Batterie am Festnetz-Telefon gewechselt – Telefon geht nicht mehr. Warum das so häufig geschieht, und wie es zu vermeiden ist, erklären wir hier. Denn nicht jede Batterie ist auch ein Akku.
«Bitte ruf mich aufs Handy an, mein Festnetztelefon spinnt,» höre ich von Zeit zu Zeit von Freundinnen und Bekannten, die regelmässig mit mir telefonieren. Nach mehreren solchen Bitten frage ich nun zurück, ob die Batterien gewechselt worden seien.
Wenn das Telefon bei einem Gespräch nur noch ganz kurze Zeit funktioniert, ist der Akku vermutlich am Ende seiner Lebenszeit und muss ersetzt werden. Foto Pixabay
Ich erfahre, dass ganz normale Haushaltbatterien eingesetzt wurden, und das Gegenüber ist erstaunt, dass es aufladbare Akkus gibt, die genau so aussehen, wie gewöhnliche Batterien. Dass das Handy einen Akku hat, ist bekannt, dass aber auch das Schnurlos-Telefon Akkus braucht, ist beim Öffnen des Batteriefachs nicht ersichtlich.
Alles Batterien aber welche sind aufladbar, welche nicht?
Was verwirren kann: Es gibt Batterien und Akkus. Batterien haben im Neuzustand eine Spannung von 1.5 Volt. Wenn sie verbraucht sind, sollte man sie sachgerecht entsorgen, keinesfalls aber in den Abfall werfen. Dem gegenüber sind Akkus chemisch anders aufgebaut, sodass man sie mit einem Ladegerät viele Male wiederaufladen kann. Dafür erreichen sie auch in voll geladenem Zustand eine Spannung von nur rund 1.2 Volt.
Hier sortiert: links die Haushaltbatterien, rechts die Akkus. Auf die Farbe ist aber kein Verlass. Es geht um das Kleingedruckte.
Das Perfide: sowohl Batterien als auch Akkus werden im Format AA und AAA angeboten. Das heisst, abgesehen von der Beschriftung sehen sie genau gleich aus. Es gibt Geräte, wie zum Beispiel Taschenlampen, die auf Batteriebetrieb ausgelegt sind. Zwar könnte man sie auch mit passenden Akkus betreiben, aber dann leuchten sie nicht so hell. Ausserdem müsste man die Akkus periodisch herausnehmen und an einem separaten Ladegerät aufladen.
Glück gehabt, der Apparat «spinnt» nicht mehr, obwohl zwischenzeitlich falsche Batterien eingesetzt waren.
Auf der anderen Seite gibt es Geräte, wie zum Beispiel Schnurlostelefone, die auf Akkubetrieb ausgelegt sind. Jedes Mal, wenn man sie zurück in die Basisstation stellt, werden die Akkus automatisch aufgeladen.
Problematisch wird es nun, wenn man Batterien an Stelle von Akkus in ein Telefon einsetzt. Passt zwar problemlos. Und in den meisten Fälle funktioniert das Telefon zunächst einwandfrei. Aber leider nur bis zu dem Zeitpunkt, wo man es in die Ladestation stellt. Denn dann wird das Ladegerät versuchen, die Batterie aufzuladen, und das geht selten gut. In der Regel wird entweder die Ladestation oder das Telefon Schaden nehmen. Im besseren Fall «spinnt» das Telefon weiter, im schlechteren ist die Anlage zerstört: «Packst du das Teil auf die Station, kann es dir um die Ohren fliegen,» warnt einer, der es erlebt hat, in einem Forum.
Das ist keiner von meinen Telefonpartnerinnen passiert, aber während bei den einen die Anlagen verschiedener Marken mit korrekten Akkus auch wieder funktioniert, ist ein Telefon unwiderruflich kaputt gegangen. Der Provider, der es einst verkaufte, hatte kein Interesse, es zur Reparatur entgegenzunehmen – irgendwo steht klein Made in China drauf. Es lohnt sich also, vor dem Einsetzen einer neuen Batterie genau hinzuschauen, ob sie auch vom richtigen Typ ist, notfalls die Betriebsanleitung lesen. Oder beim Ersatzkauf gleich das Handgerät mitbringen.
Blick ins Batteriefach eines Schnurlos-Telefons. «Rechargeable» (aufladbar) steht gut lesbar auf dem Akku der Normgrösse AAA.
Neuere Stationen regeln das Laden mit einer Ladeelektronik; der Akku (in Telefonen sind es meist zwei im AAA-Format) wird nicht überladen, wenn er voll ist. Daher kann das Handgerät entweder bis zu einem niedrigen Akkustand herumliegen, oder eben regelmässig nach einem Gespräch auf der Station parkiert werden.
Akkus oder eben wiederaufladbare Batterien können auch für Fernsteuerungen, Radios oder wie erwähnt Taschenlampen verwendet werden. Allerdings braucht man dann ein Ladegerät. Für die Umwelt ist es die bessere Lösung, als regelmässig Batterien entsorgen. Auch die Akkus werden am Ende recycliert.
Titelbild: Hier braucht es Ersatzbatterien, aber die passenden, soll wieder stundenlang telefoniert werden.
Fotos: Redaktion Seniorweb