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Orgelkonzert-Zyklus

Noch zweimal spielt der Organist Tobias Willi in der St. Jakob-Kirche in Zürich Aussersihl Orgelwerke von Olivier Messiaen

Die Orgel, denke ich manchmal, ist das Sound System vergangener Jahrhunderte. Wie wohl die gewaltigen Klanggebäude auf die Menschen jener Zeiten gewirkt haben, als es noch keine gigantischen Lautsprecher und elektronischen Tongeneratoren gab? Das fällt mir vor allem dann ein, wenn ich französische Orgelmusik des 19. und 20. Jahrhunderts auf grossen romantischen Orgeln höre. Es braust in den voll registrierten Teilen heute noch überwältigend, damals muss es Himmel und Hölle gleichzeitig geöffnet haben.

Olivier Messiaen 1930. Foto: Studio Harcourt

Einer meiner liebsten Komponisten ist Olivier Messiaen (1908 bis 1992). Sein gesamtes Orgelwerk hat sich der Musiker Tobias Willi nun für die laufende Saison vorgenommen. Mit der Kuhn-Orgel in der Zürcher City-Kirche St. Jakob hat er das wohl geeignetste Instrument weitherum für eine möglichst adäquate Interpretation der grossartigen Musik gefunden. Die beiden letzten Konzerte der Reihe sind nun am 20. Mai und am 8. Juli.

Bekannter als die Orgelmusik Messiaens sind die Turangalîla-Symphonie, das Quatuor pour la fin du Temps oder die Klavierzyklen Vingt Regards sur l’Enfant-Jésus und der Catalogue d’oiseaux, kongenial interpretiert von seiner zweiten Frau Yvonne Loriol, aber sein Leben lang hat Messiaen Orgel gespielt und dafür komponiert. Er war bis zu seinem Tod Titular-Organist der Eglise de la Trinité in Paris.

Der Organist Tobias Willi (*1977)

Organist Tobias Willi bildete sich nach seiner Musiker-Ausbildung in Basel drei Jahre lang in Paris weiter, wo ich ihn ein paarmal spielen hörte, unter anderem an der Orgel der Notre-Dame. Nun ist er Hauptorganist in der Johanneskirche im Industriequartier und Professor für künstlerisches Orgelspiel sowie für Improvisation an der Zürcher Hochschule der Künste (ZhdK). Willi tritt oft an Konzertzyklen und Festivals auf. Nun hat er sich allen Orgelkompositionen Messiaens gewidmet.

 

Olivier Messiaen war tief gläubig, er fand die Schöpfung im Sichtbaren wie im Unsichtbaren, in der Natur und in den grossen Religionen, aber direkt für die Liturgie komponierte er nicht. Einzige Ausnahme ist die Pfingstmesse, La Messe de la Pentecôte von 1950. Diese ist nun mit weiteren früheren Kompositionen am 20. Mai, interpretiert von Tobias Willi zu hören.

Die Orgel in der City-Kirche St. Jakob am Stauffacher. Foto: Ikiwaner, wikimedia commons

Das letzte Konzert der Reihe am 8. Juli ist dem letzten grossen Werk gewidmet, dem Buch vom Heiligen Sakrament, dem Livre du Saint Sacrement von 1984. Die monumentale Komposition ist gleichsam Synthese und Vollendung aller Studien und Recherchen, die der Musiker in einem ganzen Leben erarbeitet hat und hier für die Orgel anwendet, ein reiches Klanggebäude von gregorianischen Gesängen bis zu Vogelstimmen, die Messiaen „an biblischen Schauplätzen“ notiert habe, wie es im ausführlichen Text der Programmbroschüre zu der Konzertreihe heisst.

Details zum Zyklus finden Sie hier.

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