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«Sind lieb mitenand!»

Wenn schon die Welt nicht lächelt, warum lächeln wir nicht etwas mehr? Wie wir etwas zur Zufriedenheit in unserer Welt beitragen können.

Von Monika Weber

Was bedeutet für Sie Heimat? hat mich die Pfarrerin am vergangenen Flüchtlingssonntag gefragt. Hmm? Heimat ist dort, wo wir uns zuhause fühlen, wo wir sicher sind, wo wir Freunde, vielleicht eine Familie haben – oder mit Willy Ritschard: «Heimat ist dort, wo wir keine Angst haben müssen».

Und was heisst für Sie Integration? bohrte sie weiter. Wir alle müssen uns in die Gesellschaft integrieren. Niemand kann mit dem Kopf durch die Wand gehen. Aber wir sind hierzulande recht tolerant und akzeptieren Spielräume, die letztlich eine Entwicklung unseres Zusammenlebens bewirken. Auch die hier lebenden Flüchtlinge müssen sich integrieren. Das ist selbstverständlich.

Wie aber, so habe ich zurückgegeben, wie aber sollen sie das machen, wenn sie mit niemandem reden können und umgekehrt auch niemand mit ihnen redet? Wie können sie wissen, dass man hier «danke» und «bitte» sagt; dass man sich anlächelt, wenn man «Grüezi» sagt, kurz, dass man freundlich und höflich ist miteinander.

Freundlich zu lächeln haben leider bei uns viele vergessen oder verlernt. Im Tram, im Bus, auf der Strasse weichen wir etwas mürrisch, allen, die wir nicht mögen, aus. Auch sagen viele Einheimische weder «danke» noch «bitte», wenn jemand im Bus uns den Platz anbietet. Wie also sollen sie, die bei uns eine neue Heimat suchen, es wissen, welches unsere Gepflogenheiten sind?

«Seid lieb miteinander!», sagte Stapi Landolt von Zürich vor vielen, vielen Jahren. Sein Ratschlag rüttelte auf – damals. Er ist heute nur noch bei uns Älteren in Erinnerung.

Auch das Erlernen unserer Sprache ist nicht einfach. Eine neue Sprache lernen ist ein Krampf, ein Üben und Üben und nochmals Üben. Viele Flüchtlinge und Migranten wollen Deutsch lernen – sie besuchen all die zahlreichen Gratis-Kurse, die angeboten werden. Sie strecken damit die Hand aus und sagen uns, ohne es auszusprechen: Wir möchten Euch kennen lernen. Wir möchten Euch verstehen! Und sie haben die Hoffnung, dass sie sich damit ein erstes Türchen öffnen können, das Perspektiven sichtbar machen kann, später eine Arbeit zu finden, vielleicht eine Berufslehre absolvieren zu können und damit etwas für unsere Gesellschaft beizutragen.

Dass möglichst viele Menschen in unserem Land eine Perspektive haben können, ist im Interesse von uns allen! Wie uns unsere Geschichte lehrt, leben wir in Frieden, weil wir alle nicht wollen, dass die einen alles besitzen und die anderen nichts. Um den Ausgleich, die Chancengleichheit haben wir uns immer bemüht. Das war klug und weise, ist doch eine Demokratie nur «regierbar» und damit friedlich, wenn es nicht zu viele Unzufriedene, nicht zu viele, die keine Perspektive haben, gibt.

Wir alle können etwas zur Zufriedenheit beitragen, indem wir ein bisschen freundlich in die Welt schauen und eben «lieb miteinander» sind. Auch ich sehe nicht immer alles rosig. Doch wenn die Welt schon nicht lächelt, warum lächeln wir nicht ein bisschen mehr! Wer will sich das nicht hinter die Ohren schreiben?

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