StartseiteMagazinGesellschaft5. Welt-Thunfischtag am 2. Mai

5. Welt-Thunfischtag am 2. Mai

Wenn Thunfisch, dann aus nachhaltiger Fischerei. Das erfordert Kontrollen und Investitionen. Denn Thunfisch wird weltweit gefangen und praktisch in jedem Land konsumiert.

Thunfische sind faszinierend – und zugleich eine wertvolle Ressource, die es zu schützen gilt. Nachhaltigkeit ist beim Fischfang wichtig, doch sie gibt es nicht umsonst. Gelegenheit, darüber nachzudenken gibt es am 2. Mai. Dann ist zum 5. Mal „Welt-Thunfischtag“ der Vereinten Nationen.

Mitten im Schwarm eines Gelbflossenthunfisch-Schwarms. Foto: Wiki commons.

Wer im Supermarkt oder im Comestible-Geschäft Fisch einkauft, schaut auf das MSC-Label, wenn der Einkauf nachhaltig und umweltgerecht sein soll. Auf immer mehr Packungen in den Tiefkühlregalen oder Dosen im Gestell gibt es das Label, aber das genügt nicht, wollen wir weiterhin Fisch, zum Beispiel Thunfisch konsumieren.  

Der Marine Stewardship Council, der das MSC-Siegel vergibt, ist eine gemeinnützige Organisation für nachhaltigen Fischfang. Er hat einige Fakten zum Zustand der Thunfischbestände, aus dem Lebensmittelhandel und zu den globalen Nachhaltigkeitsbemühungen zusammengestellt.

Differenzierter Einkaufsratgeber als App

Strengere Kriterien als der MFC legen WWF und Greenpeace an die Fischerei an. Sie begrüssen die Anstrengungen des MFC, teilen die Besorgnis um die Fischbestände und üben Kritik an Fangmethoden, die noch keineswegs nachhaltig sind, und erst recht an den Fangquoten, die öfters zu kurzfristig wieder erhöht werden. Sie stellen den Konsumenten einen Einkaufsratgeber zur Verfügung, der zum Beispiel beim Thunfisch nach Spezies und Fanggründen differenziert, denn es gibt Thunfisch und Thunfisch. Absolutes Nogo ist beispielsweise der Konsum des Roten Thun aus dem Mittelmeer, der grössten Art der Thunfischfamilie, dagegen ist der Bestand des Bonito, der meist in der Dose landet, nicht gefährdet.

Ein Fang Thunfische auf dem Boot © David Loftus

Thunfische werden weltweit in fast allen Meeren gefangen. Allerdings: Längst noch nicht so nachhaltig, wie es sein könnte. Ihre Beliebtheit sorgt nämlich für steigende Fangmengen und die bedrohen einige der insgesamt nur 23 Bestände in den Weltmeeren.

Den „Welt-Thunfischtag“ haben die Vereinten Nationen 2016 erstmals mit dem Ziel ausgerufen, Konsumenten, Politiker und Handel auf diese Fischart aufmerksam zu machen und zum Nach- und Umdenken anzuregen. Thunfisch, so die Haltung des Marine Stewardship Council (MSC) ist eine wertvolle Ressource. Aber Nachhaltigkeit gibt es nicht umsonst.

Fischfangindustrie verbessert Fangmethoden

Dass Fischereiunternehmen immer mehr auf die Umweltverträglichkeit, auf den Zustand von Fischbeständen und die Wahl und Verbesserung ihrer Fangmethoden achten, ist unter anderen dem MSC anzurechnen: Von der offiziell weltweit angelandeten Fangmenge (rund 5,8 Millionen Tonnen im Jahr 2019) machen die Fänge mit MSC-Siegel aktuell annähernd dreissig Prozent, nämlich 1,67 Millionen Tonnen aus. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 waren es erst 700.000 Tonnen.  

Thunfisch-Steak vom Grill. Dank seiner perfekten Konsistenz fürs Grillieren, aber auch dank dem Sushi- und Sashimi-Boom weltweit hat der Thunfisch den Hering von Platz drei aller Speisefische verdrängt. Foto: mar-qs, Pixabay

In der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) wächst das Angebot nachhaltiger Thunfischprodukte mit MSC-Siegel von 25.740 (Zeitraum: 2019/20) auf 38.860 Tonnen (Hochrechnung für 2021). Damit hält die Dreiländerregion weltweit das mit Abstand größte nachhaltige Thunfischangebot vor.  «Je deutlicher der Handel und die Konsumenten und Konsumentinnen Fisch aus nachhaltiger Fischerei einfordern, umso größer der Anreiz für Fischereien, ihre Fangaktivitäten auf nachhaltige Beine zu stellen,» sagt Stefanie Kirse von MSC Deutschland/Österreich/Schweiz.

Ausschnitt aus dem Fischratgeber des WWF mit Ampelsystem. Bei Thunfischen ist zu berücksichtigen, woher der Fang kommt.

Dass nach den Sortimentsumstellungen der vergangenen Jahre heute weltweit knapp dreissig Prozent des verkauften Thunfischvolumens aus kontrolliert nachhaltiger Fischerei stammen, ist positiv. Doch es bedeutet im Umkehrschluss leider auch weiterhin: Knapp 70 Prozent kommen noch immer ohne kontrollierte Nachhaltigkeit und ohne gesicherte Rückverfolgbarkeit auf unsere Teller.

Für mehr Nachhaltigkeit in den Weltmeeren

Laut eines 2020 veröffentlichten Berichts der Vereinten Nationen konnten zwischen 2014 und 2019 acht Thunfischbestände wieder auf eine gesunde Bestandsgröße anwachsen, wodurch sich die Zahl der überfischten Thunfischbestände von 13 auf fünf reduzierte. Nach neuesten wissenschaftlichen Daten der International Seefood Sustainability Foundation haben derzeit weltweit 65 Prozent aller Thunfischbestände eine gesunde Bestandsgröße, 13 Prozent sind überfischt und 22 Prozent befinden sich in einem Zwischenbereich.

Thunfischfang – Crew auf einem Fangboot in der Nähe der Malediven. Hier wird mit Leinen und Rute gefischt. Foto: © David Loftus

Mit Blick auf die jeweiligen Arten heißt das konkret:

  • Der Großaugenthun-Bestand im Atlantik, der Gelbflossenthun im Indischen Ozean sowie der Blauflossenthun im Pazifik sind weiterhin überfischt.
  • Der Gelbflossenthun im Ostpazifik und der südliche sowie der atlantische Blauflossenthunfisch-Bestand befinden sich im gelben Bereich.
  • Alle Bestände des Echten Bonito und die meisten Bestände des Weißen Thun (Ausnahme: Weißer Thunfisch im Mittelmeer) sind derzeit in einem guten Zustand.

Damit stehen die Thunfischbestände besser da als der Durchschnitt aller kommerziell befischten Arten, von denen laut der FAO, der Ernährungs- und Landiwrtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, derzeit mehr als 34 Prozent überfischt sind.

Einen umfassenden Überblick über die einzelnen Thunfischarten, das Angebot in Supermärkten, Fangmethoden und die wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte bietet der aktuelle, interaktive Thunfischbericht des Marine Stewardship Counci.

Titelbild: Ringwadennetze eignen sich zum Fang von Fischen, die sich in Schwärmen bewegen, beispielsweise Thunfisch. Bild: creative commons

Homepage von MSC , Region DACH
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