StartseiteMagazinGesundheitGesundheitsstudien kontra Messer und Gabel

Gesundheitsstudien kontra Messer und Gabel

Was ist nur mit unserem Essen los? Schmackhaft sollte es sein, nährstoffreich, ökologisch korrekt und natürlich auch noch gesund. Und genau an diesem letzten Punkt scheiden sich die Geister. Also die Forscher. Und wir? Wir stehen ratlos vor den vollen Regalen und müssen uns zwischen Bratwurst und Broccoli entscheiden.

Erst war es die Butter. Eine Kalorienbombe, fett, ungesund und deshalb aus dem Kühlschrank zu verbannen. Alles kaufte Margarine. Obwohl die nach nichts schmeckte. Immerhin war sie, dank Chemie, jederzeit streichfähig. Und dann die Korrektur: Margarine unterscheide sich kalorienmässig nicht von der Butter, sei ein Kunstprodukt und deshalb per se ungesund. Im Gegensatz zu der natürlichen, quasi auf Alpweiden gereiften Butter.

Die damit voll und ganz rehabilitiert war. Ausser dass sie fetthaltig ist. Und deshalb schädigend für Herz und Kreislauf und erst noch ein Dickmacher. Stimmt alles nicht, sagt das neue Ratgeberbuch «Iss fett, werde schlank» (Mark Hymann, Riva Verlag). Eine Studie belegt nämlich das Gegenteil.

Die Schokoladendiät

Studien sind allerdings mit Vorsicht und nur in kleinen Dosen zu geniessen. Etwa so wie Schokolade. Wobei es sogar eine Studie gibt, die beweisen will, dass man mit Schokolade abnehmen kann. Her mit dem Buch!

Vor nicht allzu langer Zeit schlug die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), die zur WHO (World Health Organization) gehört, Alarm. Wer regelmässig rotes Fleisch – das ist vereinfacht gesagt, das Fleisch, das von Tieren mit vier Beinen stammt – und dazu noch Schinken und Würste isst, der läuft Gefahr, an Darmkrebs und anderen bösartigen Tumoren zu erkranken. Was sicher nicht ganz von der Hand zu weisen ist.

Dass Bratwürste so richtig gesund seien, wird niemand behaupten. Aber so richtig krank machen sie auch nicht. (RitaE/Pixabay)

Allerdings gibt jetzt ein internationales Netzwerk von Forschern Entwarnung. Ein mässiger Konsum von rotem Fleisch und daraus verarbeiteten Produkten erhöht weder die Sterblichkeit, noch treten vermehrt Infarkte und Diabetes auf. Und auch das Krebsrisiko sei nur minimal erhöht. Blöd nur, dass diese Entwarnung erst nach der Grillsaison kommt.

Senioren sollten Eiweiss essen

Aber vielleicht tröstet ja das Frühstücksei darüber hinweg. Jahre- wenn nicht jahrzehntelang wurden Eier als Cholesterinbomben diskrediert. Bis vor einiger Zeit Entwarnung gegeben wurde. Und kürzlich war zu lesen, dass Personen im Seniorenalter vermehrt hochwertiges Eiweiss konsumieren sollten. Wörtlich: «Das Frühstücksei sollte zu einer lieben Gewohnheit werden».

Es gäbe noch etliche Beispiele anzuführen, die empfohlen werden oder vor denen gewarnt wird. Milch zum Beispiel, oder das Glas Rotwein, das gesund oder leberschädigend sein soll. Sogar Salz, das vor allem von Hypertonikern nur sparsam verwendet werden soll, hat eine gute Seite. Wer nämlich weniger als drei Gramm pro Tag konsumiert, kann unter Schwankungen im Hormonhaushalt leiden.

Die Salatlüge

Salat ist gesund, das wird jedem schon seit Kindsbeinen eingebläut. Und nun das: Eine neue Studie der Universität California in San Francisco belegt, dass rohes Gemüse wichtige Bakterien im Darm zerstören kann. Und weil die körpereigene Bakteriengesellschaft im Darm unter anderem auch für den Abtransport all der vom Körper produzierten Stoffwechsel-Abfallprodukte verantwortlich ist, kann es hier zu Pannen kommen. Man kennt das ja vom Zugsverkehr, wenn eine Linie plötzlich blockiert ist. Was heisst das? Rohes Gemüse ist gar nicht so gesund. Also nur noch wenig Grünzeug. Dafür vielleicht Rindfleisch- oder Cervelatsalat. Da wurde ja, siehe oben, Entwarnung gegeben.

Salat tut gut. Stimmt nicht: Darmbakterien können Schaden nehmen. Sagen Wissenschafter.

Aber rohe Tomaten, die müssen sein. Sie schützen Männer nämlich vor Prostatakarzinomen. Keine Ahnung, wieviel man davon essen müsste, um eine signifikante Schutzwirkung zu erreichen. Sehr viel wohl, denn viel schützt nicht vor dem gefürchteten Krebs. Das weiss ich aus nächster Nähe.

Superfood mit Verfalldatum

Dafür vielleicht ein anderer Superfood. Deren gibt es ja viele. Sie kommen und gehen. Seitdem Gojibeeren und Chiasamen wieder etwas gegangen sind, taucht bereits ein neues Wundermittel auf: die Goldbeere aus Südamerika. Wer allerdings etwas genauer hinschaut, entdeckt eine alte Bekannte. Sie hing früher an fast jedem Cocktailglas in der Bar, hat einen papierenen Ballonüberzug und hiess damals Andenbeere, Kapstachelbeere oder Physalis. Jetzt hat sie einfach ihre Hülle verloren – und ist zum neuen Superfood gereift.

Tomaten sind gesund, keine Frage. Aber als Präventionsmassnahme bei Prostatakarzinomen ist ihre Wirkung doch eher fraglich.

Wie also ernährt man sich gesund und vollwertig? Die Dosis macht das Gift, sagte sinngemäss schon Paracelsus. Also jeden Tag Bratwurst, das ist eher ungesund. Jeden Tag Broccoli aber wohl auch. Jedenfalls führt das wahrscheinlich zu einem etwas hässigen Gesichtsausdruck.

Der Arzt einer meiner Freundinnen brachte es auf den Punkt: «Hören sie auf ihren Bauch, der sagt Ihnen schon, was er will». Meine Freundin schaute allerdings etwas unglücklich drein. «Mein Bauch möchte am liebsten jeden Tag Lindorkugeln».

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