Eine der häufigsten Todesursachen in der Schweiz ist Darmkrebs. Umso wichtiger ist die Vorsorge, denn frühzeitig erkannt, kann man etwas gegen Darmkrebs tun. Rund 900 Apotheken bieten ab März 2020 einen einfachen Stuhltest an, mit dem sich unsichtbares Blut messen lässt. Diese Blutspuren sind ein Indiz für Krebsvorstufen im Darm.
Jährlich erkranken in der Schweiz 4300 Personen an Dickdarmkrebs, 1700 Personen sterben jedes Jahr an dessen Folgen. Seit 2016 haben Apotheken in der Schweiz über 40‘000 Stuhltests abgegeben. Mit einem einfachen Stuhltest wird festgestellt, ob sich im Stuhl für das Auge nicht erkennbares Blut befindet. Blut im Stuhl ist ein Indiz für Wucherungen in der Darmschleimhaut, aus denen Krebs entstehen kann. Das dauert normalerweise 10 bis 15 Jahre. In dieser Zeit machen sich jedoch noch keine Symptome bemerkbar. Der Krebs entsteht, ohne dass Schmerzen spürbar sind.
Vorsorge ab 50 Jahren
«Personen, die das 50. Lebensjahr überschritten haben, legen wir die Darmkrebsvorsorge ans Herzen», sagt Projektleiterin Daniela Stebler vom Schweizerischen Apothekerverband pharmaSuisse. Dank der Vorsorge kann man Krebsvorstufen (Polypen) frühzeitig erkennen und damit die Entstehung von Dickdarmkrebs verhindern oder rechtzeitig behandeln. Es gibt zwei wichtige Untersuchungsmethoden, die in der Schweiz empfohlen werden. Die Darmspiegelung (medizinischer Fachbegriff: Koloskopie) oder den Stuhltest (auch Blut-im-Stuhl-Test genannt). Rund 900 Schweizer Apotheken beraten ihre Kunden zum Stuhltest: Dazu ist eine kleine Stuhlprobe erforderlich, die man zuhause ganz einfach entnehmen und danach einschicken kann. Wenn Blut gefunden wird – was bei rund 7% der Stuhltests der Fall ist – wird beim Arzt eine Darmspiegelung zur Abklärung vereinbart. Im Gegensatz zur teuren Darmspiegelung ist ein Stuhltest kostengünstig und mit keinen Vorbereitungen und keinem Eingriff verbunden. Es wird empfohlen, den Stuhltest alle zwei Jahre zu wiederholen, wenn man das 50. Lebensjahr überschritten hat.
Zusammenarbeit mit kantonalen Programmen und Krankenversicherer
In zahlreichen Kantonen sind Darmkrebsvorsorge-Programme etabliert oder im Aufbau. pharmaSuisse unterstützt die Integration der Apotheken in diese Programme und engagiert sich im Rahmen der nationalen Strategie gegen Krebs für die Koordination der an der Darmkrebsvorsorge beteiligten Akteure. Personen, die in einem Kanton mit Vorsorge-Programm wohnhaft sind, werden in der Apotheke über dieses informiert und wenn möglich ins Programm eingeschlossen. Für Personen, die die Darmkrebsvorsorge ausserhalb des kantonalen Programms beziehen, beteiligt sich die CSS Versicherung mit CHF 30 an den Kosten der Beratung in der Apotheke sowie des Stuhltests, sofern sie über 50 Jahre alt sind und bei der CSS Versicherung oder Intras über eine Heilungskosten-Zusatzversicherung verfügen.
Vorsorge würde ich persönlich anders verstehen. Nämlich so essen, dass es dem Darm gut geht. Für eine gesunde Darmflora sorgen, ist mein Ziel. Dann wird bei einer Untersuchung (und Vorsorge passt dazu nicht wirklich) auch kein Krebs im Darm gefunden!