StartseiteMagazinKultur„Dubach im Finanzsumpf…“

„Dubach im Finanzsumpf…“

Der Weltbildverlag rief – und sie kamen alle zur Buchvernisaage ins Zunfthaus zu Webern in der Unesco-Altstadt von Bern.

Angesagt war die Vernissage des neuen Kriminalromans von Norbert Hochreutener und Heinz Ramstein. Unbekannte sind die beiden nicht, legten sie doch an diesem Abend ihren sechsten gemeinsamen Kriminalroman vor.

Beide Verfasser haben einen journalistischen Hintergrund, beide sind von Kriminalromanen und von der Politik in gleicher Weise fasziniert. Norbert Hochreutener war während einigen Jahren Nationalrat.

Durch die Vernissage führte Roland Jeanneret. Er verstand es in einem ersten Umgang geschickt, aus den beiden Autoren Angaben über ihre Arbeitsweise, aber auch über die Art ihrer Zusammenarbeit herauszuholen. Die Rollen sind zwar klar verteilt. Hochreutener entwirft jeweils den Plot für einen neuen Dubachkrimi. Ramstein ist für die spannende, finessenreiche Darstellung des Ablaufes verantwortlich. Aus dem Gespräch ergab sich aber, dass sich die Rollen gelegentlich vertauschen. Das Endprodukt wirkt jedenfalls wie „aus einem Guss“!

Dubachs Gang in Teufels Küche

Das Publikum konnte sich nicht bequem zurücklehnen. Aus dem aktuellen Roman wurden einige Passagen vorgelesen. Dann rief Roland Jeanneret einzelne Gäste ans kleine Tischchen, um einen Kommentar abzugeben. Peter Reber, der Liedermacher, hat diesen bereits in einem Text auf der Hinterseite des Buchumschlages niedergelegt, bekräftigte aber seine Sympathie für Dubach auch noch mündlich. Auch alt Bundesrat Dölf Ogi, ebenfalls mit einem sehr erfolgreichen, im verschiedene Sprachen übersetzten Buch über ihn selbst im Weltbild-Verlag vertreten, äusserte sich humorvoll. Mit Ruedi Lustenberger und Gerhard Pfister war die CVP gewichtig vertreten. Wobei Pfister gegenüber Fragen zur aktuellen politischen Situation seiner Partei sofort konterte: er habe sich auf einen gemütlichen Abend eingestellt!

Die Hauptperson des Romans, Marc Dubach, den Leserinnen und Lesern als Journalist bekannt, hat in der Zwischenzeit einen beruflichen Aufstieg erlebt und ist verantwortlicher Verleger einer Berner Mediengruppe und Nationalrat geworden. In dieser Eigenschaft ist er nicht mehr in erster Linie beschreibender Beobachter sondern gerät selbst in des Teufels Küche. Er ist Gast an der Party eines Bauunternehmers, an welcher der oberste Bankenaufseher seinen Tod findet. Der Bauunternehmer selbst ist an einer politisch umstrittenen Grossüberbauung interessiert. Eine Regionalbank, die sich beteiligen will, hält Vorschriften nicht ein, was zu einem Berufsverbot für ihren CEO führt. Eine auswärtige Grossbank will in die Bresche springen, was lokale Missbilligung nach sich zieht. Und als ob das nicht genug der Probleme wären, spielt auch noch ein Diebstahl von Bankdaten eine nicht unwichtige Rolle. Die Frage, wie weit diese ineinander verlaufenden Fäden und Beziehungen mit dem ungeklärten Todesfall zu tun haben, bleibt spannungssteigernd bis am Schluss des Buches offen!

Bekannte Personen – vertraute Umgebung

Dubach ist zwar jetzt Verleger und Chef des Medienunternehmens, aber er kann es nicht lassen, sich in die journalistische Arbeit seiner Mitarbeiter einzumischen. Was nicht nur auf Gegenliebe stösst. Durch seine höhere berufliche Position bewegt er sich zusammen mit seiner Gattin Nina in neuen gesellschaftlichen Sphären der Bundeshauptstadt. Das verlangt von den beiden einige Anpassungsleistungen. Das „abgehobene Milieu“ ist ihre Sache nicht. Mit wohlwollendem Erstaunen nimmt aber besonders die Leserin zur Kenntnis, dass Dubach in seinem sechsten Krimi zu einem reifen Mann geworden ist. Ausserehelichen Eskapaden kann er jetzt ohne grösseren seelischen Aufwand entsagen!

Auch in diesem Kriminalroman erscheinen wieder bekannte Personen auf dem Schauplatz: ein ehemalige Kriminalkommissär, der aktive Kriminalkommissär, der Abgesandte aus dem Tessin mit weit verzweigten Beziehungen zur Unterwelt, Kolleginnen und Kollegen Dubachs von früher. Sie vermitteln der Leserschaft das angenehme Gefühl, den spannenden Fall in vertrauter Umgebung verfolgen zu können. Und natürlich fehlt auch ein Abstecher nach Ascona nicht, wo die Dubachs ihrem treuen Angestellten Antonio die Verantwortung für ihr kleines, feines Hotel überlassen haben. Was aber Besuche, auch gelegentliche Mithilfe, nicht ausschliesst.

Der Liedermacher Peter Reber beginnt seinen Kommentar auf dem Cover so: „Glücklicherweise ist es „nur“ ein Krimi. Oder etwa doch nicht?“ Und schliesst, nach einigen Spekulationen über die Lösung des Falles: „Nein, ich verrate nichts. Dieses Krimivergnügen muss man sich schon selbst erlesen“. Dem ist nichts beizufügen!

Norbert Hochreutener/Heinz Ramstein: „Dubach im Finanzsumpf. Todessturz eines Bankiers“. Verlag Weltbild, 2016, ISBN 978-3-03812-673-7

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