StartseiteMagazinGesellschaftEin Geschenk für mich – einfach so

Ein Geschenk für mich – einfach so

Wie ein paar Tage Frühlingsferien von Lea mir ein praktisches Küchengerät beschert haben

Es ist ein ganz gewöhnlicher Montag. Weder Geburtstag noch Weihnachten, einfach nur mein Hütetag zuhause bei den Kindern meiner Tochter. Die zehnjährige Enkelin Lea überrascht mich mit einem Geschenk. Natürlich weiss ich bei dem eigenartigen Gebilde sogleich, worum es sich handelt. Der Ständer aus Holz trägt einen spinnennetzähnlichen Kranz aus feinen Stäben. „Sieht aus wie ein Stewi für Puppenkleider,“ meint Melina, die jüngere Schwester. Tatsächlich ist die Ähnlichkeit nicht abzustreiten. Zum Mittagessen kommen zwei von Leas Schulkolleginnen, auch die erraten nicht, wozu der Ständer dienen soll. Das Einfach-so-zwischendurch-Geschenk scheint nur für Lea und mich Sinn zu machen. Meine Enkelin hat es mir in vielen Stunden Freizeit im Werken hergestellt. In meinen Haushalt finden sich viele spezielle und eigenartigen Dinge, aber genau so ein Ständer fehlte mir wirklich noch. Lea und ich klären die anderen Kinder auf.

Ohne Nudeln dran ein Gerät, das Rätsel aufgibt.

Meine Enkelin war während der Frühlingsferien ein paar Tage bei mir zu Besuch. Am ersten Tag ihrer Kurzferien erzählte ich ihr eine Geschichte aus meinem Leben, die über dreissig Jahre zurückliegt: Ich war in Rom und wurde von einem Freund in ein weltberühmtes Restaurant eingeladen. Was man dort ass? Pasta e basta! An den Wänden des einfachen Lokals waren Fotos von Politikern und Filmgrössen aus aller Welt angebracht. Alle hatten sie die bekannten Fettuccine genossen und danach ihre Autogrammfotos mit Lobgesängen beschriftet. Natürlich war auch ich damals von der Pasta begeistert und natürlich fand auch ich die Sauce hervorragend, mich jedoch faszinierte der unwahrscheinlich dünne Nudelteig, aus dem die Fettuccine hergestellt waren. Noch nie hatte ich so etwas Feines gegessen.

Als ich Jahre später auf einem Mercato eine Macchina per la pasta fatta in casa fand, wagte ich es, Nudeln selber herzustellen. Freundin Ursula mit italienischen Wurzeln verriet mir das Rezept ihrer Nonna. Nach unzähligen Versuchen mit zu klebrigem, zu flüssigem, zu trockenem Teig und zu dick oder zu dünn ausgewallten Nudeln, war ich mit dem Ergebnis endlich zufrieden. Lea hörte sich die Geschichte an und ich konnte an ihrem Stirnrunzeln erkennen, dass sich ihre Begeisterung in Grenzen hielt.

Lea macht fleissige Ferien in Grossmutters Küche.

Am zweiten Ferientag holte ich meine Macchina per la pasta aus dem Schrank und Lea durfte den Teig machen. Sie genoss es sehr, die Zutaten zu mischen und den Teig bis zur richtigen Konsistenz zu kneten. Anschliessend wallte sie den Teig aus und schnitt ihn in Streifen. Jetzt erst kam der spannende Teil! Sie trieb das erste Stück durch die Maschine und es wurde ein langer Streifen daraus. Die Begeisterung wuchs, je dünner und länger die Teigstreifen wurden.

Jedesmal eine Stufe feiner, dann sind die Streifen fürs Schneiden bereit.

Als sie durch die feinste Stufe gedrückt waren, wechselte Lea zum Fettuccine-Messer. Während sie den Teig in Nudeln verwandelte, stellte ich meinen Wäscheständer auf und hängte die fertigen Fettuccine daran zum Trocknen auf. Leider sind die Stäbe des Ständers sehr dünn und viele lange Nudelstreifen brachen entzwei. „Hätte ich doch nur einen Nudeltrockner,“ jammerte ich. Und so nahm die Geschichte ihren Lauf und ich kam zu dem Einfach-so-zwischendurch-Geschenk, obwohl ich weder Geburtstag hatte, noch Weihnachten war.

Ein historisches Foto: Jetzt kann der Wäscheständer wieder allein dem richtigen Zweck dienen.

Zum Schluss darf ich euch, liebe Leserinnen und Leser statt der ein paar Zahlen servieren, die ich unlängst in einer Publikation des Bundesamts für Statistik fand:

Für die Volkswirtschaft sind Grosseltern unschätzbar wichtig. Zwei Milliarden Franken beträgt der Gegenwert des Gratis-Enkelhütens durch Grosseltern in der Schweiz, oder anders gesagt, rund 160 Millionen Stunden jährlich oder 438’356 Stunden täglich betreuen in der Schweiz Grosseltern ihre Enkel. Somit sind Grosseltern sowohl für das Bruttoinlandprodukt als auch für die Kasse ihrer Söhne und Töchter mit Kindern sehr wertvoll. Das Enkelhüten durch Grosseltern hat aber noch mehr gute Seiten: Liebe, Lachen und Herzlichkeit führen zu ungezählten, fröhlichen Stunden, sind somit gut für das Leben der Kinder und das der Grosseltern.

Nach dem Zahlensalat will ich Ihnen das Rezept für den Nudelteig nicht vorenthalten:
400 Gramm Mehl
4 Eier
1 Esslöffel Olivenöl
1 Kaffeelöffel Salz
Den Teig gut durchkneten und etwas Wasser beigeben, bis er die richtige Konsistenz hat. Auswallen, Streifen schneiden und weitermachen wie oben beschrieben.

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