Fake – dieser Begriff wird in letzter Zeit immer populärer, denn gerade im Internet kursieren zahlreiche “Fakes”, also Fälschungen.
Im Jargon des Internets wird das Wort «Fake» für viele verschiedene Arten von Betrugsversuchen, Schwindeleien, Falschmeldungen und andere irreführende Angaben verwendet. Da es im Umgang mit dem Internet sehr wichtig ist, solche “Fakes” zu erkennen, möchten wir heute einige Arten von solchen Fälschungen vorstellen und zeigen, wie man sich davor schützen kann.
Fake News
Besondere Aufmerksamkeit erlangte in den letzten Monaten der Begriff der Fake News. Dies lässt sich wohl am besten mit gezielten Falschmeldungen übersetzen. Es ist also etwas Ähnliches wie eine klassische Zeitungsente, wobei die Zeitungsente ein versehentlicher Falschbericht ist, die Fake News aber ein mutwilliger Falschbericht. Diese beiden deutschen Übersetzungen wirken aber verharmlosend für den Schweregrad, den die Fake News des digitalen Zeitalters besitzen. Fake News sind absichtlich erfundene oder stark manipulative Meldungen. Sie sind meistens aufgemacht wie klassische seriöse Nachrichten ausgebildeter Journalisten. Das heisst, sie benutzen den typischen Sprachstil, sind oft in einwandfreier Grammatik geschrieben und die Inhalte sind gut artikuliert. Flankiert werden die Artikel von professionellen Fotos. Alles in allem lassen sich Fake News auf den ersten Blick kaum von seriös recherchierten Nachrichten unterscheiden.
Fake News sind ganz ähnlich wie Spam-Mails: Sie täuschen vor, etwas zu sein, was sie nicht sind, um etwas zu erreichen, was irgendjemandem einen Profit einbringt. So werden Fake News von manchen Menschen gezielt zur (oft politischen) Meinungsmache genutzt. Es wurden beispielsweise im US-Wahlkampf massenhaft Falschmeldungen und Gerüchte gestreut, um die Wahl zu Gunsten des einen oder des anderen Kandidaten zu beeinflussen. Ebenso waren bei der Wahl des französischen Staatsoberhaupts gezielt schädigende Fake News “im Einsatz”. Natürlich versuchen auch in Deutschland manche Menschen mit gezielten Falschmeldungen Stimmung zu machen, zum Beispiel gegen Flüchtlinge. Es sind also vor allem politische und gesellschaftliche Themen, die als Fake News in Umlauf gebracht werden.
Warum werden Fake News ernst genommen?
Durch die technischen Entwicklungen der letzten Jahre ist es für kundige Menschen heute ohne grossen Aufwand möglich, eine seriös aussehende Internetseite zu erstellen oder sogar eine Zeitschrift in Druck zu geben. Dauerte die Programmierung einer vollständigen Internetseite früher vielleicht 14 Tage, so ist dies heute dank zahlreicher Anbieter und neuer Techniken auch in 14 Minuten möglich – mit sehr geringem technischen und finanziellen Aufwand. Selbst ein mittelmässiger Schüler könnte mit etwas technischem Wissen und einem Bruchteil seines Taschengeldes gleich mehrere Fake News an einem Tag erstellen.
Hinzu kommt, dass dem geschriebenen Wort traditionell mehr Vertrauen geschenkt wird. Wenn dann noch eine seriös aussehende Internetseite die Fake News umrahmt und begleitet, so wirkt die Nachricht für viele Menschen erst recht wahr. Denn oft vergessen oder wissen die Leser nicht, wie unfassbar einfach es heutzutage ist, eine professionell aussehende Internetseite ins Netz stellen. Dahinter muss kein großes Medienhaus und kein Verlag stehen.
Welches Gewicht das geschriebene Wort im Internet haben kann, erkennt man zum Beispiel an der Satire-Seite www.der-postillon.com, auf der teils haarsträubende, frei erfundene “Nachrichten”-Meldungen veröffentlicht werden. Eigentlich sollen diese völlig überzogenen Meldungen der Belustigung dienen, werden aber regelmäßig von unwissenden Lesern ernst genommen oder sogar versehentlich in “echte” seriöse Medien übernommen.
Fake Profile
Im Internet kursieren auch massenhaft sogenannte Fake Profile. Darunter versteht man Nutzerprofile auf verschiedenen Internetseiten wie Twitter, Facebook oder in Internetforen, die absichtlich fehlerhafte und irreführende Angaben enthalten. So geben sich beispielsweise manche Menschen als Prominente aus, Jugendliche als Erwachsene, Männer als Frauen oder umgekehrt. Dies kann zum Spass geschehen, häufig stecken dahinter aber auch betrügerische Absichten, gezielte Irreführung und Manipulation.
Als Beispiel hierfür sind gefälschte Produktbewertungen im Internet zu nennen, die von Fake Profilen abgegeben werden. Aber auch gefälschte Profile in sozialen Netzwerken sind nicht selten. Sie dienen oft zur Meinungsmache, zum Pöbeln oder auch zum Verbreiten von Fake News. Bei Facebook kursieren immer wieder gefälschte Gewinnspiele, bei denen es angeblich iPhones oder Autos zu gewinnen gibt und die angeblich von Apple oder VW durchgeführt werden. Hinter diesen Aktionen stecken jedoch unseriöse Drahtzieher, die nur Adressen einsammeln wollen und die Verbreitung der vermeintlichen Gewinnspiele geschieht durch Fake Profile, das heisst, jemand tut nur so, als würde er zu Apple oder VW gehören, um bei obigem Beispiel zu bleiben.
Fake Apps
Ja, Sie haben richtig gelesen, es gibt sogar Fake Apps. Vielleicht kennen Sie das, wenn Sie schon einmal im App Store auf Ihrem Smartphone nach einer ganz bestimmten Anwendung gesucht haben: Häufig gibt es zu einem Suchbegriff zahlreiche Treffer und verschiedene Apps. Nun gilt es, herauszufinden, welche eigentlich die richtige ist. Manchmal gibt es tatsächlich mehrere verschiedene Anbieter für die gleiche Dienstleistung, zum Beispiel bei beliebten Wetterapps wie dem Regenradar.
Es gibt aber auch Apps, die dies nun ganz gezielt ausnutzen. So tauchen im App Store immer mal wieder Anwendungen auf, die absichtlich fast genauso heißen wie seriöse Apps, damit man diese versehentlich installiert, weil man sie mit dem Original verwechselt. So gibt es beispielsweise keine App fürs Smartphone von dem bekannten Mail-Programm Mozilla Thunderbird. Im Appstore tauchten aber immer wieder Apps mit ähnlichen Namen auf. Diese kamen aber nicht von der Organisation Mozilla, die den Thunderbird für den Computer herstellt, sondern waren Fake Apps.
So schützen Sie sich
Gerade wenn es um Fake News geht, so lautet unser Hinweis: Vertrauen Sie niemals nur einer einzigen Quelle! Vergleichen Sie mehrere Quellen und Aussagen miteinander. Berichten andere Medien auch so? Handelt es sich überhaupt um eine seriöse Quelle? Nur weil eine Nachricht irgendwo gedruckt erscheint oder auf einer Internetseite steht, handelt es sich dabei noch lange nicht um eine seriös recherchierte Information. Denken Sie an die Spam-Mails, diese sind ebenfalls frei erfunden und sehen manchmal täuschend echt aus. Genau die gleiche Masche gibt es auch mit erfundenen Nachrichtenmeldungen.
Gegen Fake Profile unternehmen seit einiger Zeit auch die sozialen Netzwerke im Internet etwas, indem sie offizielle Profile von bekannten Firmen oder Persönlichkeiten verifizieren. Meist wird dies durch einen kleinen Haken hinter dem Profilnamen dargestellt. So weiss man, ob man auf einem echten Profil ist. Bei Apps lohnt es sich, vor dem Installieren die Bewertungen anderer Nutzer durchzulesen. So wird man oft recht gut erkennen können, ob es sich um eine echte App oder eine Fake App handelt. Auch die Anzahl, wie oft die App heruntergeladen wurde, ist ein Indiz: Wurde Sie bereits millionenfach heruntergeladen und installiert, so ist es recht unwahrscheinlich, dass es sich um eine Fake App handelt. Denn Fake Apps fliegen recht schnell auf und würden nicht millionenfach auf Smartphones heruntergeladen werden, ohne dass sich jemand beschwert oder jemand den Betrug erahnt.
Dieser Beitrag wurde bereitgestellt von unserem Kooperationspartner Levato. Weitere Hilfestellungen zu Computer, Internet und Smartphone finden Sie auf www.levato.de.