StartseiteMagazinGesundheitSommer, Sonne, Sonnenbrand

Sommer, Sonne, Sonnenbrand

Jetzt ist sie da, die erste «richtige» Hitzewelle dieses Sommers. Für die einen ein Grund, tagsüber im Haus zu bleiben, für die andern die schönste Zeit des Jahres. Mit bädele, sünnele, Gartenarbeiten, Sport treiben im Freien. Hoffentlich mit adäquatem Sonnenschutz. Und mit Vitamin D-Mangel?

Es ist eine alte Weisheit: Sonne schadet der Haut. Die Ultraviolettstrahlung, sowohl die langwelligen UV-A-Strahlen wie auch die kurzwelligen UV-B-Strahlen, sind für Hautschäden verantwortlich. Angefangen beim Sonnenbrand über vermehrter Faltenbildung bis zum Hautkrebs. Sogar den Augen schadet zu viel Sonnenlicht.

Aber da ist noch die andere Seite. Sonne regt die Pigmentzellen in der Haut zur Bildung von Melanin an, das vor freien Radikalen schützt – und zur halt immer noch gewünschten sportlichen Bräune führt. Obwohl vornehme Blässe doch so viel gesünder wäre! Vornehm übrigens deshalb, weil früher, also ganz früher, lediglich im Freien arbeitende Personen wie Bauern, Bauarbeiter und Gärtnerinnen gebräunte Haut hatten. Wer es sich leisten konnte, den Sommer in geschlossenen Räumen oder zumindest konsequent im Schatten zu verbringen, gehörte den besseren Schichten an und war «vornehm» blass.

Braun steht für Gesundheit und Fitness

Das änderte sich mit dem aufkommenden Tourismus nach dem zweiten Weltkrieg. Wer es sich nun leisten konnte, an der Adria oder in den Bergen seine Ferien zu verbringen, der wollte das auch zeigen. «Teutonengrill» hiessen gewisse Strandabschnitte in Italien und sie bezogen sich vor allem auf den «Grill», weniger nur auf die Deutschen. Man legte sich stundenlang an die pralle Sonne, drehte sich möglichst regelmässig vom Rücken auf den Bauch und wieder zurück, wurde zuerst krebsrot und dann, zum Ende der Ferien, so richtig schön braun.

«Teutonengrill» nannte man ein solches Strandleben früher. Heute ist man natürlich viel, viel vernünftiger. Dafür weniger braun. (Alle Bilder pixabay)

Wer jetzt von uns älteren Semestern tadelnd der Kopf schüttelt ob so viel Unvernunft in der Jugend, der hebe die Hand. Was, so wenige nur? Also meine Hand bleibt auch unten. In Rimini oder so war ich zwar in meinen Teenagerjahren nie – meine Eltern zogen, gähn, das Wandern in Grindelwald und Umgebung vor, – aber in der Mittelschule gings im Sommer in jeder Mittagspause bei einigermassen wolkenfreiem Himmel ab in die Badi. Und dort – siehe Teutonengrill.

Sonnenschutz kann auch schaden – den Korallen

Heute sind wir alle gescheiter, wissen über Lichtschutzfaktor, Sonnencrèmes und -Lotions bestens Bescheid. Und schützen uns natürlich. Meist mit Produkten, die chemische Sonnenschutz- Substanzen enthalten oder mit Filtern auf physikalischer Basis. Die werden auch mineralische Filter genannt, enthalten Substanzen wie Titandioxid, Magnesium- oder Zinkoxid und legen sich wie ein Film auf die Haut. Diese physikalischen Filter enthalten aber oft Nanopartikel, die beim Baden im Meer ins Wasser gelangen und zum Beispiel Korallen schädigen können.

Wer von uns Älteren in jungen Jahren nicht an der Sonne gebrätelt hat, hebe die Hand!

Fachpersonen im Bereich Dermatologie empfehlen, im Freien immer einen Sonnenschutz, am besten einen Sunblocker, auf die unbedeckten Hautpartien aufzutragen. Also auch bei bedecktem Himmel. Das hat vor wenigen Jahren dazu geführt, dass von Einzelnen zum Beispiel auf dem Golfplatz bei jedem Wetter langärmlige Sportkleidung getragen wurde, also auch bei über 30 Grad. Diese Art von Sonnenschutz ist wieder fast verschwunden.

Und wie steht es mit dem Vitamin D?

Da wäre aber doch noch die Frage nach dem Zusammenhang von direkter – und schädlicher – Sonneneinstrahlung auf die Haut und der Bildung von Vitamin D. Denn das wird im Körper fast nur mit Hilfe von Sonnenlicht hergestellt. Und Vitamin D ist für die Gesundheit essenziell. Es stärkt das Immunsystem, die Knochen, indem es den Kalziumspiegel reguliert und wirkt so der Osteoporose entgegen, hilft Muskelschmerzen und Muskelschwäche zu verhindern und soll, neuen Forschungen zufolge, auch bei rheumatoider Arthritis und Diabetes positiv wirken.

Also doch kein umfassender Sonnenschutz? Oder anders gefragt: Lieber Hautkrebs oder besser Osteoporose? So absolut kann das auch von Fachleuten nicht beantwortet werden. Während etliche Ärzte und Ärztinnen einen verantwortungsvollen und kontrollierten Sonnenkontakt befürworten, sind andere Fachleute davon überzeugt, dass mit einer entsprechenden Ernährung, verbunden mit Nahrungsergänzungsmitteln, ein Vitamin D-Mangel kompensiert werden kann. Ein Esslöffel Lebertran zum Beispiel enthält mehr als das Doppelte der empfohlenen Tagesdosis des Vitamins.

Lebertran statt Sonnenbad? Diesen Entscheid überlassen wir Ihnen.

Ist das wirklich eine Alternative oder droht ein chronischer Mangel an Vitamin D mit all seinen möglichen gesundheitlichen Folgen?  Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte – oder bei einem selbst. Wer auf Sunblocker schwört und sich damit gut geschützt durch den Sommer bewegt, macht sicher nichts falsch. Und wer das Sonnenlicht geniesst, überzeugt ist, dass ein vernünftiger und dosierter Umgang damit das Immunsystem stärkt und gute Laune macht, der wählt wohl eher diese Variante. Zumal die Haut bei älteren Personen immer weniger Vitamin D bilden kann, sodass es immer schwieriger wird, den Bedarf zu decken.

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1 Kommentar

  1. Bei diesem Thema kommen mir die goldgelben Sommer am Meer in meiner Kindheit in den Sinn. Ich war jeden Sommer braun wie ein Negerli (so nannte mich meine Mutter), ohne Sonnenbrand. Das änderte sich später als Teenager, ich hatte Sonnenbrand ohne Ende, konnte nachts kaum mehr im Bett liegen. Keiner warnte damals vor der schädlichen Sonneneinwirkung auf die Haut und erst viel später wurde uns bewusst, dass das Sonnenlicht auch negative Seiten hat und man sich schützen muss.

    Heute halte ich die pralle Sonne beim Morgenkaffee auf dem Balkon keine Viertelstunde mehr aus. Das mag auch daran liegen, dass die Haut im Alter dünner wird; es besteht jedoch kein Zweifel, dass die Sonnenstrahlung viel agressiver und blendend grell ist im Vergleich zu früher. Die Klimaveränderung ist überall zunehmend spürbar. Ich glaube, da helfen medizinische oder sonstige Massnahmen, die wir zum Schutz unserer Haut ergreifen, nur kurzfristig. Wir kommen nicht darum herum, endlich unser Verhalten der Natur gegenüber zu ändern, wenn wir in Zukunft unsere Sonne noch geniessen wollen.

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