Die neue Ausstellung im Kunsthaus Zürich zeigt Künstler, die sich trotz impressionistischen, kubistischen und abstrakten Strömungen ihren eigenen Malstil bewahrt haben.
Sammlungskonservator Philippe Büttner hat Werke von rund 20 Künstlern zusammengetragen, die sich nicht vom allgemeinen «Mainstream» der Zeit von 1890 bis 1965 mitreissen liessen – zumal dieser Ausdruck damals noch gar nicht geläufig war. Sie suchten sich ihren eigenen Weg.
«Magritte, Dietrich, Rousseau.Visionäre Sachlichkeit.» heisst die neu eröffnete Ausstellung. Den Künstlern gemeinsam «ist eine sachlich-visionäre Haltung,» wie es in der Medienmitteilung heisst. «Sie setzen nicht auf die Mitteilungskraft der Peinture, sondern wollen dem Auge weiterhin illusionistisch gemalte Bildräume anbieten».
Dass gegenständlich nicht realistisch heisst, beweist der früheste in der Ausstellung vertretene Künstler, Arnold Böcklin. Seine Bilder sind «im Ansatz leicht greifbar und zugleich traumhaft-visionär. Félix Valloton malt Gletscher und Schneeberge auf einer schwebenden Grenze zwischen abstrakt und gegenständlich und wird gleichzeitig als «Entdecker» Henri Rousseaus gefeiert, der sich in akkuraten Bildern eine (Dschungel)-Welt von hypnotischer Fremdheit erschafft.
Die Dadaisten und die Surrealisten sprengen die Grenzen der Malerei nicht mit Abstraktion, sondern mit ihren eigenen Traumwelten. Salvador Dali leuchtete mit altmeisterlicher Präzision in noch nie gesehene Ecken des Unbewussten, René Magritte verwendete eine vorgeblich ganz gegenständliche Malerei, um die Einheit von Form und Inhalt ab absurdum zu führen und so neu zu dynamisieren.
Die Ausstellung ist bis zum 8. Juli zu sehen. Eine begleitende Publikation stellt die Rezeption der gegenständlichen Kunst in den Kontext der Sammlungsgeschichte des Kunsthauses. Weitere Informationen unter www. kunsthaus.ch