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Ein Ritterhaus voller Leben

seniorweb rubriktitel sommer 2014

Kinder lassen sich schnell begeistern für Rittergeschichten, Helme und Lanzen. Brautpaare suchen sich gerne einen malerischen Ort aus für ihre Hochzeit. Dazu kommen Konzertbesucher, Theaterpublikum, Gartenbegeisterte – das Ritterhaus Bubikon bietet für alle etwas.

Wer den markanten Gebäudekomplex mit seinen Zinnen und den grossen Arkaden zum ersten Mal sieht, fragt sich, welcher Fürst da wohl über Bubikon geherrscht haben mag. Dem ist aber nicht so. Die gut 900-jährige Geschichte des Ritterhauses gründet im fernen Jerusalem, wo zur Zeit der Kreuzzüge die Bruderschaft des Johanniterordens ein Hospital betrieb.

1192 stiftete Graf Diethhelm von Toggenburg diesen Johannitern im Zuge von Erbstreitigkeiten in Bubikon ein «festes Haus», das bald schon um eine Kapelle erweitert und später zu einem Zentrum des Ritterordens des heiligen Johannes wurde.

1530 verlegte der Johanniterorden seinen Sitz nach Malta und wird seither auch Malteserorden genannt. Das achtspitzige Malteserkreuz auf rotem Grund ist im Ritterhaus denn auch immer wieder zu finden.

100 Jahre älter als die Urschweiz

Es ist ein ganz besonderes Gefühl, zwischen Wänden zu stehen, die rund 100 Jahre älter sind als die Geschichte der Schweiz. Und immer noch voller Leben. Denn das Ritterhaus Bubikon, seit 1936 im Besitz der damals gegründeten Ritterhausgesellschaft Bubikon, verweist zwar in einer Daueraustellung auf seine Geschichte, hat sich aber zu einer ansonsten zu einer beliebten und gerne genutzte Lokalität für vielerlei Anlässe und Interessen entwickelt.

So lassen sich immer wieder Hochzeitspaare in der 900-jährigen Kapelle trauen, im malerischen Hof wird Theater gespielt und konzertiert, Jubiläen und Vereinsanlässe begangen, Open Air Filme geschaut und Feste gefeiert.

Die regelmässigen Wechselausstellungen tragen dazu bei, dass in den Räumlichkeiten keine museale Ruhe einkehren und sich der Staub der über 900-jährigen Geschichte des Hauses nicht setzen kann.

Fenster im Wandel der Zeit

2012 zum Beispiel wurde die Ausstellung «Fenestra» eröffnet, in der die Geschichte des Fensters aufgerollt wird, vom «Loch in der Wand», um Licht und Luft herein- und Rauch und schlechte Gerüche hinauszulassen bis zum gestalterischen Element in der modernen Architektur. Das Ritterhaus selber hat eine über 800-jährige Baugeschichte, sodass die «Fensterchronologie» anhand der bestehenden Fenstervariationen erlebbar gemacht werden kann.

«Seefahrt, Zimt und Schwalbenschwanz» heisst ein Spezialangebot für Familien. Auf einem Rundgang durch die Dauerausstellung erfahren Kinder an sechs speziell für sie gestalteten Tischen Wissenswertes über die Johanniter, das Reisen in früheren Zeiten und wie der Zimt in unsere Küchen kam.

Natürlich kann dabei auch in eine Ritterrüstung geschlüpft und so erfahren werden, wie unbequem so ein «Eisenhemd» sich anfühlt. Informationen über www.ritterhaus.ch.

Heilkräuter und ihre Geschichte

Wer sich lieber draussen vergnügt, dem sei der 2011 konzipierte Epochen-Kräutergarten empfohlen. Dass Kräuter gegen vielerlei Gebresten helfen können und auch in der Küche eine grosse Rolle spielen, das ist seit jeher bekannt. Aber wie die Pflanzen eingesetzt werden, das ist gewissen Strömungen in der Medizin unterworfen. In der Antike setzte man auf die Ausgewogenheit der Körpersäfte (Humoralpathologie). Der griechische Arzt Hippokrates setzte auf das Similitätsprinzip, wonach Gleiches mit Gleichem geheilt werden kann. Die Signaturenlehre hingegen basiert auf optischen Ähnlichkeiten: Das Lungenkraut, dessen Blätter einem Lungenflügel gleichen, soll gut sein gegen Lungenkrankheiten.

Der Kräutergarten beim Ritterhaus Bubikon ist in vier Epochen eingeteilt – Antike, Mittelalter, Kolonialzeit und Kräutergarten heute – und zeigt nebst einer reichen Auswahl an Pflanzen auf, wie verschieden ein Kraut im Laufe der Zeit verwendet wurde.

Zu erreichen ist das Ritterhaus Bubikon ab Zürich mit der S5 und S15 bis Bubikon und einer kurzen Fahrt mit dem Bus 880 bis zum Ritterhaus. Sehr schön ist auch eine Wanderung ab Hombrechtikon, vorbei am idyllischen Lützelsee bis zum Ritterhaus. Dauer etwa zweieinhalb Stunden. Wie auch immer: Ein Besuch in der besterhaltenen Johanniterkommende Europas lohnt sich für Gross und Klein.

www.ritterhaus.ch

Alle Bilder Ritterhaus Bubikon

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