FrontGesundheitSummende und stechende Plaggeister

Summende und stechende Plaggeister

Mückenstiche sind lästig, oft etwas schmerzhaft – und manchmal ganz schön gefährlich. Weil Mücken Krankheiten übertragen können. Letzteres ist in unseren Breitengraden zwar (noch) eher selten der Fall, aber die Asiatische Tigermücke, Überträgerin von Dengue- und Zikaviren hat es doch schon ins Mittelland geschafft.

Mücken sind, vom Mensch aus gesehen, einfach nur lästig. Kaum legt man sich in der Nacht zum Schlafen hin, kommen sie angesirrt und lassen sich auch von fliegenden Pantoffeln oder einem Schlag mit dem Kopfkissen nicht vertreiben. Und am Morgen hat man noch die Bescherung: Juckende Quaddeln an im Schlaf ungeschützten Körperteilen. Diese können ziemlich hartnäckig sein, besonders wenn man die Schwellungen aufkratzt.

Denn es ist nicht nur der Stich, der schmerzt. Die Mückenweibchen – nur sie stechen – injizieren an der Stichstelle mit ihrem Speichel spezielle Eiweisse unter die Haut, welche die Blutgerinnung hemmen und die Gefässe erweitern. So können sie sich an unserem Blut gütlich tun, ohne nachher einen geronnenen Blutklumpen in ihrem Bauch zu haben. Dass diese Injektion beim «Wirt» – das sind wir – Juckreiz auslöst und es zu einer lokalen allergischen Reaktion kommen kann, kümmert die Quälgeister wenig.

Damit möglichst keine Mückenschwärme auftreten, sollten offene Wasserstellen wie Kinderbassins, Regentonnen oder gefüllte Giesskannen abgedeckt werden.

Gefährlich sind Mückenstiche in der Schweiz nicht. Denn die Anophelesmücke, Überträger der Malaria oder Tsetsefliegen, die die Schlafkrankheit auslösen kann, sind nur in den Tropen heimisch. Noch. Die Tigermücke, ein gefährlicher Virenträger, ist auch bei uns auf dem Vormarsch. In heissen Sommern allerdings, also vielleicht nicht gerade in diesem Jahr.

Hausmittel

Gegen den Juckreiz helfen Eiswürfel, ein Kühlpack oder antihistaminhaltige Lotions oder Crèmen. Auch ein in Wasser stark erhitzter und auf die Stichstelle gedrückter Löffelrücken soll Linderung bringen. Etwas Essig oder oder eine halbe Zwiebel oder eine Zitronenscheibe sind weitere Hausmittel. Spucke, auf die Stichstelle verrieben, soll ebenfalls helfen. Wer viel Knoblauch isst, wird entgegen aller Empfehlungen von Mücken nicht gemieden. Aber vielleicht von seinen Freunden.

Aktuell wird eine Mückenplage befürchtet, weil die durch lange Regenperioden entstandenen Tümpel auf verdichteten Böden und überfluteten Seeufer ideale Brutbedingungen für Mückenlarven sind. Deshalb wird empfohlen, offene Wasserstellen im Garten, also Regentonnen, Kinderplanschbecken, aber auch gefüllte Giesskannen abzudecken. Weil die aus den Eiern geschlüpften Larven sich an der Wasseroberfläche aufhalten, kann versucht werden, die Oberflächenspannung mit etwas Pflanzenöl – ein Esslöffel voll reicht für ein grosses Regenfass – oder ein wenig biologisch abbaubares Spülmittel zu mindern. Das Wasser kann später trotzdem noch im Garten verwendet werden und auch gebadet kann im mit wenig Öl versetzten Wasser noch.

Licht zieht Mücken an

Ob ein Lavendelstrauss oder Stock am Fenster gegen Mücken wirklich hilft, muss ausprobiert werden. Sicher ist, dass etwas Lavendelöl, auf ein Papiertaschentuch geträufelt und neben das Kopfkissen gelegt, das nächtliche Sirren am Ohr unterbindet. Eukalyptusöl soll dieselbe Wirkung haben. Nur sollten Füsse und Beine dann schön unter der Decke bleiben. Denn so weit reicht die olfaktorische Mückenabwehr meist nicht.

Aetherische Öle aus Lavendel oder Citrus halten Mücken im Schlafzimmer ab. (pixabay)

Mücken kommen, wenn es dunkel wird und werden von Licht angezogen. Lesen im Bett also nur bei geschlossenen Fenstern. Wer gerne abends noch etwas draussen sitzt, vielleicht bei Kerzenlicht, tut gut daran, langärmlige Kleidung zu tragen und vielleicht sogar die Socken über die Hosensäume zu stülpen – wer schon mal in Afrika war, kennt das Prozedere. Wer sich auf dem Balkon oder Sitzplatz mit Tomatenstauden umgibt, kann nicht nur die Früchte ernten, sondern hält auch etwas die Mücken ab.

Es gibt auch Räucherspiralen, die, auf eine feuerfeste Unterlage gelegt, einen langen Sommerabend lang vor sich hin glimmen. Einfacher geht es mit Kaffeekapseln – dieses Hausmittel hilft auch gegen lästige Wespen: Den Inhalt einer ungebrauchten Kaffeekapsel auf ein Tellerchen leeren und anzünden. Funktioniert!

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