Der Bildhauer Roland Heini zeigt in der Galerie Stans NW statische und bewegte Objekte. Die Doppelausstellung in der Galerie Stans und im Winkelriedhaus umfasst frühe und neuste Werke aus vier Jahrzehnten.
Eigens für die Galerie Stans hat der Innerschweizer Künstler elf Wandreliefs in Beton und Hinterglasmalerei geschaffen. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Nidwaldner Museum und den Stanser Musiktagen, für die Roland Heini die «Stanser Augen» auf dem Dorfplatz realisiert.
Bank, 1989 Beton
Roland Heini erwarb sich jung einen prominenten Platz in der Schweizer Plastik. In Erinnerung bleiben seine Beiträge zu regionalen und schweizerischen Freilichtausstellungen. Heini war früh auch für Kunst im öffentlichen Raum gefragt. Vollends an eine breite Öffentlichkeit trat er mit seinem «Tempel» aus Beton von 2009 für das KKL Uffikon. Als «Kunstklause» im Garten des Museums Bruder Klaus Sachseln errichtete er 2015 einen begehbaren Kuppelbau aus Holz. Zehn Jahre leitete der Beckenrieder den Skulpturenpark Ennetbürgen.
Blauer Berg 1994
Der begeisterte Tüftler und Handwerker legt gern selber Hand an, schalt Objekte, betoniert, gipst, formt mit Holz, schleift, bemalt farbig, versetzt mit Motoren in Bewegung. Seine Ideen setzt er in der Werkstatt im Raum Sempach oder im Stansstader Atelier selber um. Roland Heinis Credo lautet: «Ich erfinde nur Sachen, die ich auch herstellen kann.
Gitter, 2022, Birnbaumholz
Die parallelen Ausstellungen in der Galerie Stans und im Nidwaldner Museum Winkelriedhaus zeigen das kontinuierliche und reiche Schaffen des Plastikers Roland Heini. «Ich will es realisiert sehen», ist sein Antrieb, die freien Projekte im eigenen Auftrag über Jahre und Jahrzehnte voranzutreiben.
Schichtungen, 2023, Beton
Dies gilt auch für das grosse «Rad» und die «Archimedische Schraube», die sich in den Räumen der Galerie Stans drehen. Stille Zwiesprache führen Roland Heinis Doppelobjekte. Sind die Wandarbeiten wiederholt, sind sie gespiegelt? Tatsache ist, dass dieses Thema den Künstler seit über dreissig Jahren nicht loslässt.
Gelbe Schleife,2023
Roland Heini lässt sich häufig von Architektur, von Bauwerken anregen, die in abstrahierter Form in seinen Arbeiten aufzuspüren sind. Ein weiteres Thema sind die Endlosschlaufen. Die Herausforderung ist es, dass die Wandobjekte ohne Anfang und Ende fliessen. Dank eines gewonnenen Kunst-und-Bau- Wettbewerbs entstand die «Schlaufe» aus Gips im Regierungsgebäude in Stans, die sich frei um elf Punkte schlingt, welche die Nidwaldner Gemeinden symbolisieren. Im Kontrast dazu steht das Wandrelief aus Kirschbaum in der Ausstellung in der Galerie Stans mit seiner klaren Form mit Ecken und Kanten.
Archimedische Schraube, 2022. Holz, Motor
Roland Heini ist fasziniert von Dorf- und Stadtplänen. So setzte er Ausschnitte des Stadtplans von Turin in Reliefs um. Hier ist die Ordnung durch die sich kreuzenden Strassen gegeben. Durch die Abweichungen vom strengen Raster fliesst ein spielerisches Element mit ein, das auch in den abstrahierten Bergskulpturen erlebbar wird. 1960 in Sempach geboren aufgewachsen in Sempach arbeitet in Luzern und wohnt in Beckenried.
Die Ausstellung in der Galerie Stans dauert bis 12. Mai 2024. Sie ist von jeweils Donnerstag bis Sonntag bei freiem Eintritt geöffnet. Informationen über www.galeriestans.ch.
Titelbild- Band und Walzen, 2023, Beton; Fotos: Josef Ritler