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Wenn es im Kreuz zwickt

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Rückenschmerzen sind bei uns die Volkskrankheit Nummer eins. Die Wahrscheinlichkeit, im Leben an Rückenproblemen zu leiden, ist über 85 Prozent. Ob man die Schmerzen mit Therapie oder mit einer Operation behandelt, ist individuell und wird an der Universitätsklinik Balgrist fachübergreifend analysiert.

Mit Abstand am häufigsten von Schmerzen betroffen ist der untere Bereich der Lendenwirbelsäule, was mit unserem aufrechten Gang zu tun hat. So ist der Mensch das einzige Wirbeltier auf Erden, das sich nicht mehr auf allen vieren fortbewegt. Ein evolutionärer Vorteil, weil wir die Hände somit für anderes benützen können, mit dem Nachteil, dass unsere Wirbelsäule dadurch viel mehr belastet wird. Der zweite Grund ist die hohe Lebenserwartung des Menschen. Ohne die moderne Medizin wäre diese deutlich tiefer. Es sind oft ältere Menschen, die unter heftigen Rückenschmerzen leiden – das ist der natürliche Abnützungsprozess.

Zwei Drittel Vererbung, ein Drittel äussere Faktoren

Bis zu 70 Prozent kann es an unserer Erbanlage liegen, ob diese Abnützungserscheinungen vermehrt auftreten. Zu rund 30 Prozent liegt es also an äusseren Faktoren wie z. B. Übergewicht oder Rauchen. Bei Menschen, die rauchen, werden die kleinen Gefässe weniger durchblutet mit der Folge, dass die körpereigenen Reperaturmechanismen schlechter funktionieren.

Im Alter ist die Spinalkanalstenose – die Verengung im Spinalkanal – eine der häufigsten Ursachen für Rückenproblemen. Die Symptome dieser Erkrankung können müde Beine und Gesässschmerzen beim Laufen oder auch beim Aufrechtstehen sein. Wenn man sitzt, verschwinden die Symptome.

Prof. Dr. med. Mazda Farshad vom Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie an der Universitätsklinik Balgrist erklärt, dass immer zuerst abgeklärt wird, ob mit einer konservativen Methode – wie Physiotherapie und Infiltrationen – therapiert werden kann. Falls es zu einer Operation kommt, ist das heute eine Routineeingriff. Ziel der Operation ist es, die engen Stellen freizumachen. Die Erholung nach der Operation verläuft meist gut, und nach vier bis fünf Wochen fängt dann die Bewegungstherapie an.

Bewegung tut gut

Dafür, die Spinalkanalstenose zu verhindern, gibt es kein Rezept. Gemäss Prof. Farshad ist jedoch klar: Wer regelmässig etwas für die Bauch- und Rückenmuskulatur tut, ist sicher gut beraten. Neueste Studien belegen, dass auch bei heftig auftretenden Rückenschmerzen moderate Bewegung hilft. Falsch hingegen ist die alte Regel, die besagt, dass man bei Rückenschmerzen im Bett ruhen soll. Grundsätzlich gilt: Bewegung, die den Schmerz nicht massiv verschlimmert, tut gut. Am besten klärt man die Behandlung mit einem Spezialisten ab. Das Wirbelsäulenzentrum Balgrist ist auf Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule und des Rückenmarks spezialisiert.

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