Die Schwyzer Museumsgesellschaft hat eine neue Ausstellung gestaltet. Zu sehen sind Ansichten von Schwyz aus dem frühen 19. Jahrhundert, die in ihrem historischen Kontext erklärt werden.
Zu sehen sind Werke der Schwyzer Kleinmeister David Alois und Franz Schmid, die sich mit der Natur vom Feind zum Ideal beschäftigt haben.
Schöne, heile Welt Mythen
Bis ins 18. Jahrhundert galt die Natur als Bedrohung und als Ort voller Gefahren. Durch die Aufklärung änderte sich dieses Bild. Die Natur galt nun als ideal, als schön und unverdorben. Die gekünstelte städtische Gesellschaft war verpönt, «zurück zur Natur!» lautete der neue Leitsatz.
In diesem Zusammenhang kam auch die Schweizerreise in Mode. Hier, im «Garten Europas», glaubte man nämlich das Ideal der unberührten Natur verwirklicht zu sehen. Wer es sich leisten konnte, reiste in die Schweiz, um dieses Idyll mit eigenen Augen zu sehen.
Souvenirs kaufen
Als Erinnerung an ihre Reise und zur Illustrierung ihrer Berichte für die Daheimgebliebenen kauften die Touristen Bilder der besuchten Orte und Landschaften. Die sogenannten Kleinmeister stellten solche Bilder in grosser Zahl her und orientierten sich dabei am Geschmack der Kundschaft.
Die beiden Brüder David Alois und Franz Schmid.
Die Bilder waren klein – das Format ihrer Werke gab den Kleinmeistern ihren Namen – und liessen sich dadurch gut im Reisegepäck transportieren.
Die Kleinmeister zeichneten sehr exakt – die dargestellten Orte sollten ja sofort wiedererkannt werden. Dennoch handelt es sich bei ihren Bildern nicht um eine genaue Dokumentation der Realität. Sie zeigen idealisierte Landschaften, eine schöne, heile Welt.
Schwyz virtuell erleben
Modernste Technik ermöglicht einen ganz neuen Zugang zu den Werken.
Das trifft auch auf die Werke der Schwyzer Kleinmeister David Alois und Franz Schmid zu. Sie zählen zu den besten Kleinmeistern der Innerschweiz. Um ihre Werke und deren Bedeutung für den Tourismus und das Bild, das man sich von Schwyz machte, geht es in der jüngsten Ausstellung der Schwyzer Museumsgesellschaft.
Mithilfe von virtueller Realität können sie sich umsehen. Einige Objekte können digital mit der heutigen Ansicht verglichen werden.
Die Ausstellung bedient sich dabei moderner Technik und ermöglicht so einen ganz neuen Zugang zu den Werken. Virtuelle Realität ermöglicht das Eintauchen in die dargestellte Welt oder einen Vergleich zwischen Originalen und der heutigen, tatsächlichen Ansicht.
Die Ausstellung ist bis am 12. Juli 2021 im Bundesbriefmuseum in Schwyz zu sehen.
Informationen zu öffentlichen Führungen und Vorträgen finden sich unter www.bundesbriefmuseum.ch