StartseiteMagazinGesellschaftBlick auf 50 Jahre Frauenstimmrecht

Blick auf 50 Jahre Frauenstimmrecht

Vor fünfzig Jahren, genau am 7. Februar 1971, gewannen die Schweizerinnen das Wahl- und Stimmrecht auf eidgenössischer Ebene. Diesem Ereignis widmet das Komitee «Hommage» ein Projekt zu Ehren der Frauen, die sich dafür eingesetzt haben.

Im Februar des kommenden Jahres sind es 50 Jahre her, dass die Frauen hierzulande das Stimm- und Wahlrecht erhielten. Der Weg dahin wurde durch viele Hürden und Stopps erschwert, die inzwischen mindestens teilweise vergessen sind. Nur an das späte Datum – verglichen mit anderen demokratischen Staaten – erinnern sich viele noch. Ihre politischen Rechte auf Bundesebene hatten die Schweizerinnen weder aufgrund von Erschütterungen nach Kriegen erhalten noch durch Umstürze wie in Deutschland nach dem 1. Weltkrieg. In der Schweiz mit ihrer Basisdemokratie konnten darüber weder einzelne Richter noch Politiker entscheiden. Beim Kampf der Frauen ging es, wie Franziska Rogger betonte, nie nur um das «Recht», sondern um grundsätzliche Fragen, um notwendige Rechte, die das Miteinander in einer funktionierenden Gesellschaft ermöglichen.

Die Schweizer Frauen mussten in langen Auseinandersetzungen, in Diskussionen und teilweise überraschenden Aktionen eine Mehrheit aller Schweizer Männer und Stände für ihre politischen Rechte gewinnen und sich gegen schier endlose Widerstände durchsetzen. Es dauerte schliesslich mehr als hundert Jahre von der Idee des Stimmrechts für Schweizerinnen bis zum endgültigen Erfolg. Die Arbeiten von Franziska Rogger über Marthe Gosteli gaben den entscheidenden Anstoss für das kommende Projekt Hommage/Omaggio/Omagi 2021, erklärte die künstlerische Leiterin Liliana Heimberg bei der Vorschau auf das Ereignis.

Der Bundesplatz im Licht der Frauengeschichte

Vom 7. – 16. Februar 2021 wird die inzwischen historische Entscheidung das Bundeshaus im Lichterglanz erstrahlen lassen, nämlich mit einer Panoramaprojektion aus dokumentarischem Material auf die Fassaden sowohl des Bundeshauses als auch der Schweizerischen Nationalbank und der Berner Kantonalbank, ausserdem mit Portraits von Frauen aus allen Landesgegenden – je zwei aus jedem Kanton – in der Altstadt von Bern. Die Lichtprojektion wird geschaffen, um die Frauen für ihren Mut, ihr Durchhaltevermögen und ihren Einfallsreichtum zu würdigen. Nur so konnten sie die Mehrheit der Schweizer Bürger und der Stände nach über hundert langen Jahren des Kampfes schliesslich überzeugen, ihnen das Stimm- und Wahlrecht endlich zuzuerkennen. Gelingen konnte der Kampf erst dann, als «alle Frauen mit einer Stimme sprachen», wie es eine beteiligte Bernerin ausgedrückt hatte.

Die Initiatorinnen halten einige der 52 Portraits von Frauen aus allen Kantonen, die im Februar 2021 in der Berner Altstadt hängen werden. (Foto mp)

Hommage/Omaggio/Omagi 2021 ist als gesamtschweizerisches Projekt konzipiert und bindet zahlreiche kantonale Expertinnen und Institutionen zur Frauengeschichte in die Entwicklung des Anlasses ein. Die Schau soll als grosse Entdeckungsreise durch die Stationen des Kampfes der Frauen für das Stimmrecht angelegt werden.

Weiteres wichtiges Element von Hommage 2021 sind die verschiedenen Mitwirkenden aus allen Kantonen, wie Archive, Frauen-Stadtrundgänge, Fachexpertinnen und -experten der Frauengeschichte und Schulen, die das Projekt zu einem einzigartigen Erlebnis machen werden. Sie alle tragen dazu bei, die Leistung der Schweizer Frauen gebührend zu würdigen und zu feiern. Expertinnen und Schulen aus allen Kantonen und mehr als 15 Chöre haben sich bereits angemeldet und arbeiten mit bei der Umsetzung von Hommage/Omaggio/Omagi 2021.

Das Bundeshaus im Lichterglanz

Trägerschaft des Anlasses ist der Verein Hommage 2021, präsidiert von Ständerätin Marina Carobbio Guscetti TI. Zum Vorstand gehören ausserdem Nationalrätin Léonore Porchet VD, Alt-Ständerat Raphaël Comte NE sowie Laura Binz, Stadträtin von Bern. Für die künstlerische Leitung ist Liliana Heimberg zuständig, für die historischen Inhalte Franziska Rogger, für die Produktionsleitung Marie Theres Langenstein.

Hommage/Omaggio/Omagi 2021. 
Liliana Heimberg 
Franziska Rogger

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3 Kommentare

  1. Das ist natürlich lobenswert – immerhin bekamen die Frauen in der TR dieses Recht früher. (nur zur Information). Als wir noch in der Schweiz lebten, mockierten wir uns als Sekundarschüler über diesen Umstand und hielten zum Ulk Disputationen, ob den Frauen das Stimmrecht zusteht oder nicht….
    (dieser Beitrag ist kein Duplikat und wurde früher nicht veröffentlicht.
    Viele freundliche Grüsse.

  2. Eine interessante Bemerkung! Nach dem 1. Weltkrieg und nach dem Sieg von Kemal Atatürk über die Reste des Osmanischen Reiches sollte die neu entstehende Türkei ein moderner Staat nach europäischem Vorbild werden. Dazu gehört auch die Einführung des Stimmrechts für Frauen, das Anfang der 1930er Jahre eingeführt wurde, wirklich zu Zeiten, da noch keine Frau in der Schweiz darauf hoffen konnte.
    Die Türkei musste die gesamte Gesetzgebung neu erschaffen – und übernahm interessanterweise das Schweizerische Zivilrecht! Aber das Thema Patriarchat versus Gleichberechtigung beider Geschlechter ist auch in der Türkei ein sehr heikles Thema.

  3. Die Vorankündigung der «Hommage 2021» in Bern lässt mich aufhorchen! Werden doch so viele Einwohner/innen der Schweiz damit konfrontiert, dass das bisher erreichte unter dem Schlagwort «Gleichberechtigung der Frau in der Schweiz» alles andere als selbstverständlich ist. Es gilt nach wie vor weiter daran zu arbeiten. Mit dem Hauptaugenmerk, dass das Erreichte nicht wieder rückgängig gemacht wird, sondern darauf aufgebaut und weiter entwickelt wird – also nicht auf den Lorbeeren ausruhen! Denn nach wie vor liegen Schatten patriarchaler Vorgehensweisen über den Menschen, Hauptbetroffene: Mädchen und Frau. In der Schweiz nicht mehr so augenfällig, wie in einigen Ländern
    in der näheren und ferneren Umgebung der Schweiz.

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