Leben mit Gicht

«Wie leben Sie mit der Gicht?», wollte eine Umfrage der Rheumaliga Schweiz wissen und fragte konkret nach dem Gesundheitszustand, dem Lebensstil und danach, wie Betroffene mit den Schmerzen zurechtkommen. Es ist ein Einblick in eine Welt voller Schmerzen und Einschränkungen.

An der Umfrage beteiligten sich 200 Personen beider Geschlechter. Durchschnittlich leben die Betroffenen schon elfeinhalb Jahre mit dieser Krankheit, die höllische Gelenkschmerzen verursachen kann. Viele von ihnen haben sich mit der Gicht arrangiert und können den Schmerzen entgegenwirken. Dennoch gibt es noch Wissenslücken.

Was kann einen Gichtanfall auslösen und die Gesundheitsprobleme von Gichtbetroffenen verschlimmern? Zwei Drittel geben in der Onlineumfrage der Rheumaliga Schweiz an, darüber Bescheid zu wissen. Das sind erfreulich viele. Dass man die medikamentöse Behandlung eines Gichtanfalls durch Kühlung und Ruhigstellung des betroffenen Gelenks unterstützen kann, wissen 61 Prozent. Die Empfehlung, dass Gichtanfällige mehr Gemüse und Milchprodukte konsumieren sollen, kennen 73 Prozent. Und 87 Prozent können den klassischen Auslöser eines Gichtanfalls nennen: ein üppiges Abendessen mit viel Fleisch und Alkohol.

Informationsbedarf bei einem Drittel

Gemäss Umfrageergebnissen weiss jedoch ein ganzes Drittel der 200 Teilnehmenden nicht, was die Erkrankung auslösen und die Gesundheitsprobleme verschlimmern kann. Viele glauben fälschlicherweise, dass Gicht ein normaler Alterungsprozess ist. 24 Prozent halten es für ratsam, Fleisch durch Fisch und Meeresfrüchte zu ersetzen. Und ein Drittel sind der Meinung, eine Therapie mit einem Harnsäuresenker dauere nur ein Jahr  – wo man doch erst ab fünf Jahren daran denken darf, das Mittel abzusetzen.

Verbesserungspotential bei der Therapietreue

Offenbar kann man sich mit der Gicht arrangieren und ein weitgehend normales Leben führen. Jedenfalls erwecken die Umfrageteilnehmenden diesen Gesamteindruck. Über ein Drittel von ihnen verzichtet auf eine medikamentöse Therapie, obwohl die Gicht qualvolle Gelenkschmerzen verursachen und langfristig zu ernsthaften Gelenkschädigungen führen kann.Wenn es sich anfühlt, als hätten sich in den Gelenken Kakteen eingenistet, ist es Zeit, seinen Lebensstil zu ändern.

Von denen, die bei der Gicht zu Arzneimitteln greifen, beurteilen 40 Prozent die medikamentöse Therapie als «sehr wirksam» und 31 Prozent geben ihr die Note «eher wirksam». Bei der Therapietreue (Adhärenz) gibt es Verbesserungspotential. Annähernd jeder zweiten Person mit Gicht fällt es schwer, die verschriebenen Medikamente regelmässig einzunehmen. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Acht Personen erklären die sporadische Medikamenteneinnahme damit, dass sie die Gichtanfälle durch eine Ernährungsumstellung in den Griff bekommen hätten und so praktisch schmerzfrei seien. Einige nennen pflanzliche Heil- oder einfache Hausmittel wie Zitronensaft oder Natron, um ihren Harnsäurespiegel zu regulieren.

Wenig Tiefkühlpizzen aber zu viel Alkohol

Über den Lebensstil lässt sich die Gicht recht gut unter Kontrolle bringen. Auf die Ernährung zu achten, ist einer Mehrheit derer, die an der Gichtumfrage teilgenommen haben, wichtig. Erfreuliche 57 Prozent essen täglich Obst und Gemüse. 46 Prozent konsumieren täglich Milchprodukte, die aufgrund ihres geringen Gehaltes an Purin wenig Harnsäure bilden.

Sieht gut aus, schmeckt auch gut. sollte aber für Gichtbetroffene eine absolute Ausnahme bleiben.

Süssgetränke und Fertigprodukte wie Tiefkühlpizzen werden vorwiegend gemieden. Ebenfalls eine gewisse Zurückhaltung zeigt sich beim Fleischkonsum; nur 9 Prozent essen täglich Fleisch. Andererseits enthüllt die Umfrage einen relativ hohen Alkoholkonsum, vor allem bei den Männern. Zwei von drei Gichtbetroffenen trinken alkoholische Getränke. Davon 68 Prozent gelegentlich, 26 Prozent einmal täglich und 6 Prozent mehrmals täglich. Alkohol erhöht die Bildung von Harnsäure und hemmt deren Ausscheidung. Den Weinkonsum sollte man daher minimieren und auf Bier und Spirituosen ganz verzichten. Übrigens auch auf alkoholfreies Bier, wegen des Purins in der den Gärprozess in Gang setzenden Hefe.

Über die Gicht

Die Gicht zählt zu den schmerzhaftesten Formen von Rheuma. Sie befällt Gelenke und Weichteile, anfangs häufig das Grundgelenk der grossen Zehe. 80 Prozent der Gichtbetroffenen sind männlich. Bei Männern ab 40 stellt die Gicht die häufigste entzündliche Gelenkserkrankung dar. Zu den klassischen Auslösern eines nächtlichen Gichtanfalls zählen ein Zechgelage am Vorabend und Schlemmereien mit viel Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten. Sie bilden den Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt – gefüllt wurde das sprichwörtliche Fass aber schon lange vorher: Die Gicht entwickelt sich während längerer Zeit aus einer erhöhten Konzentration von Harnsäure im Blutkreislauf, einer sogenannten Hyperurikämie.

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1 Kommentar

  1. leide seit 3 Wochen an enormen Gelenkschmerzen, selbst Physiotherapie half nicht viel. Muskeln sind steinhart..ist das auch GICHT??

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