StartseiteMagazinKolumnenWillkommen im Matriarchat!

Willkommen im Matriarchat!

Die patriarchale Männerdominanz bröckelt. Sie soll mit allen Mitteln und so schnell wie möglich weiblicher Macht weichen. Mehr Widerspruch war nie.

Dass es Legionen von Frauen satt haben, den Männern die Welt zu überlassen, die sie in verblendeter Machtgier mit Bürgerkriegen überziehen und oft genug in Schutt und Asche legen. Wer mag es ihnen verargen? Die Spirale der Gewalt dreht und dreht sich, der Waffenhandel blüht, und die Diktatoren hocken lebenslänglich in ihren Prunksesseln und lassen sich als neue Zaren, Könige und Heilsverkünder feiern.

Nun will mit Hillary Clinton zum ersten Mal eine Amerikanerin Präsidentin der USA werden. Und ohne Angela Merkel und Theresa May scheint weder die EU noch der Brexit vom Fleck zu kommen. Leider werden auch diese Hoffnungsträgerinnen in vorwiegend männliche Verhaltensmuster gedrängt und vom Altherren-Establishment in die Schranken gewiesen. Die mitmenschliche Geste „Das schaffen wir“ ist zum politischen Rohrkrepierer geworden und Merkel muss mit mea-culpa-Gesten Federn lassen.

Das andere Übel ist der eklatante Sexismus in Politik und Wirtschaft. Der jungen und sympathischen CDU-Politikerin Jenna Behrends wurde unterstellt, „sie habe sich zu ihrer Karriere hochgeschlafen“. Nur, weil die Jurastudentin aus Berlin mit erst 26 Jahren einen politischen Blitzstart hinlegte und sie seither Neid und Missgunst auffressen. In einem offenen Brief bezichtigt sie ihre Partei des Sexismus, weil sie als „grosse süsse Maus“ tituliert wurde, der „Mann“ politische Kompetenz abspricht. Und sie ist kein Einzelfall. Dass der Unia-Gewerkschafter Roman Burger nach seinen offenkundigen sexuellen Belästigungen erst auf massiven Druck hin das Handtuch warf, zeigt auch bei uns, wie schamlos einige Führungskräfte ihr männliches Selbstbewusstsein zelebrieren und Frauen zur Trophäensammlung zählen.

Das ist die eine Seite der Medaille. Nun tummeln sich aber seit einiger Zeit in den Schützengräben der Emanzipation ein paar Scharfmacherinnen, welche den „Aufstieg des goldenen Matriarchats“ mit allen Mitteln vorantreiben wollen. Eine unter ihnen ist die österreichische Autorin und Künstlerin Stefanie Sargnagel (nomen est omen), welche zur Gleichberechtigung eine 90-Prozent-Frauenquote (!) fordert und damit rechnet, dass in zehn bis zwanzig Jahren das Ziel einer Frauenherrschaft erreicht sein wird. Provokation darf natürlich sein, aber die Bedienung der unteren Affekt-Schubladen, indem den Männern nun in Umkehrung des „Penisneid“-Attributs nun einfach „Vaginaneid“ vorgeworfen wird, zeigt, wes Geistes Kind die Sturmtruppe ist. Noch ein paar Sargnägel mehr, und die Bewegung diskreditiert und erledigt sich selbst.

Der Widersprüche sind leider noch mehr: Wäre es früher denkbar gewesen, dass sich eine Mutter über Mitternacht hinaus in einem Club vergnügt und ihren zweijährigen Sohn im Auto einschliesst, bis der zetermordio schreiende Bub von Passanten befreit werden musste? Ich lese, dass sich halbwüchsige Kinder an Nothilfestationen wenden, weil die Mütter nächtelang ausbleiben, sturzbetrunken heimkehren oder sich gar über ein verlängertes Wochenende aus dem Staub machen, ohne die Kinder in Obhut zu geben. Dass niemand die abwesenden Väter ins Visier nimmt, zeigt, wie es in sog. «fortschrittlichen» Kreisen um das traditionelle Familienbild bestellt ist und wer sich aus der Mitverantwortung stiehlt. Auch die zunehmend massive Kritik gegenüber der Kesb müsste wohl differenzierter das familiäre Umfeld berücksichtigen, um sachliche Argumente zu liefern.

Wann es den männlichen Seilschaften wie den weiblichen Gegenkräften endlich dämmert, dass uns kein Entweder-Oder weiter bringt, sondern nur gegenseitige Wertschätzung mit allen Vorzügen und Pflichten, dann könnte eine friedlichere Welt vielleicht doch noch einmal wahr werden. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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