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Darmkrebs früh entdecken

In 771 Apotheken in der ganzen Schweiz können Personen zwischen 50 und 75 Jahren mit einem unkomplizierten Stuhltest herausfinden, ob Verdacht auf Darmkrebs besteht.

«Darmkrebs kann jeden treffen», weiss Prof. Dr. med. Urs Marbet, Gastroenterologe und Senior Consultant des Kantonsspitals Uri. Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebs-Todesursachen in der Schweiz; jährlich erkranken 4100 Menschen daran. Häufiger sind nur Brustkrebs bei den Frauen und Prostatakrebs und Lungenkrebs bei den Männern. «Im Gegensatz zu vielen andern Tumoren gibt es heute beim Darmkrebs gute Vorsorgemöglichkeiten, die helfen, dass immer weniger sterben müssen und dass sogar weniger an Darmkrebs erkranken», so Prof. Marbet.

Vorsorge rettet Leben

Ohne Vorsorge erkrankt eine von 20 Personen, mit Vorsorge nur eine von 60 Personen an Darmkrebs. Die Apotheken mit ihrem einfachen Zugang sind mit 300’000 Kundenkontakten täglich der ideale Ort, Menschen auf Darmkrebsvorsorge anzusprechen. «Wir erreichen auch die Gesunden, die nie oder selten zum Arzt gehen», sagt Fabian Vaucher, geschäftsführender Präsident von pharmaSuisse, dem Schweizerischen Apothekerverband. «Und genau das ist die Zielgruppe der Kampagne: Menschen zwischen 50 und 75 Jahren, die rüstig sind und alles andere als Darmkrebs im Kopf haben.» Die schleichende Krankheit bleibt oft zu lange unentdeckt, und das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken steigt mit dem Alter. Umso wichtiger ist die Vorsorge.

Unkomplizierter Stuhltest von der Apotheke

771 Apotheken in der ganzen Schweiz bieten bis 16. April 2016 Beratungen zur Darmkrebsvorsorge an. Eine Anmeldung ist nicht nötig, die Beratung erfolgt in diskreter Umgebung in der Apotheke. Gemeinsam mit dem Kunden füllt der Apotheker einen elektronischen Fragebogen zur Risikoabklärung aus. Falls der Kunde bei einem Verwandten ersten Grades bereits einen Darmkrebsvorfall zu beklagen hat, wird er direkt an den Hausarzt weitergeleitet. Als nächster Schritt ist zur Sicherung der Diagnose eine Darmspiegelung angezeigt. Bei allen anderen Kunden der genannten Altersklasse, die nicht bereits in den letzten fünf Jahren eine Darmspiegelung vorgenommen haben, wird ein Stuhltest empfohlen. Der Stuhltest wird unkompliziert zuhause durchgeführt und mit vorfrankiertem Couvert ins Labor der Clinique de la Source in Lausanne geschickt. Nach zwei Wochen eröffnet der Apotheker dem Kunden in der Apotheke das Resultat. Für die Beratungsdienstleistung inklusiv Risikoabklärung und Stuhltest ist ein Preis von 28 Franken empfohlen.

Unsichtbares Blut im Stuhl

Der Stuhltest OC-Sensor® ist zurzeit der beste am Markt. Er zeigt, ob sich unsichtbares Blut im Stuhl befindet. Sogenanntes okkultes Blut, das mit blossem Auge nicht erkennbar ist, ist ein möglicher Hinweis für Darmkrebs. Denn grosse Polypen – mögliche Krebsvorstufen im Darm – und Frühstadien von Darmkrebs bluten häufig. «Bei einem positiven Stuhltest-Resultat leiten wir den Kunden direkt zum Hausarzt weiter», betont Apotheker Vaucher, «in der Apotheke kann keine Diagnose gestellt werden». Als nächster Schritt wird der Hausarzt entscheiden, ob eine Darmspiegelung durchgeführt werden soll. Dabei können etwaige Polypen rechtzeitig entdeckt und gleich entfernt beziehungsweise vorhandene Karzinome am Weiterwachsen gehindert werden. Gründe für einen positiven Stuhltest könnten aber auch nur Hämorrhoiden sein. «Bei einem positiven Stuhltestergebnis besteht auf keinen Fall Grund zur Panik», so Vaucher, «nur einer von 18 positiven Stuhltests führt dann tatsächlich zur Diagnose Darmkrebs.»

Alternative zu Darmspiegelung

Die Darmspieglung ist im Gegensatz zur Stuhlprobe für den Patienten mit einer Diät, diversen Unannehmlichkeiten sowie medizinisch mit höherem Aufwand verbunden. «Deshalb ist der Stuhltest bei Personen ohne spezielle Risiken eine gute und vernünftige Alternative zur Darmspiegelung», meint Prof. Marbet. Auf die Gesamtsicht in der medizinischen Grundversorgung legt auch Dr. med. Marc Müller, Präsident von mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz, Wert: «Interprofessionalität ist die Zukunft – wir sind aktiv daran beteiligt bzw. leben diese bereits und setzen uns jetzt schon gemeinsam für eine starke Grundversorgung ein.»

Hausärzte und Apotheker Hand in Hand

Vor diesem Hintergrund war es für die Schweizer Apotheker zentral, für die Kampagne auch die Hausärzte mit ins Boot zu holen. Müller betont: «Die Hausärzte engagieren sich stark für die Prävention und deshalb unterstützen wir die Apotheker bei dieser Kampagne aktiv». Qualität, das heisst lückenlose Kontinuität der Betreuung, ist für die beiden Berufsverbände mfe und pharmaSuisse wichtig. Zur Steuerung und Ausarbeitung der wissenschaftlichen Inhalte der Darmkrebsvorsorge-Kampagne wurde ein Beirat einberufen. Seitens pharmaSuisse durchlaufen alle teilnehmenden Apotheker eine spezifische Weiterbildung und sind auf ihre Beraterrolle in der medizinischen Grundversorgung gut vorbereitet. Zudem wird eine wissenschaftliche Studie untersuchen, wie wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich dieses Dienstleistungspaket für das Darmkrebsscreening ist. Dazu werden in Zusammenarbeit mit Polynomics in Olten die gewonnen Daten aus Risikofragebogen sowie Rückmeldungen von Ärzten ausgewertet. Der Datenschutz ist für die teilnehmenden Personen gewährleistet.

Präventionstipps bei negativem Stuhltest

Wenn kein Blut im Stuhl entdeckt wird, erhält der Kunde in der Apotheke Beratung zur Prävention. Das persönliche Risiko an Darmkrebs zu erkranken, lässt sich mit dem Befolgen folgender Präventionsmassnahmen reduzieren:

  • Nichtrauchen
  • Mässiger Alkoholkonsum
  • Kein Übergewicht
  • Ausgewogene Ernährung
  • Körperliche Aktivität

Werden alle fünf Empfehlungen befolgt, sind 23 Prozent Darmkrebs vermeidbar. Weitere Information zur Kampagne finden Sie unter www.nein-zu-darmkrebs.ch.

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