StartseiteMagazinGesundheitEiner 10-tägigen Isolation unterstellt: Oha! Und jetzt?

Einer 10-tägigen Isolation unterstellt: Oha! Und jetzt?

Vor ein paar Tagen wurde ich positiv auf das Coronavirus getestet und erhielt am selben Tag per Handy einen Link und per Mail ein Schreiben des Gesundheitsdepartements des Kantons St. Gallen. Womit wird man konfrontiert, wenn man positiv getestet wird?

In diesem Schreiben wurde mir Folgendes mitgeteilt: «Gestützt auf das Epidemiengesetz (EpG) werden Sie deshalb einer 10-tägigen Isolation unterstellt (Art. 35 Abs. 1 lit. a i.V.m. Art. 31 Abs. 3 und 4 EpG). Ziel dieser Isolation ist es, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.»

Isolation

Nach der Angabe des Zeitraums meiner Isolation konnte ich ein Merkblatt vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) zur Isolation anklicken mit weiteren Informationen, weiteren Links und einem Erklärvideo. Das Erklärvideo ist im Unterschied zu den andern 13 Videos zu Corona auf der Website https://bag-coronavirus.ch (wohl irrtümlicherweise) stumm geschaltet. Ich schau es mir trotzdem an und bin peinlicherweise irgendwie erleichtert, dass die ganze Familie positiv getestet wurde, da die Hygienemassnahmen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern sehr aufwendig sind.

Informationen, Anweisungen

Danach wurde mir im selben Schreiben angekündigt, dass sich die zuständige kantonale Stelle bei mir melden werde, um mir weitere «Informationen und Anweisungen» zu geben, was dann auch wenige Minuten später geschah. Nach der telefonischen Anmeldung zum Test, nach dem positiven Testergebnis in der «Schwerpunktpraxis» wurde ich nun zum dritten Mal ausführlich befragt, mit wem ich im fraglichen Ansteckungszeitraum Kontakt gehabt und ob ich eine Vermutung habe, wie es zur Ansteckung gekommen sei. Zum Glück musste ich nur wenige Kontaktpersonen angeben, die aufgefordert werden mussten, in Quarantäne zu gehen. Mündlich erhielt ich von der kantonalen Stelle ähnliche Informationen, wie sie auch auf dem 4-seitigen Merkblatt des BAG «covid-19_anweisungen_isolation.pdf» zu finden sind. Bestens informiert über das, was mir aus den Medien bereits bekannt war, war ich nun trotzdem von den vielen Infos erschlagen. Und ich hätte mich noch intensiver beraten lassen können über das Contact Tracing im Kanton SG, hatte aber im Moment genug.

Wichtige Telefonnummern

Und wenn ich weitere Information benötigt hätte, hätte ich auf Seite 2 des kantonalen Schreibens «Bestätigung zur Isolation» die wichtigsten Kontaktadressen gefunden zu allerlei:

  1. Aktuelle Informationen auf der kantonalen Corona-Seite und der des BAG, ebenso Reiseinformationen, Informationen des Science Task Force und aus dem Bildungsbereich (EDK)
  2. Telefonnummern zur Infoline des Kantons SG und zu BAG Hotlines für die Bevölkerung , für Reiserückkehrer und Gesundheitsfachpersonen. Des weiteren eine Nummer zum «BAG Whatsapp Infokanal». Zusätzlich ein Link zu Testmöglichkeiten, was ich jetzt ja nicht mehr brauchte…Für medizinische Fragen wurde ich auf den Hausarzt oder den allgemeinen Notruf verwiesen, was mir ein mulmiges Gefühl bescherte, da mir Bilder von Corona-Patienten aus den Medien hochkamen.

Unterstützung bei Sorgen und Problemen

Zum Glück scheint die Isolation bei allen Familienmitgliedern sanft zu verlaufen, abgesehen von Schlafstörungen, Kopf- und Gliederschmerzen, Hustenanfällen, Müdigkeit. Trotz mildem Verlauf finde ich die am Schluss des Schreibens angeführten Links und Kontaktadressen zum Thema «Unterstützung bei Sorgen und Problemen» bei psychischen Schwierigkeiten mit der Isolation sinnvoll. Denn die Isolation zu Hause alleine oder in der Familie kann zu erheblichem Stress führen, weswegen Kontakte zur «Pro Juventute  Notrufnummer für Kinder/Jugendliche und zur Elternberatung, zum Beratungstelefon von «Pro Mente Sana», zur «Dargebotenen Hand», zur Opferhilfe Schweiz angegeben sind. Zudem kann man die Broschüre «Ich heb mit Sorg» vom Ostschweizer Forum für psychische Gesundheit runterladen mit äusserst wertvollen Impulsen für die psychische Selbstsorge auch ausserhalb der Isolationsphase. Eindrücklich ist auch die angegebene «Plattform für psychische Gesundheit rund um das neue Coronavirus.»

Fazit

Nach dem positiven Testresultat wurde uns sofort unmissverständlich vom Testzentrum und von kantonaler Stelle per Mail klargemacht, dass die Isolationsmassnahmen strikt einzuhalten sind, was unsere Lebensgewohnheiten von einem Moment zum andern drastisch veränderte. Gleichzeitig fühlen wir uns durch die Begleitinformationen für medizinische und psychische Fragen gut unterstützt, auch wenn man mehrfach dasselbe liest, mal von kantonaler Seite, mal vom BAG. Gut sind auch die 14 Erklärvideos für Menschen, welche die Infos per Video den Texten vorziehen. Es bleibt der Eindruck, dass mit dem Coronavirus nicht zu spassen ist, auch wenn wir Glück gehabt haben. Und es zeigt sich auch, wie von behördlicher und fachlicher Seite viel getan wird, um die Auswirkungen möglichst gering zu halten. Trotzdem müssen täglich Todesfälle gemeldet werden und man liest von Corona-Langzeitfolgen. Bleiben wir vorsichtig, ohne ängstlich zu werden!


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1 Kommentar

  1. Das ist alles wunderbar und ich habe es selber erlebt. Nur – wenn jemand kein Internet zu Hause hat und sich damit nicht auskennt, der ist etwas verloren.

    Mein Vater hatte sich letztes Jahr mit dem Virus angesteckt. Der erste Test war negativ, meinem Vater ging es immer schlechter. Der zweite Schnelltest war dann positiv und mein Vater musste ins Spital. Dort wurde er nachts verlegt und wir wussten nichts davon. Meine Mutter wollte am nächsten Morgen fragen wie es ihm geht und es hiess: Der ist nicht mehr hier. Ein Schock! Das positive Testergebnis hat meine Mutter durch das Contact Center erfahren. Ein zweiter Schock.

    Man sollte mehr darauf achten und vorbereitet sein, dass es eine Generation gibt, die sich mit .pdf und co nicht auskennt. Die nicht wissen wie und was sie machen sollen um eine Info im Netz zu bekommen. Für mich ist das kein Problem, ich bin damit aufgewachsen. Aber alle älteren Menschen sind dann hilflos und überfordert.

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