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Karlheinz Weinberger

Das fotografische Schaffen von Karlheinz Weinberger (1921-2006) ist einzigartig. Der Bellpark in Kriens stellt seine Werke bis 12. Mai 2019 aus.

 

Karlheinz Weinberger war ein Schweizer Fotograf, der sich in seinem Werk vorwiegend mit Menschen am Rande der Gesellschaft, mit Aussenseitern und Outlaws beschäftigte. Unter dem Peudonym JIM veröffentlichte  er zwischen 1943 bis 1967 im international bekannten Schwulenmagazin «Der Kreis» Fotografien von Männern aus der Arbeiterklasse, Sportlern und Motorradfahrern.

 

Eines der wenigen Farbaufnahmen

 

Seit den späten 50er Jahren fotografierte er die genannten Halbstarken, später Biker, Rocker, Tätowierte usw. Als freier Sportreportagefotograf interessierte er sich vor allem für Ringen, Schwingen und den Motorradsport.

Seine Bilder waren nur bedingt vergleichbar mit den Strömungen seiner Zeit.

 

Das Fotostudio im Wohnzimmer

 

Weinberger wurde 1921 in Zürich geboren. Bis auf wenige Jahre in seiner Kindheit verbrachte er sein ganzes Leben im Haus an der Elisabethenstrasse. Seine Wohnung war auch das Zentrum seiner Fotografie. Sicher die Hälfte aller Bilder machte er dort, in der zum Studio umfunktionierten Stube, im Estrich, auf dem Dach oder im kleinen Gärtchen hinter dem Haus. Er war nicht gelernter Fotograf, arbeitete als Lagerist bei Siemens. Das Fotografieren war jedoch weit mehr als ein Hobby.

 

 

 

«Mich interessiert, seitdem ich fotografiere, nur der Mensch, sei es in seiner Umwelt oder auch nur als Portrait. Meine ganze Schwäche galt der Fotoreportage auf allen Gebieten meines fotografischen Schaffens. Ich fotografierte nur, was mir Freude machte, und auch meine ganzen erotischen Gefühle sublimierte ich in die Fotografie», hat er einmal erklärt.

 

Seit 1962 fotografiert Weinberger auch für die Arbeitersportmagazine Satus-Sport und Sport, für die er zweimal an Weltmeisterschaften in die DDR reiste.

 

Knabenschiessen 1962

 

1964 endete die Halbstarken-Zeit. Weinberger war mit dabei auf der St.Petersinsel, wo sich die Halbstarken der Schweiz ein letztes Mal trafen. Einige verbrannten ihre Klamotten und wurden bürgerlich, andere wie Tino Schippert, der spätere Gründer der Hells Angels, gingen in den Untergrund, wohin Weinberger ihnen mit seiner Kamera folgte.

 

Ende 1967 stellt der Kreis sein Erscheinen ein. JIM publizierte dann  auch noch im Nachfolgemagazin ‚Club68‘.

 

Weinbergers Interesse an der Welt des Sports reichte bis in die 1950er Jahre zurück und setzte mit Bildern vom Gewichtheben ein, die er im Vereinslokal des Zürcher Athletik-Sportverbandes Adler aufnahm. Eine eindrückliche Reportage gelang ihm an der Motorradweltmeisterschaft am Sachsenring, wo er den dreifachen Weltmeister Luigi Taveri begleitete.

 

 

 

         Luigi Taveri macht sich bereit

 

Dass sich Weinberger fotografisch auch mit den Nationalsportarten Schwingen und Ringen beschäftigte, mag zunächst überraschen. Neben dem Fokus auf die Athleten sind diese Bilder zugleich auch gesellschaftliche Momentaufnahmen jener Zeit und verdeutlichen, was Weinberger unter Fotoreportage verstand.

Im Unterschied zu seinen anderen Fotografien sind die Sportbilder als Auftragsarbeiten für verschiedene Sportzeitungen entstanden. Hauptsächlich für die Vereinszeitschrift «STUS Sport», dem Organ des Schweizerischen Arbeiter-Turn-und Sportverbandes, in dem er selber Mitglied war.

 

Mit den Bildern von Halbstarken und Jugendlichen ist Karlheinz Weinberger als Fotograf weltweit bekannt geworden. Eine Auswahl kann bis 12. Mai 2019 im Bellpark in Kriens LU besichtigt werden.

 

Buch: Karlheinz Weinberger – Sports, Verlag Sturm&Drang, 2018, CHF 34

 

 

 

 

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