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Was machen meine Knochen?

Schwinden die Muskelmassen und können Muskeln ihre Aufgabe nicht mehr ausreichend erfüllen? Darauf wollte ich eine Antwort und meldete mich bei der Strong-Studie im Stadtspital Waid in Zürich an.

Mit der vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) unterstützten STRONG-Studie wollen die Forschenden herausfinden, ob die Einnahme von Molkeneiweiss über ein Jahr allein oder in Kombination mit einem Kraft-Heimtrainingsprogramm das Sturzrisiko bei Sarkopenie und die Gebrechlichkeit allgemein vermindern kann. Bekannt ist, dass ältere Menschen häufiger stürzen und zunehmend in ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt sind. Körperliche Inaktivität und eine unzureichende Zufuhr von Eiweiss können zur Entwicklung einer Sarkopenie beitragen.

Der Eingang zum ZAM ohne Tangierung im Stadtspital Waid

Ich wollte wissen, in welchem Zustand ich mit 81 Jahren bin. Werden im fortschreitendem Alter Schwindelgefühle und Stürze auftreten? Hoffnung gibt mir ein Verwandter, der mit 103 Jahren immer noch fit ist, jeden Tag Kreuzworträtsel löst, selber kocht und kürzlich Baumaterialien gekauft hat, um eine Reparatur an seinem Haus auszuführen.

Da kam das Angebot des Waidspitals Zürich, an der STRONG-Studie teilzunehmen, gerade recht. Die Informationen waren vielversprechend.  Insgesamt sollen in Zürich und Basel 800 Teilnehmende teilnehmen, die mindestens 75 Jahre sind und selbstständig  zu Hause leben.

In den Unterlagen stand zu lesen:
«Die Teilnehmenden werden nach dem Zufallsprinzip in eine der vier Gruppen eingeteilt:

  1. Krafttraining und eiweisshaltiges Studiengetränk
  2. Krafttraining und Placebogetränk ohne Eiweiss
  3. Kontrolltraining und eiweisshaltiges Studiengetränk
  4. Kontrolltraining und Placebogetränk ohne Eiweiss. Die Studiendauer für jeden Teilnehmenden beträgt zwölf Monate. In diesem Zeitraum sollen die Teilnehmenden dreimal pro Woche das Heimtraining absolvieren und zweimal täglich das Getränk zu sich nehmen. Wissenschaftliche Untersuchungen finden zu Beginn, nach sechs und nach zwölf Monaten statt. Zudem werden die Teilnehmenden alle zwei Monate telefonisch befragt.»

Und so machte ich mich nach einem telefonischen Gespräch und nach dem Studium der Unterlagen auf den Weg. Mitgeliefert wurde nicht nur eine Maske und die Empfehlung, diese in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu tragen, sondern auch eine genaue Bildbeschreibung, wie man die Abteilung ZAM des Spitals auf Umwegen erreichen kann, die man nur mit der Maske betreten durfte.


Josef Ritler wartet auf den Test

Ein Arzt nahm meine Personalien auf und erklärte nochmals, um was es bei der Studie geht. Man wolle mich testen, ob ich für die Studie überhaupt in frage komme. Bei der nachfolgenden Befragung einer Ärztin ging es darum, welches Datum wir haben, wie spät es ist, in welcher Stadt und in welchem Stockwerk wir sind. Nach Rechenaufgaben folgten die körperlichen Tests.

Fünfmal musste ich von einem Stuhl aufstehen und wieder absitzen. Damit wurde die Beinkraft gemessen. Mit dem Zusammendrücken eines Balges wurde die Handkraft gemessen. Mit dem Lauf von einem Strich auf dem Boden zum nächsten wurde das Gleichgewicht überprüft. Die Ärztin verfolgte alles mit einer Stoppuhr.

Schlussendlich musste ich in einem langen, abgemessenen Gang während sechs Minuten hin und her laufen. Ich schaffte dabei 530 Meter. Die Auswertung aller Tests ergaben, dass ich für die Studie ungeeignet war.

Mit Erleichterung und Enttäuschung verliess ich das Spital. Erleichterung, dass mit mir wohl alles stimmt. Mit Enttäuschung, weil ich am Projekt schon aus Neugier gerne teilgenommen hätte.

Fotos:Josef Ritler
Titelbild:falkjohann.com
Weitere Infos: http://www.alterundmobilitaet.usz.ch/forschung/klinische-studien/seiten/strong.aspx

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1 Kommentar

  1. Was machen meine Knochen, hätte ich eigentlich auch schon mit 70 Jahren gewusst. Sicher bin ich noch mobil mit wenigen, ja ganz wenigen Einschränkungen. Sicher altersentsprechend. Vielleicht gäbe es aber trotzdem noch einiges über Präventionsmassnahmen zu wissen. Es gibt im Handel so viele Nahrungsergänzungsmittel, auch in der Medizin wird Vitamin D empfohlen oder auch nicht, auch die verschiedenen Mineralien, Eiweiss usw. werden angeboten. Für was soll man sich entscheiden?
    Ich bewege mich, denke ich, genug. Bin viel zu Fuss unterwegs, turne in Gesellschaft, fahre Velo, im Winter schwimme ich 1x pro Woche, im Sommer fast täglich. Habe keinen Schwindel.
    Schade wegen der Studie, hätte mich auch interessiert, ob alles genügt oder sollte man mehr tun.

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