2018 waren in der Schweiz mehr als 214 000 Personen im Pflegebereich von Spitälern, Pflegeheimen und Spitex tätig. Dies entspricht rund 146 700 Vollzeitstellen. Seit 2012 wurde der Pflegepersonalbestand um 17% erhöht, insbesondere um der Bevölkerungsalterung Rechnung zu tragen. Dies sind einige Ergebnisse einer Publikation des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Das Pflegepersonal umfasst diplomierte Pflegefachpersonen (48%), Pflegepersonal auf mittlerer Stufe (25%) sowie Pflegehelferinnen und Pflegehelfer (27%). Spitäler und Pflegeheime sind die beiden grössten Arbeitgeber von Pflegepersonal. Sie beschäftigen 45% bzw. 41% des gesamten Pflegepersonals. Die übrigen 14% sind bei Spitex-Diensten tätig. Auf das Pflegepersonal entfielen 146 703 Vollzeitstellen, was 3,7% der Gesamtbeschäftigung in der Schweiz entspricht.
Starke Zunahme im Spitex-Bereich
Zwischen 2012 und 2018 ist der Pflegepersonalbestand insgesamt von 125 348 auf 146 703 Vollzeitstellen gestiegen, was einer Zunahme von 17%, d.h. 2,7% pro Jahr, entspricht. Die Zunahme im Spitexbereich fiel deutlich stärker aus (+34%) als in den Pflegeheimen (+17%) und in den Spitälern (+13%). Differenziert nach Pflegepersonal-Kategorie (alle Bereiche zusammengenommen) verzeichnete das Pflegepersonal auf mittlerer Stufe den markantesten Anstieg (+37%). Bei den diplomierten Pflegefachpersonen und den Pflegehelferinnen und Pflegehelfern fiel er indessen mit +13% bzw. +6% deutlich moderater aus. In den Spitälern war die Anzahl Stellen für Pflegehelferinnen und Pflegehelfer sogar rückläufig (–7%). In den Pflegeheimen wiederum nahm die Anzahl Stellen für diplomierte Pflegefachpersonen in eher bescheidenem Mass zu (+6%).
Deutlicher Anstieg beim Pflegepersonal auf mittlerer Stufe
Die zwischen 2012 und 2018 registrierte starke Zunahme der Anzahl Stellen beim Pflegepersonal auf mittlerer Stufe wirkt sich auf die Zusammensetzung des Personals aus: In den Spitälern ersetzt das Pflegepersonal auf mittlerer Stufe allmählich die Pflegehelferinnen und Pflegehelfer. Ihr Anteil hat sich von 10% im Jahr 2012 auf 14% im Jahr 2018 erhöht. Demgegenüber ist der Anteil der diplomierten Pflegefachpersonen nahezu unverändert bei rund 70% geblieben. In den Pflegeheimen hat das Pflegepersonal auf mittlerer Stufe anteilsmässig etwa gleich viele diplomierte Pflegefachpersonen wie Pflegehelferinnen und Pflegehelfer verdrängt.
Durchschnittliche Anstellungsdauer in den Pflegeheimen: sechs Jahre
Per 31. Dezember 2018 waren 81 000 Personen im Pflegebereich von Pflegeheimen tätig (60 000 Vollzeitstellen). Auf das Pflegepersonal auf mittlerer Stufe sowie die Pflegehelferinnen und Pflegehelfer entfielen drei Viertel, auf die diplomierten Pflegefachpersonen ein Viertel des Pflegepersonalbestands. Die durchschnittliche Anstellungsdauer der diplomierten Pflegefachpersonen und des Pflegepersonals auf mittlerer Stufe lag bei 6,4 Jahren, diejenige der Pflegehelferinnen und Pflegehelfer bei 5,7 Jahren. Die rund 18 000 Arbeitnehmenden, die ihren Arbeitgeber im Lauf des Jahres verlassen haben, hatten ihre Stelle im Durchschnitt 2,4 Jahre weniger lang inne.
64% des Pflegepersonals in den Spitälern sind Schweizerinnen und Schweizer
Per 31. Dezember 2018 beschäftigten die Spitäler 86 600 Personen im Pflegebereich, was 66 400 Vollzeitstellen entspricht. Das Pflegepersonal umfasste in erster Linie diplomierte Pflegefachpersonen (71%), gefolgt von Pflegepersonal auf mittlerer Stufe (14%) sowie Pflegehelferinnen und Pflegehelfer (15%). 63,7% des Pflegepersonals in den Spitälern waren Schweizerinnen und Schweizer, 12,9% deutsche, 11,9% französische und 2,9% italienische Staatsangehörige. 8,4% hatten eine andere Nationalität.
Tessin: Grossregion mit der höchsten Pflegepersonaldichte
Zwischen den Grossregionen der Schweiz ist die Pflegepersonaldichte relativ ausgeglichen. In der Zentral- und in der Ostschweiz kommen 16 Vollzeitstellen auf 1000 Einwohnerinnen und Einwohner, in Zürich, dem Espace Mittelland, der Genferseeregion und der Nordwestschweiz 17 bis 18. Das Tessin schlägt mit 20,4 Vollzeitstellen pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner oben aus. Dies erklärt sich dadurch, dass die Grossregion Tessin den höchsten Anteil an älteren Menschen aufweist. Im Schweizer Durchschnitt entfallen auf 1000 Einwohnerinnen und Einwohner 17,3 Vollzeitstellen (2012: 15,6).