StartseiteMagazinGesundheitMacht Fett fett – oder fit?

Macht Fett fett – oder fit?

Nach den Festtagen kommen die Fasttage. Jetzt wird gespart. An Alkohol, Zucker und, im Gedenken an die Sösseli zum Fondue chinoise, das Rollschinkli, den Racletteabend und die vielen Mailänderli, natürlich an Fett. Fett enthält doppelt so viele Kalorien wie Proteine und Kohlenhydrate, verstopft die Arterien und ja, der Name sagts ja schon, macht fett. Stimmt so leider nicht.

Die Gleichung: mit Fett spare ich im Vergleich zu Kohlehydraten doppelt so viele Kalorien ein, ergo nehme ich, streiche ich Fett im Menüplan, auch doppelt so schnell ab, geht nicht auf. Und auch die Drohung mit den Fettablagerungen an den Gefässwänden der Arterien, die zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen können, wurde bereits vor einiger Zeit widerlegt. Die Arteriosklerose entsteht nicht in erster Linie, wenn sich Fett aus dem Blut an den Gefässwänden ablagert. Die Auslöser sind Reste von Entzündungsreaktionen auf Viren, Bakterien, Feinstaub oder schädliche Fettpartikel, die zu diesen Plaques führen.

«Light» macht leider nicht leichter

Aber Fett ist ungesund! Das wurde unserer Generation seit den 70-er-Jahren eingebläut. «Light» kam damals auf und bezog sich vor allem auf Fett und Zucker. Köche, die erklärten, dass Kartoffeln auch mit wenig Wasser statt Fett «angebraten» werden können, kamen in Frauenzeitschriften gross raus. Zwischenfrage: Weshalb sind es in der Regel die Frauen, die sich mit solchen Ernährungsmätzchen herumschlagen?

Heute sind alle viel besser informiert und wissen, dass Fett ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung ist. Ohne Fett kommt der Motor, der menschliche Körper, nicht auf Touren. Es droht Mangelernährung, die Störungen des Immunsystems, chronische Entzündungen und diverse Krankheiten wie Rheuma, Arthrose, Demenz, ja auch koronare Herzkrankheiten auslösen kann.

Würste gehören nicht zu den Nahrungsmitteln mit essentiellen Fettsäuren. Aber ab und zu eine Portion gesättigter Fettsäuren – die hat es in den Würsten – schadet auch nicht.

Also ran an die Würste, die Pommes Frites und Fasnachtsküchlein! Nun, so einfach ist es denn auch wieder nicht. Da muss ein bisschen Chemie her: Nahrungsfette (Triglyzeride) bestehen aus Glyzerin und Fettsäuren. Letztere kann man sich wie Glieder einer Kette vorstellen, die doppelt oder einfach aneinander gebunden sind. Gesättigte Fettsäuren bilden einfache Ketten. Sie könnten vom Körper auch selber aus Glukose oder Proteinen hergestellt werden. Es sind fast nur tierische Fette aus Fleisch- und Wurstwaren und aus Milchprodukten – Kokos- und Palmkernfette sind einige der wenigen Ausnahme – und sie werden vom Körper vor allem als Energiespender und zur Polsterung (!) verwendet.

«Gute» Fette sind für den Körper unentbehrlich

Den Grossteil der Fettsäuren in der Nahrung kommt von den Doppelbindungen, den einfach ungesättigten Fettsäuren. Dank diesen kann der Körper die fettlöslichen Vitamine A,D,E,K aufnehmen. Pflanzliche Öle, besonders Olivenöl, sind reich an diesen Fitmachern, die sich auch auf den Cholesterinspiegel positiv auswirken. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Omega 3 und Omega 6, sind Nüsse und deren Öle,und Kaltwasserfische.

Avocados sind ausgezeichnete pflanzliche Lieferanten hochwertiger Fette.

Anmerkung: Das ist ein superkurzer Exkurs durch die komplizierten Strukturen der Nahrungsfette und damit keineswegs abschliessend. Ganz einfach zusammengefasst lässt sich sagen, dass gesättigte Fettsäuren eher sparsam, das heisst nicht mehr als zehn Prozent des Tagesbedarfs an Fett, ungesättigte hingegen grosszügiger verwendet werden sollten. Und Transfette, das sind hoch erhitzte Fette, die vor allem in Fast Food, industriell hergestelltem Gebäck und in Margarine vorkommen, sollten gemieden werden.

Qualität und Kombination ist wichtig

Ansonsten aber gilt: Fett ist gesund, ein unverzichtbarer Grundnährstoff und ohne Fett funktioniert unser Körper nicht. Fett liefert Energie, schützt vor Entzündungen, hilft bei der Produktion von Hormonen, baut Zellwände auf, hält die roten Blutkörperchen geschmeidig und dient als Botenstoff.

Mediterrane Küche ist voller Geschmack und guten Zutaten – ein Genuss! (alle Bilder pixabay)

Niemand isst Fett pur, für sich allein. Und wieder einmal ist es der richtige Mix aus verschiedenen Lebensmitteln, der den Unterschied zwischen gesund und ungesund ausmacht. Kombiniert mit Eiweiss, Gemüse und Obst – Stichwort mediterrane Küche – spielt Fett seine Qualitäten voll aus. Schwieriger wird es mit Kohlehydraten, den Kartoffeln, Nudeln, Brot und Co. Sie regen die Insulinproduktion im Körper an, was wiederum den Fettabbau hemmt. Deshalb sollten immer wieder Insulinpausen eingeschaltet werden, also täglich einige Stunden, in denen dem Körper keine Kohlenhydrate zugeführt werden. Fazit: Es kommt immer auf die Kombination und die Qualität – etwas auch auf die Quantität – der Nahrung an, ob wir uns vollwertig oder ungesund ernähren.

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