Ich liebe es, Wasseroberflächen zu fotografieren. Nicht wegen der faszinierenden Spiegelungen, sondern wegen der Tiefe, den Farben, der Bewegung, der Reinheit. «Stille Wasser gründen tief» lautet eine bekannte Redewendung. Sie wird verwendet, wenn man von einem Mitmenschen überrascht wird: Introvertierte, schüchterne, zurückhaltende Menschen, sind oft still und stehen nicht gerne im Mittelpunkt. Häufig wissen sie aber sehr viel mehr als «Schwätzer», trauen sich aber einfach nicht, es zu sagen.
Wasseroberflächen sind wie die Augen von Menschen. Man blickt hinein, entdeckt je nach Licht das ganze Spektrum der Farbenlehre, bei Wind Bewegung, bei Windstille eine unglaubliche Ruhe. Wenn Klarheit herrscht, sieht man tief hinunter, bis auf den Grund der Seele oder des Sees. In Flüssen liegen Steine, Holz, Moos, Blätter, Morast auf dem Grund. Pools haben ihren eigenen Reiz: Man wird immer neu überrascht von Strukturen, Linien, Quadraten, Stahl, Beton, Folien.
Wenn man einen Stein auf eine ruhige Wasseroberfläche wirft, dann entstehen Ringe. Wie wenn man via die Augen mit einem Gegenüber kommuniziert. Auf der Wasseroberfläche schwimmt Blütenstaub und man vergnügt sich über und unter dem Wasser: Fische, Enten, Schwimmer, Gummiboot-Kapitäne ziehen vorbei. Wasser ist eines von vier Elementen der gleichnamigen Lehre: «Erde, Wasser, Luft und Feuer».
Zitat: «Das Wasser ist niemals einsam.» (Elias Canetti, Schriftsteller, 1905-1994).
Ich fotografiere mit einer Olympus FE-370 Kompakt Kamera und einer Nikon F50 mit einem Nikkor Z DX 50-250 mm Objektiv.
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Ihre Faszination für das Wasser in all seinen Farben und Formen teile ich auch. Für mich ist das Wasser das sinnlichste Element, obwohl tiefes, dunkles Gewässer und die immense Kraft, die Wasser entfalten kann, mir auch Respekt abverlangt.
Am liebsten bin ich im Wasser, bietet sich jedoch ein schönes Bild, drücke ich auch schon mal auf den Auslöser meiner Handykamera. Ich bin immer wieder erstaunt über die gute Bildqualität dieses Minicomputers. Als Fan von Heinz Erhard hier noch ein Gedicht:
«Es ist gewiss was Schönes dran,
Am Element, dem nassen,
Weil man das Wasser trinken kann!
Man kann’s aber auch lassen!» ……….und z.B. nur fotographieren!
(Heinz Erhard, 1909-1979)