Im Zuge dieser fortschreitenden Säkularisierung nimmt der Anteil der Bevölkerung, der religiöse Praktiken ausübt, weiter ab. Immer weniger Personen besuchen Gottesdienste, verfolgen religiöse oder spirituelle Veranstaltungen im Radio, Fernsehen oder Internet, nehmen sich Zeit zum Beten oder für die regelmässige Lektüre religiöser Bücher. Während im Jahr 2014 knapp ein Drittel der Bevölkerung in den zwölf Monaten vor der Befragung nie eine religiöse Veranstaltung oder einen Gottesdienst besuchte, war es 2024 fast die Hälfte. Die regelmässige Lektüre spiritueller Bücher, Zeitschriften oder Beiträge im Internet hat in den letzten zehn Jahren hingegen zugenommen (von 13% auf 20%).
Nur noch 38% glauben an Gott
Auch der Glaube an Gott ist in der Bevölkerung immer weniger verbreitet. Während im Jahr 2014 noch 46% an einen einzigen Gott glaubten, war dies 2024 noch für 38% der Fall. Eine Abnahme ist insbesondere bei Personen ab 65 Jahren zu beobachten (minus 14 Prozentpunkte), während sich der Anteil Gläubiger bei den unter 25-Jährigen kaum verändert hat. Gleichzeitig hat der Anteil Personen zugenommen, welcher weder an einen noch an mehrere Götter glaubt oder an der Existenz eines oder mehrerer Götter zweifelt, auch bei der Bevölkerung mit römisch-katholischer oder evangelisch-reformierter Religionszugehörigkeit (von 20% auf 26% bzw. von 23% auf 32%).
Religion und Spiritualität haben in gewissen Momenten dennoch eine Bedeutung
In schwierigen Momenten des Lebens und im Falle einer Krankheit spielen Religion oder Spiritualität aber weiterhin eine eher oder sehr wichtige Rolle für die Mehrheit der Bevölkerung (56% bzw.52%). Die Religion oder Spiritualität hat für fast die Hälfte der Bevölkerung eine Bedeutung bei ihrer Einstellung gegenüber der Umwelt (bei Personen ab 65 Jahren sind es gar 55%), bei der Erziehung der Kinder trifft dies immerhin auf 45% der Eltern zu. Bei den Ernährungsgewohnheiten spielt die Religion oder Spiritualität für gut einen Fünftel eine eher oder sehr wichtige Rolle. In all diesen Kontexten haben Religion oder Spiritualität für Frauen eher eine Bedeutung als für Männer.
Die Christliche Religion ist ein Auslaufmodell und es verwundert mich nicht, dass die Menschen sich immer weniger von dieser Art falscher Mitmenschlichkeit und Wahrheitsfindung angesprochen fühlen. Zwar ist das Christentum heute offener gegenüber neuen Ansichten und Perspektiven als z.B. die Religion des Islam oder andere Glaubensrichtungen, die nur IHRE Wahrheit respektieren.
Nach meiner Meinung sind über 2000 Jahre Männerherrschaft im Denken und Handeln genug. Trotz protziger Weihung zum neuen Papst der Katholiken, bleibt der Vatikan eine reiche und undurchsichtige Firma, die bisher weder vor Missbrauch jeglicher Art ihr Anvertrauter und vor medialen Unwahrheiten nicht zurück schreckt und nur im Schneckentempo eine dringendende Aufarbeitung der Altlasten und der heutigen Zeit angepassten Kirche zulässt. Ohne eine fundamentale Aufarbeitung und an die Neuzeit angepasste Neuausrichtung mit demokratischen Mitteln, wird sich der Mitgliederschwund sowohl der katholischen wie auch der reformierten Kirche nicht verwirklichen können.